Es war nur ein kleines Zeitfenster zwischen sieben und acht Uhr morgens, in dem großer Andrang in den öffentlichen Verkehrsmitteln herrschte. Dann war der Trubel wieder vorbei. Doch in dieser knappen Stunde war in manchen Straßenbahnen angesichts Corona zu viel los. Es waren sicherlich nicht viele Straßenbahnen, in denen Schüler und andere Fahrgäste dicht gedrängt zusammen standen. Doch wohl fühlten sich einige Pendler in dieser Situation offenkundig nicht. Den Schwarzen Peter den Stadtwerken zuzuschieben, wäre aber zu einfach.
Der Betrieb hat sich auf den Schulstart vorbereitet. Auf stark frequentierten Linien fahren die Trams alle drei bis fünf Minuten, zusätzliche Busse werden eingesetzt. Mehr geht fast nicht mehr. An den neuralgischen Haltestellen, wie Königsplatz oder Rathausplatz stehen Mitarbeiter, die auf nachfolgende Fahrzeuge aufmerksam machen, wenn es eng wird. Dazu gibt es Lautsprecherdurchsagen. Auch mittags nach Schulschluss wird das so gehandhabt.
Augsburgs Schulen sollten sich wegen Unterrichtsbeginn absprechen
Noch mehr personelle Unterstützung wäre sicherlich sinnvoll, um die Schüler vor Ort gezielter auf verschiedene Trams aufzuteilen. In dem kurzen Zeitfenster muss an verschiedenen Stellen eben schnell reagiert werden. Doch die Stadtwerke haben ihre Hausaufgaben für den Schulstart gemacht. Zudem zeigen sie sich bereit, weiter zu optimieren. Ein reibungsloser Ablauf mit dem nötigen Abstand liegt auch in der Verantwortung der Schulen und der Fahrgäste.
Schüler und Pendler sind ebenso gefragt, das Gedränge zu entzerren. Man muss nicht in die erste Tram einsteigen. Meist lohnt es sich, auf das nachfolgende Fahrzeug zu warten, wie der Dienstag zeigte. Eine Straßenbahn war knallvoll, die darauffolgende ziemlich leer. Zudem sollten sich weitere Schulen, die an gemeinsamen Tramlinien liegen, auf einen unterschiedlichen Unterrichtsbeginn einigen. Damit wäre viel gewonnen. Fachober- und Berufsoberschule sowie Berufsschulen an der Linie 3 gehen mit gutem Beispiel voran. Es kann nicht sein, dass an den Schulen ein riesiger Aufwand betrieben wird, damit sich möglichst wenig Klassen in den Gängen und auf Pausenhöfen begegnen, die Schüler aber vor und nach dem Unterricht zum Teil eng gedrängt in den Straßenbahnen stehen.
Lesen Sie dazu auch:
- Corona-Schulstart: In Augsburgs Straßenbahnen wurde es kurzzeitig eng
- FOS/BOS und Berufsschulen beginnen Unterricht gestaffelt
- Was die Augsburger von der Maskenpflicht in Schulen halten
- Schulbeginn in Augsburg: Wie der Unterricht in Corona-Zeiten aussieht
- Gegen Maskenpflicht: Bekannte Redner und viele Kinder auf Corona-Demo