Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Kommentar: Gedränge in der Tram: Nicht nur die Stadtwerke tragen Verantwortung

Kommentar

Gedränge in der Tram: Nicht nur die Stadtwerke tragen Verantwortung

Ina Marks
    • |
    Die Straßenbahnen der Linie 2 sind kurz vor Unterrichtsbeginn stark frequentiert. Hier fahren Schüler zum Maria Ward-Gymnasium und Realschule sowie zur Berufsschule.
    Die Straßenbahnen der Linie 2 sind kurz vor Unterrichtsbeginn stark frequentiert. Hier fahren Schüler zum Maria Ward-Gymnasium und Realschule sowie zur Berufsschule. Foto: Annette Zoepf

    Es war nur ein kleines Zeitfenster zwischen sieben und acht Uhr morgens, in dem großer Andrang in den öffentlichen Verkehrsmitteln herrschte. Dann war der Trubel wieder vorbei. Doch in dieser knappen Stunde war in manchen Straßenbahnen angesichts Corona zu viel los. Es waren sicherlich nicht viele Straßenbahnen, in denen Schüler und andere Fahrgäste dicht gedrängt zusammen standen. Doch wohl fühlten sich einige Pendler in dieser Situation offenkundig nicht. Den Schwarzen Peter den Stadtwerken zuzuschieben, wäre aber zu einfach.

    Der Betrieb hat sich auf den Schulstart vorbereitet. Auf stark frequentierten Linien fahren die Trams alle drei bis fünf Minuten, zusätzliche Busse werden eingesetzt. Mehr geht fast nicht mehr. An den neuralgischen Haltestellen, wie Königsplatz oder Rathausplatz stehen Mitarbeiter, die auf nachfolgende Fahrzeuge aufmerksam machen, wenn es eng wird. Dazu gibt es Lautsprecherdurchsagen. Auch mittags nach Schulschluss wird das so gehandhabt.

    Augsburgs Schulen sollten sich wegen Unterrichtsbeginn absprechen

    Noch mehr personelle Unterstützung wäre sicherlich sinnvoll, um die Schüler vor Ort gezielter auf verschiedene Trams aufzuteilen. In dem kurzen Zeitfenster muss an verschiedenen Stellen eben schnell reagiert werden. Doch die Stadtwerke haben ihre Hausaufgaben für den Schulstart gemacht. Zudem zeigen sie sich bereit, weiter zu optimieren. Ein reibungsloser Ablauf mit dem nötigen Abstand liegt auch in der Verantwortung der Schulen und der Fahrgäste.

    Schüler und Pendler sind ebenso gefragt, das Gedränge zu entzerren. Man muss nicht in die erste Tram einsteigen. Meist lohnt es sich, auf das nachfolgende Fahrzeug zu warten, wie der Dienstag zeigte. Eine Straßenbahn war knallvoll, die darauffolgende ziemlich leer. Zudem sollten sich weitere Schulen, die an gemeinsamen Tramlinien liegen, auf einen unterschiedlichen Unterrichtsbeginn einigen. Damit wäre viel gewonnen. Fachober- und Berufsoberschule sowie Berufsschulen an der Linie 3 gehen mit gutem Beispiel voran. Es kann nicht sein, dass an den Schulen ein riesiger Aufwand betrieben wird, damit sich möglichst wenig Klassen in den Gängen und auf Pausenhöfen begegnen, die Schüler aber vor und nach dem Unterricht zum Teil eng gedrängt in den Straßenbahnen stehen.

    Lesen Sie dazu auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden