300.000 Menschen leben in Augsburg. Darunter sind viele Familien mit Kindern. Kinderbetreuung ist eine elementare kommunale Aufgabe. Rund 15.000 Betreuungsplätze gibt es im Stadtgebiet. Es gibt aber nach wie vor Eltern, die dringend einen Platz für ihren Nachwuchs suchen. Bildungsreferentin Martina Wild (Grüne) weiß, wo die Probleme akut sind: "Die Schwerpunkte von fehlenden Plätzen sind wie in den letzten Jahren Lechhausen, Oberhausen, Haunstetten, Kriegshaber, Bärenkeller sowie das Gebiet Göggingen, Inningen und Bergheim." In Lechhausen gibt es zumindest bald eine Verbesserung der Versorgungslage. In der Kurt-Schumacher-Straße nahe des Ostfriedhofs werden 36 Krippen- und 100 Kindergartenplätze geschaffen. In der Gögginger Straße 122 legt die „Villa Afra“ mit 48 Krippen- und 50 Kindergartenplätzen bald los.
Im städtischen Bildungsreferat liegen die Zahlen parat. Insgesamt sind es 15.000 Betreuungsplätze. Davon entfallen knapp 10.600 Plätze auf freie und kirchliche Träger, 3500 Plätze bietet die Stadt derzeit an. Hinzukommen bis zu 800 Plätze in der Kindertagespflege und weitere Plätze in Heilpädagogischen Tagesstätten und Schulvorbereitenden Einrichtungen. Aktuell betreibt die Stadt Augsburg 48 eigene Einrichtungen. Insgesamt werden im Stadtgebiet exakt 211 Kindertagesbetreuungseinrichtungen betrieben. Die größte städtische Einrichtung ist die Einrichtung in der Schleiermacherstraße in Lechhausen mit 140 Kindern.
Eltern, die für ihre Kinder keinen Platz finden, wünschen sich, dass das Angebot zügig ausgebaut wird. Referentin Martina Wild sieht die Stadt auf einem guten Weg: "In den vergangenen drei Jahren haben wir insgesamt 1443neue Krippen-, Kita- und Hort-Plätze realisieret." 18neue Einrichtungen seien eröffnet worden. Wild: "Allein die Stadt als Trägerin hat 800 neue Betreuungsplätze für unsere Kinder geschaffen." Die Grünen-Politikerin spricht von einem "enormem Schub", der dringend notwendig sei. Wild ist seit Mai 2020 im Amt. Sie betont: "Noch nie wurden in so einem kurzen Zeitraum so viele neue Plätze geschaffen."
Kinderbetreuung in Augsburg: Diese Einrichtungen werden jetzt dann gebaut
Die Vorbereitungen für neue Projekte laufen. Für mehrere Einrichtungen stehe der Baubeginn bevor. Folgende Orte werden genannt: Wohnpark an der Brahmsstraße (36 Krippen-, 50 Kindergartenplätze); Haunstetter Straße 251 (24 Krippen-, 50 Kindergartenplätze); Landsberger Straße 62 (24 Krippen-, 50 Kindergartenplätze); Credolino Siegmund-Schuckert-Straße (Ersatzneubau für Johann-Georg-Halske-Straße mit 100 Kindergartenplätzen und 25 Hortplätzen).
Kinderbetreuung in Augsburg: Diese Einrichtungen sind in der Planung
Die Stadt Augsburg weiß, wo sie den Hebel anzupacken habe, sagt Martina Wild gegenüber unserer Redaktion. Für weitere Einrichtungen laufen die Planungen, die Standorte stehen fest. Die Liste beinhaltet folgende Projekte:
- St. Johannes, Maschenbaurstraße (Ersatzneubau zusätzlich 20 Krippen- und 24 Kindergartenplätze)
- Kita Austraße 23e (24 Krippen-, 75 Kita-, 25 Hortplätze)
- Kitarino Tiroler Straße (48 Krippen-, 50 Kindergartenplätze)
- Kita Auf dem Nol (84 Krippen-, 175 Kindergartenplätze)
- Kita Eberlestraße (50 Kindergartenplätze)
- Villa Kunterbunt Plus Hort Felberstraße 13 (50 Hortplätze)
- Kita Gutermannstraße (24 Krippen-, 75 Kindergartenplätze)
- Kitarino Hirblinger Straße 12 (36 Krippen-, 75 Kindergartenplätze)
- Kapuzinergasse 26 (24 Krippenplätze, teils altersgemischt)
- Mariusstraße 9 Evangelischer Johannes-Kindergarten (Ersatzneubau für alten Kindergarten, 75 Kindergartenplätze, zuvor 50 Plätze)
- Neuburger Straße 325 (75 Kindergartenplätze)
- Schöneckstraße-Ecke-Zugspitzstraße (24 Krippen-, 75 KiGa-, 50 Hortplätze)
- Kita Neues Schwabencenter (24 Krippen-, 50 KiGa-, 50 Hortplätze)
- Ulmer Straße 160 (36 Krippen-, 75 Kindergartenplätze)
- Zollernstraße 80 (24 Krippen-, 25 Kindergartenplätze)
Kinderbetreuung in Augsburg: Mit Spanien gibt es eine Kooperation
Für neue Einrichtungen wird Personal benötigt. Bildungsreferentin Martina Wild berichtet, dass es nicht einfach sei, den Beschäftigten zu gewinnen: "Gemeinsam mit den Trägern arbeiten wir daran, Einrichtungen noch mehr zu erweitern, auch weiterhin neue Angebote zu schaffen und natürlich auch Fachkräfte zu gewinnen." Als städtischer Träger habe man jedenfalls versucht, ein umfassendes Programm für die Akquise zu schaffen. So werde die Städtische Fachakademie für Sozialpädagogik ausgebaut. Wenn es für beide Seiten passt, soll Personal aus dem Ausland gewonnen werden. Spanien gilt als Adresse für Neueinsteiger in Augsburg. Drei Kräfte haben im Herbst mit ihrer Tätigkeit begonnen.