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Kommentar: Augsburgs historische Häuser sind unter Druck

Kommentar

Augsburgs historische Häuser sind unter Druck

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    Das historische Haus an der Augsburger Karolinenstraße wurde vergangenen September bei einem Brand schwer beschädigt. Nun wird es wieder aufgebaut.
    Das historische Haus an der Augsburger Karolinenstraße wurde vergangenen September bei einem Brand schwer beschädigt. Nun wird es wieder aufgebaut. Foto: Jörg Heinzle (Archivbild)

    Die Karolinenstraße 15 ist nur ein Beispiel: Dem Großbrand vergangenen September fiel eines der letzten historischen Häuser in diesem zentralen Augsburger Straßenzug zum Opfer. Ein wertvolles Baudenkmal, das sogar die Bomben im Krieg überstanden hatte. Viele Menschen waren tief betroffen über die traurige Lücke im Stadtbild. Die öffentliche Debatte über einen Wiederaufbau war angebracht und wichtig. Denn immer mehr historische Häuser in der Stadt sind in Gefahr.

    Unersetzbare Bausubstanz geht heute in den seltensten Fällen durch Feuer verloren. Meistens werden alte Gemäuer mit Kalkül plattgemacht, insbesondere, wenn sie nicht unter Denkmalschutz stehen. In der Regel läuft es so, dass sie aus Familienbesitz an Investoren verkauft werden. Letztere wollen das Grundstück möglichst gewinnbringend verwerten. Das geht nur, wenn neu und massiv gebaut wird. Ob vorhandene Altbauten prägend fürs Viertel waren und hergerichtet werden könnten, spielt keine Rolle.

    Das gewachsene Stadtbild in Augsburg ist ein Stück Heimat

    Das war zuletzt bei einem historischen Mietshaus an der Gärtnerstraße der Fall. Es fehlt nun. Abbruchpläne gab es auch bei zwei historischen Villen. Sie wurden praktisch in letzter Minute gestoppt. Die "rote Villa" an der Perzheimstraße wurde als Denkmal ausgewiesen, die Villa an der Hochfeldstraße durch eine neue städtische "Erhaltungssatzung" besser geschützt. Wie der Villenstreit ausgehen wird, muss man abwarten.

    Seit Beginn des Baubooms gibt es viele Problemfälle. Entsprechend wächst der Handlungsbedarf, Augsburgs gewachsenes Stadtbild - und damit ein Stück Heimat - offensiv zu verteidigen. Beim Bürgerhaus an der Karolinenstraße sieht es so aus, als ob alle gemeinsam daran arbeiten, dass es gelingen kann.

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