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Kommentar: Sandkästen sind kein Allheilmittel zur Belebung der Augsburger Innenstadt

Kommentar

Sandkästen sind kein Allheilmittel zur Belebung der Augsburger Innenstadt

Michael Hörmann
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    Dieser Sandkasten am Königsplatz soll die Aufenthaltsqualität in Augsburg erhöhen.
    Dieser Sandkasten am Königsplatz soll die Aufenthaltsqualität in Augsburg erhöhen. Foto: Michael Hörmann

    Ist es wirklich so einfach, eine Innenstadt zu beleben? Genügt es, an mehreren zentralen Orten in Augsburg Sandkästen aufzuschütten, ein paar Liegestühle und Palmen aufzustellen und auf diese Weise für ein Wohlfühlklima zu sorgen? Wer am Stadtmarkt, Königsplatz und Martin-Luther-Platz vorbeigeht, könnte derzeit diesen Eindruck gewinnen. Das Angebot wird gut angenommen. Am Dienstagmittag vergnügten sich einige Mütter mit ihren Kindern am Sandkasten neben dem Kulturbiergarten am Kö. Die Stadtsparkasse Augsburg wird in den nächsten Wochen eine zusätzliche Fläche mit Aufenthaltsqualität schaffen. Am Königsplatz steht vier Wochen lang ein Stadtgarten mit 300 Pflanzen und mehreren Bänken.

    Belebung der Innenstadt: Für das Umland war Augsburg weit weg

    All diese Aktionen haben ihre Berechtigung, sie steigern zumindest das Lebensgefühl. Aber entscheidend sind sie nicht, um Augsburg als schwäbische Metropole wieder stärker in den Blickpunkt zu rücken. Nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie hat Augsburg gewaltig an Anziehungskraft verloren. Viele Kundinnen und Kunden aus dem Umland mieden die Fahrt nach Augsburg, zumal für Geschäfte und speziell die Gastronomie starke Einschränkungen galten. Was man zu besorgen hatte, holte man sich vor Ort. Augsburg war weit weg.

    Ein neuer Biergarten ist jetzt am Augsburger Stadtmarkt. Ein Sandkasten gehört dazu.
    Ein neuer Biergarten ist jetzt am Augsburger Stadtmarkt. Ein Sandkasten gehört dazu. Foto: Michael Hörmann

    Die Stadt mit ihrer Vielzahl an interessanten Geschäften, guten Lokalen und vielseitigen Kultureinrichtungen muss wieder in eigener Sache punkten. Dass der Stadtmarkt jetzt im Umland für eine Werbekampagne dient, ist eine gute Wahl. Dieser Markt hat ein Alleinstellungsmerkmal. Wer ihn besucht, ist gleich mitten in der Stadt. Auch die Freilichtbühne mit ihrem abwechslungsreichen Programm könnte in den nächsten Wochen für zusätzliche Belebung sorgen. Dass die Premiere des Musicals "Kiss me, Kate" am Samstag nicht ausverkauft gewesen ist, verdeutlicht die anstehenden Herausforderungen. Vor Jahren wäre eine Premiere, bei der es noch 200 Karten gegeben hätte, undenkbar gewesen.

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