Seit 1. Januar gibt es die Cityzone. Das Augsburger Verkehrs-Experiment, welches bundesweit Beachtung fand. Nicht nur das Stimmungsbild ist gespalten – auch bei den Effekten der Cityzone bleibt abzuwarten, wie positiv diese sind.
Studien und Erfahrungen aus anderen Gemeinden wie etwa Mannheim oder Wien zeigen, dass ein günstigerer ÖPNV in erster Linie für diejenigen attraktiv ist, die ohnehin schon Nahverkehrs-affin sind. Um Autofahrer zum Umstieg zu bewegen, muss die Taktung bei Bus und (Straßen)bahn noch enger werden.
Augsburg muss das Autofahren teurer machen und den Nahverkehr günstiger
Zumindest im Augsburger Stadtgebiet ist der ÖPNV aber vielerorts bereits sehr gut ausgebaut – dennoch hat er nur einen Anteil von 16 Prozent am Gesamtverkehr. Es steht zu befürchten, dass zukünftig viele Innenstadt-Besucher mit ihrem Auto so nahe wie möglich an die Cityzone fahren und dann den kostenlosen ÖPNV in Anspruch nehmen. Das gilt im Übrigen auch, sollte die Zone ausgebaut werden.
Eine Ausweitung des Konzepts auf Stadtteile wie Pfersee oder die Jakobervorstadt würde erneut Mehrkosten für die Stadtwerke, etwa fürs Personal oder mehr Straßenbahnwagen, bedeuten. Die tragen aber bereits das Defizit des ÖPNV von 40 Millionen Euro. Anstatt der Cityzone wäre ein günstiger Nahverkehr im gesamten Stadtbereich effektiver – wenn er umrahmt ist von ordnungspolitischen Maßnahmen, etwa deutlich teureren Parkplätzen oder Fahrverboten.
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