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Kommentar: Die Stadt darf Probleme im Augsburger Stadtwald nicht mehr aussitzen

Kommentar

Die Stadt darf Probleme im Augsburger Stadtwald nicht mehr aussitzen

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    Eine Leinenpflicht für Hunde auf den Heiden im Augsburger Stadtwald sorgt für Diskussionen.
    Eine Leinenpflicht für Hunde auf den Heiden im Augsburger Stadtwald sorgt für Diskussionen. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Wenn einer nicht mehr weiter weiß, gründet er einen Arbeitskreis. So ähnlich lief es in den vergangenen Jahren beim kontroversen Thema Leinenpflicht für Hunde im Stadtwald. Umweltreferent Reiner Erben hat mit seinem Vorhaben vor drei Jahren Schiffbruch erlitten, weil Hundehalter dagegen öffentlich mobil machten. Seitdem wartet das Problem, seltene Wildtiere und Pflanzen besser vor frei laufenden Hunden zu schützen, die ihren Besitzern nicht gehorchen, auf eine Lösung. Passiert ist leider viel zu wenig.

    Zwar gab es Gesprächsrunden mit der Regierung von Schwaben, die die Schutzgebietsverordnung für den Stadtwald ändern könnte. Ergebnis: so gut wie Null. Es gab sogar Kontakte mit einer Interessengemeinschaft von Hundehaltern. Sie machte der Stadtverwaltung mehrere Vorschläge, wie man die zunehmenden Konflikte entschärfen könnte. Ergebnis: Fehlanzeige.

    Eine Leinenpflicht für Hunde auf den Heiden im Augsburger Stadtwald sorgt für Diskussionen.
    Eine Leinenpflicht für Hunde auf den Heiden im Augsburger Stadtwald sorgt für Diskussionen. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Nun ist es nicht so, dass ungehorsame frei laufende Hunden alleine für immer größere Schäden im Stadtwald sorgen. Das Freizeitverhalten vieler sorgloser und uninformierter Menschen, die Pflanzen niedertrampeln, verbotenerweise Feuer machen oder die Heiden mit Fahrzeugen niederwalzen, ist insgesamt ein Problem für das Naturschutzgebiet von europäischer Bedeutung. Zumal der Stadtwald und seine Feuchtgebiete auch durch andere Entwicklungen wie Klimawandel und Artensterben stark unter Druck sind.

    Zwar scheinen erste Fortschritte endlich in Sicht: Die Stadt will demnächst zulässige Wege durch die Heiden markieren. Auch soll es Schilder mit Verhaltensregeln und mehr Kontrolle geben. Zweieinhalb neue städtische Rangerstellen dürften aber nicht ausreichen, um vor Ort effektive Aufklärung zu leisten oder "Natursünder" zu sanktionieren. Um das Hundeproblem, das ebenfalls dringend gelöst werden muss, drückt sich der Umweltreferent aber weiterhin herum.

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