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Kommentar: Attacke in Augsburg: Der Rechtsstaat ist standhaft

Kommentar

Attacke in Augsburg: Der Rechtsstaat ist standhaft

Jörg Heinzle
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    Ein 49-jähriger Mann ist in Augsburg am Königsplatz Opfer einer tödlichen Attacke geworden. Der mutmaßliche Haupttäter sitzt weiterhin in Haft.
    Ein 49-jähriger Mann ist in Augsburg am Königsplatz Opfer einer tödlichen Attacke geworden. Der mutmaßliche Haupttäter sitzt weiterhin in Haft. Foto: Ulrich Wagner

    Unser Rechtsstaat muss sich dann beweisen, wenn es schwierig wird. Wenn der öffentliche Druck groß ist. Die Richter der Jugendkammer des Augsburger Landgerichts haben diesem Druck standgehalten. 

    Dass sie nun entschieden haben, sechs von sieben Beschuldigten im Fall der tödlichen Attacke vom Königsplatz freizulassen, ist kein Skandal, kein Zeichen von Kuscheljustiz – und auch keine Schwäche des Rechtsstaats. Die Richter haben, soweit derzeit bekannt, folgerichtig entschieden. 

    Attacke am Königsplatz: Gewalttat ist nicht zu rechtfertigen

    Es ändert nichts daran, dass der Tod des 49-jährigen Mannes furchtbar ist – und eine solche Gewalttat auch nicht zu rechtfertigen. Es darf aber auch nicht sein, dass man allein deshalb eingesperrt wird, weil man dabei ist, wenn eine Straftat verübt wird.

    Die Staatsanwaltschaft muss sich die Frage stellen lassen, ob sie in diesem Fall nicht zu massiv eingestiegen ist. Die Erfolgsmeldung, dass sieben Verdächtige in U-Haft sitzen, hatte nicht lange Bestand. Damit wurden aber in der Öffentlichkeit hohe Erwartungen geweckt, was die Bestrafung der mutmaßlichen Täter angeht. Werden diese Erwartungen am Ende nicht erfüllt, kann das dem Ansehen des Rechtsstaats sehr wohl schaden.

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    In einer Folge unseres Podcasts erklärt Reporter Stefan Krog die Hintergründe der Tat am Königsplatz – und erzählt, wie Journalisten mit dem Fall umgehen. Den Podcast "Augsburg, meine Stadt" finden Sie auf Spotify, iTunes und überall sonst, wo es Podcasts gibt.

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