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Kommentar: Die Gefahren sozialer Medien werden immer noch unterschätzt

Kommentar

Die Gefahren sozialer Medien werden immer noch unterschätzt

Max Kramer
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    Soziale Medien wie TikTok bergen Gefahren.
    Soziale Medien wie TikTok bergen Gefahren. Foto: Hannes P. Albert, dpa (Symbolbild)

    Man versucht es ja. Die Polizei geht in Augsburg an Schulen, um die Gefahren sozialer Medien ins Bewusstsein zu rücken, das Thema wird im Unterricht genauso diskutiert wie – zumindest oft – zu Hause. Doch man muss konstatieren: All das reicht bisher offenbar nicht. Immer noch geraten Kinder und Jugendliche allzu leicht in den Sog von TikTok und Co – und anschließend oft kaum noch heraus. Die Gefahren, die davon ausgehen, werden immer noch unterschätzt.

    Soziale Medien können Jugendkriminalität in Augsburg beeinflussen

    Der Segen sozialer Medien ist bekannt, der Fluch wird immer deutlicher. Auch auf den großen, bekannten Plattformen kursieren Kriminalität, Gewalt, Hass, Antisemitismus, rechtsextremes Gedankengut, Propaganda, Fake News – trotz wiederkehrender Beteuerungen der Betreiber, man versuche all dies herauszufiltern. Der Druck, der durch die Konfrontation mit solchen Inhalten auf Kindern und Jugendlichen lastet, ist enorm, sie geraten schnell in problematische Zugzwänge und Abhängigkeiten. Auch dies zeigen die perfiden Fälle, bei denen junge Menschen durch Videos quasi zu Straftaten animiert werden.

    Natürlich kann man dabei die Jugendlichen nicht komplett aus der Verantwortung nehmen. Wer etwa Diebstahl begeht, muss Konsequenzen tragen, unabhängig vom jeweiligen Hintergrund. Doch junge Menschen sind in einem Entwicklungsprozess, bei dem sie Unterstützung brauchen. Man kann nicht darauf vertrauen, dass sich vonseiten der Betreiber etwas ändern wird. Deshalb müssen insbesondere Eltern noch intensiver darauf achten, was auf den Smartphones ihrer Kinder passiert. Das kann übergriffig wirken, dient aber letztlich dem Wohl der Jugendlichen. Auch Schulen sind gefordert, Medienkompetenz noch deutlich zu stärker zu fördern. Wenn beides ineinander übergreift, besteht die Chance, dass möglichst viele Jugendliche das Internet als das begreifen können, was es ist: ein Raum mit Risiken – aber auch vielen Chancen.

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