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Keine Sommernächte 2022 in Augsburg: Hoffnung für 2023?

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Nach Aus für Sommernächte: Gibt es Hoffnung für ein Stadtfest im Jahr 2023?

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    So gut besucht waren die Augsburger Sommernächte im Jahr 2019. Das Stadtfest fällt auch in diesem Jahr aus.
    So gut besucht waren die Augsburger Sommernächte im Jahr 2019. Das Stadtfest fällt auch in diesem Jahr aus. Foto: K.R. Krieger (Archiv)

    Die Temperaturen steigen. Menschen zieht es nach draußen. Volle Biergärten, eine belebte Augsburger Innenstadt, gut besuchte Parkanlagen. Nach den Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie kehrt für viele Menschen die Lebensfreude zurück. Man kann sich ausmalen, wie voll die Innenstadt bei einem Stadtfest wäre. Die Augsburger Sommernächte waren vor Corona ein Besuchermagnet. Zehntausende Gäste waren es an drei Abenden. In diesem Jahr fällt die Großveranstaltung erneut aus. Sie wurde frühzeitig abgesagt, weil Corona keine Planungssicherheit ermöglicht hatte. "Augsburg hat weit mehr zu bieten als die Sommernächte", sagt Ekkehard Schmölz, Leiter von Augsburg Marketing. Dies bedeute aber keine Absage an das Stadtfest für die Zukunft, betont Oberbürgermeisterin Eva Weber. Wie stehen folglich die Chancen, dass es im Sommer 2023 wieder ein dreitägiges Stadtfest geben könnte?

    Eva Weber, die selbst in der Maximilianstraße lebt, zeigt sich als Unterstützerin der Augsburger Sommernächte. "Ich finde, dass ein solches Stadtfest wichtig für unsere Stadt ist", sagt sie. Das dreitägige Fest, das vor Corona das größte Fest dieser Art in Bayern gewesen ist, ziehe viele Gäste aus dem Umland an. Es habe eine nicht zu unterschätzende Strahlkraft. Die CSU-Politikerin betont, dass sich die Augsburger Sommernächte, die als Nachfolgeveranstaltung der Max-Feste konzipiert wurden, auch "qualitativ weiterentwickelt" hätten. Das Stadtfest biete eben weit mehr als nur eine große Zahl an Ständen, an denen Speisen und Getränke angeboten werden. Das umfangreiche Kulturprogramm habe zum Erfolg ebenso beigetragen wie die räumliche Entzerrung.

    Stadtfest in Augsburg: Eva Weber unterstützt die Sommernächte

    Die Max-Feste konzentrierten sich nahezu ausschließlich auf die Maximilianstraße. Bei den Sommernächten wurden auch viele andere Plätze in der Innenstadt einbezogen, Kirchen öffneten für Konzerte die Türen. In Innenhöfen herrschte eine ganz besondere Atmosphäre. 18 Bühnen, die im Stadtgebiet verteilt waren, boten überwiegend lokalen Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit, vor einem größeren Publikum aufzutreten. "Die Sommernächte boten vielen Menschen die Chance, die Stadt Augsburg zu erleben", meint Eva Weber. Zuletzt fand das Stadtfest im Jahr 2019 statt.

    Veranstaltet wurde das Fest von Augsburg Marketing. Citymanager Heinz Stinglwagner verweist auf die finanziellen Konditionen: "Zuletzt hatten wir einen Etat zwischen 550.000 und 600.000 Euro." Neben einer finanziellen Absicherung der Stadt setzten die Organisatoren auf Sponsoren und auf Einnahmen durch die Vermietung der Standflächen. Die Gastronomen sind ein wichtiger Partner. Die Gründe für die Absage der Sommernächte im Jahr 2022 sind bekannt. Ekkehard Schmölz hatte bereits Ende Januar offiziell bestätigt, dass das Fest ausfallen müsse. Die Corona-Situation sei unübersichtlich. Man könne unter diesen Umständen keine Verträge mit Wirten und Sponsoren abschließen.

    Stadtfest in Augsburg: Etat lag bei 600.000 Euro

    Stinglwagner meint, dass zwischenzeitlich der Betrag von 600.000 Euro nicht mehr passen würde. "Die steigenden Energiekosten, aber auch die Ausgaben für die Sicherheitsmannschaft machen uns zu schaffen, wenn wir an eine mögliche Austragung im Jahr 2023 denken", so Stinglwagner. Zudem müsse man bedenken, dass viele Gastronomen derzeit über einen eklatanten Personalmangel klagen. Der Citymanager sagt, dass man im Herbst 2022 Klarheit haben sollte, ob ein Stadtfest 2023 gewünscht sei. Oberbürgermeisterin Weber meint, dass sich der Stadtrat mit dem Thema zu gegebener Zeit befassen sollte.

    Nun richtet sich der Blick von Stadt und Augsburg Marketing auf das Programm des Augsburger Stadtsommers. Die Idee wurde im Jahr 2020 geboren. Stadtsommer ist die Dachmarke. Es geht darum, die Vielzahl von Veranstaltungen in den Sommermonaten mit dem Begriff Stadtsommer zu bewerben. Dazu gehören Konzerte auf der Freilichtbühne, das Jugendfestival Modular auf dem Gaswerkgelände, der Straßenkünstlerwettbewerb La Strada, der Sommer am Kiez am Gaswerk in Oberhausen und viele andere Veranstaltungen. Einen Großteil der Veranstaltungen kennt man aus den beiden Vorjahren. Der Kulturbiergarten kehrt an den Königsplatz zurück. Tanzabende finden unter dem Motto "Swing in the City" statt. Auch Freunde von Yoga erhalten ein Angebot. Dieses Jahr geht es auf den Martin-Luther-Platz, wo eine strandähnliche Sandfläche aufgeschüttet wird. Im Vorjahr befand sie sich am Rathausplatz.

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    Die Sommernächte fanden 2019 zum letzten Mal statt, dieses Jahr soll es eine Neuauflage nach Corona geben.

    Beim Augsburger Stadtsommer spielt die Maximilianstraße eine Hauptrolle. Um geordnete Abläufe zu ermöglichen, wird sie während der Sommermonate teils gesperrt. Die Regelung gilt in den Abendstunden von Donnerstag bis Samstag. Autofahrer, die nicht im abgegrenzten Bereich wohnen, dürfen nicht rein. "Der Versuch, den wir im Vorjahr gestartet haben, hat sich bewährt", sagt Eva Weber. Im Vorjahr profitierten von der Regelung die Gastronomen, die ihre Außenbewirtung vergrößern durften. Neu ist in diesem Jahr, dass das kulturelle Angebot ausgeweitet wird. Auftritte in der Maximilianstraße sind möglich. Noch ist allerdings nichts konkret. Gestartet wird hingegen mit der "autoarmen Maximilianstraße". Es ist ein Projekt, das sich die Stadtregierung von CSU und Grünen auf die Fahnen geschrieben hat. Die politischen Weichen dafür werden jetzt gestellt.

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