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Kinderbetreuung in Augsburg: Beiträge bei Kita Pfiffikus steigen erst später

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Beitragserhöhung kommt später: Kita Pfiffikus reagiert auf massiven Protest

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    Nachdem sich die Eltern der Kita Pfiffikus in Augsburg gegen die kurzfristige Erhöhung der Beiträge gestemmt haben, wird die Erhöhung nun auf den Herbst verschoben.
    Nachdem sich die Eltern der Kita Pfiffikus in Augsburg gegen die kurzfristige Erhöhung der Beiträge gestemmt haben, wird die Erhöhung nun auf den Herbst verschoben. Foto: Anna Kondratenko

    Die Nachricht hatte in der Elternschaft in Pfersee für viel Aufruhr gesorgt. Nachdem die dortige Kita Pfiffikus Anfang des Jahres von einem Münchner Unternehmen übernommen wurde, sollten die Beiträge zum April kräftig steigen, je nach Buchungszeit und Betreuungsart um teils 100 Prozent. Die Eltern gingen auf die Barrikaden, fluteten unter anderem die Emaileingänge bei der Stadt mit Beschwerden und starteten eine Petition. Vor einem eigentlich geplanten Treffen von Eltern und Geschäftsführung gab es dann am Dienstag eine Elterninformation zur Beitragsanpassung, in der das Münchner Unternehmen "Unsere Champions" einlenkt.

    Betreiber der Kita Pfiffikus will mit der Stadt Augsburg über finanzielle Unterstützung sprechen

    Nach eingehender Prüfung habe man beschlossen, eine Preisanpassung nicht kurzfristig, sondern zum nächsten Kindergartenjahr ab 1. September umzusetzen, heißt es in dem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt. Auch wenn das bedeute, dass der dadurch entstandene Verlust durch das Unternehmen anderweitig ausgeglichen werden müsse. Die finanzielle Belastung der Familien sei dem Unternehmen bewusst und man wolle so einen Übergang ermöglichen, der für die Familien planbar ist.

    Daneben plane man das Gespräch mit der Stadt zu suchen, um mögliche Wege zur Erlangung zusätzlicher finanzieller Unterstützung für Kitaplätze zu erkunden. "Es liegt uns am Herzen, die besten Bedingungen für ihre Kinder zu schaffen, und wir werden uns weiterhin dafür einsetzen", heißt es in dem Schreiben. Das ursprünglich für Mittwoch angesetzte Gespräch halte man vor diesem Hintergrund nicht für zielführend. Man werde wieder auf die Eltern zukommen, wenn es mehr Informationen gebe. 

    In der Elternschaft ist die Erleichterung groß, dass die Erhöhung nun doch erst zum Beginn des neuen Kindergartenjahrs umgesetzt wird, was ermöglicht, sich in der Zwischenzeit nach einem neuen, günstigerem Kitaplatz umzusehen. Trotzdem, so ein betroffener Vater, sei man sehr enttäuscht darüber, dass sich die Eigentümer nicht der Diskussion stellen und den Gesprächstermin abgesagt haben. Immerhin gäbe es dafür nun wohl eine kleinere Gesprächsrunde. "Für viele Eltern hängt davon ab, ob sie sich für ihre Kinder noch eine Betreuung in der Kita Pfiffikus leisten können", so der Vater. Das Unternehmen plant derweil offenbar schon weitere Kitaprojekte in Augsburg, etwa einen Neubau in der Zollernstraße in Oberhausen.

    SPD warnt vor Dammbruch in der Augsburger Kitalandschaft

    Auch mit Blick darauf fordert die SPD-Fraktion im Augsburger Stadtrat nun, dass die Stadt mit den freien Trägern bezüglich der Refinanzierung des Kita-Personal inklusive des „Overheads" Gespräche führen müsse. Darauf aufbauend müsse die Stadt ihre eigenen Möglichkeiten der Zuschussanpassung in Abhängigkeit von der maximalen Höhe der Elternbeiträge überprüfen. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dirk Wurm, der sich bei der Suche nach einem Kompromiss in der Sache engagiert hatte, sagte in einer Pressemitteilung, er sei erleichtert, dass die Kita Pfiffikus eingelenkt habe. "Das Problem einer Beitragserhöhung ist allerdings nur aufgeschoben. Darüber hinaus besteht die Sorge, dass ähnliche Erhöhungen auch bei anderen Kitas auftreten könnten, was viele weitere Eltern vor finanzielle Schwierigkeiten stellen würde." Um einen Dammbruch in der kompletten Kitalandschaft in Augsburg zu verhindern, habe die SPD-Fraktion einen Antrag gestellt, mit dem Ziel, die Träger finanziell zu entlasten und die Gebühren bezahlbar zu halten. 

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