Die Situation auf dem Helmut-Haller-Platz ist seit Jahrzehnten ein Thema. In der Vergangenheit gab es mehrere Anläufe, die Lage zu verbessern, etwa mit der Umwandlung der früheren Spielplatzfläche am Bahndamm in eine Aufenthaltsfläche für Süchtige oder der Einrichtung des "beTreffs". Die Idee war gut und hat die Situation entspannt, den Durchbruch gebracht hat sie nicht.
Ganz überraschend kommt das nicht. Der frühere Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD), in dessen Amtszeit die Weichen für den Kontaktladen in Oberhausen gestellt wurden, hatte ja zunächst eine ehemalige Kneipe in der Dinglerstraße in massive Proteste von Anwohnern und aus der Politik, weil der Standort die Szene in ein Wohnviertel gezogen hätte. Hinzu kam, dass die Kommunikation der Stadt damals fragwürdig war. So lief es am Ende auf den Haller-Platz hinaus. Doch dass ein Kontaktladen direkt am Helmut-Haller-Platz als Anlaufstelle für Süchtige zwar für eine gewisse Beruhigung sorgen wird, gleichzeitig die Szene dort grundsätzlich verfestigt, war auch klar.
Das Vorhaben der Stadt, die Szene vom Haller-Platz wegzubugsieren und gleichzeitig das Hilfsangebot zu verbessern, ist in der Grundkonzeption sinnvoll. Die Umsetzung wird für Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) aber ein Kunststück. Es hat sich wenig daran geändert, dass kein Anwohner Süchtige vor der Haustür haben will. Und Immobilien, die den Platzbedarf erfüllen und am richtigen Ort im Stadtgebiet liegen, kann sich die Stadt auch nicht schnitzen, sondern muss schauen, was da ist. Die Erstellung der Konzeption dürfte im Vergleich zur Umsetzung der leichtere Teil der Aufgabe gewesen sein.