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Kommentar: Kajakfahrer in der Wertach: Eine Frage des Anstands

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Kajakfahrer in der Wertach: Eine Frage des Anstands

Katharina Indrich
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    Die Wertach verwandelte sich am Wochenende in einen reißenden Strom. Wie hier beim Gögginger Wehr an der Wellenburger Brücke. Trotzdem waren dort Kajakfahrer unterwegs.
    Die Wertach verwandelte sich am Wochenende in einen reißenden Strom. Wie hier beim Gögginger Wehr an der Wellenburger Brücke. Trotzdem waren dort Kajakfahrer unterwegs. Foto: Peter Fastl

    Für Aufregung und Unverständnis haben in den vergangenen Tagen Videos gesorgt, die Kajakfahrer auf der Wertach in Augsburg, aber auch auf der Iller gezeigt haben. Während andernorts in Schwaben Einsatzkräfte und Betroffene oft ohne jede Pause das Wochenende durcharbeiteten, Sandsäcke füllten, Dämme absicherten und Keller auspumpten, nutzten einige Sportler die Gunst der Stunde für eine Wildwasserausfahrt vor der eigenen Haustür. Für den Laien, sagen die Experten, sehe das spektakulär und gefährlich aus. Letztlich seien dort aber Profis am Werk, die den Fluss genau einschätzen können und sonst in noch viel herausfordernderen Gewässern unterwegs sind. Und trotzdem lösen diese Bilder Kopfschütteln aus. 

    Auch wenn in Augsburg kein Katastrophenalarm ausgerufen wurde, auch wenn hier glücklicherweise keine Todesopfer durch das Hochwasser zu beklagen waren, auch wenn das Risiko für einen Rettungseinsatz gering war. Die Polizei war trotzdem damit beschäftigt und schickte eine Streife an die Wertach, nachdem Spaziergänger auf die Kajakfahrer aufmerksam gemacht hatten. Vor allem aber geht es hier um Anstand. Mit Blick auf die Familien, die Tote zu beklagen haben. Gegenüber den Menschen, die vor den Trümmern ihrer Existenz stehen. Gegenüber dem Einsatz der Rettungskräfte, die an diesem Wochenende sicherlich auch lieber ein freies Wochenende verbracht hätten, als bis zur Hüfte in gefluteten Kellern zu stehen. In einer derartigen Situation das

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