Entsetzen und Trauer über die Anschläge von Magdeburg, München und Mannheim sind weiterhin groß. Menschen starben, weil Täter gezielt mit einem Auto in große Personengruppen rasten. In Augsburg reagierten Polizei und städtische Ordnungsbehörde danach mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. Deutlich mehr Polizei begleitet Großveranstaltungen mittlerweile in der Innenstadt, beim viertägigen Faschingstreiben am Rathausplatz schützten Betonpoller und Schausteller-Fahrzeuge Gäste in der Festzone.

Veranstalter und Bürger fragen sich, unter welchen Auflagen künftig Feste stattfinden können. Es geht nicht allein um das große Stadtfest und die Volksfeste, sondern auch um viele kleinere Veranstaltungen in den Stadtteilen. Werden Marktsonntage, Kirchweih und Maibaumfeiern am Ende gar zu Hochsicherheitszonen?
Ein Teil der Menschen ist unter dem Eindruck der Anschläge verängstigt
Es ist ein sehr sensibles Thema. Noch bleibt Zeit für die Sicherheitsbehörden, sich auf die geänderte Gefahrenlage einzustellen. Eines ist klar: Ein Teil der Menschen ist unter dem Eindruck der Anschläge beunruhigt. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es nicht nötig, bereits auf individuelle Sicherheitskonzepte für einzelne Feste einzugehen. Es ist beruhigend, dass Polizei und Ordnungsbehörden sich intensiv mit Sicherheitsfragen befasst haben und das weiterhin tun werden. Eine 100-prozentige Sicherheit werde es nicht geben, sagt Ordnungsreferent Frank Pintsch. Die Aussage überrascht keinen, sie ist dennoch wichtig.
Polizei und Stadt müssen zum Schutz von Festen im Stadtgebiet Lösungen ausarbeiten, die nicht über das Ziel hinausschießen. Zur Informationspolitik muss gehören, dass vor Veranstaltungen weitergehende Informationen zum Sicherheitspaket fließen. Letztlich bleibt es immer eine persönliche Entscheidung jedes Einzelnen, ob er einen Marktsonntag, ein Maibaumfest oder die Kirchweih besucht.
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