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Kahlschlag am Lech in Augsburg: Behörden sind auf 180

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Nach dem Kahlschlag am Lech schieben sich die Behörden die Schuld zu

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    So sah es am Dienstag nach dem Kahlschlag am Lechufer in Lechhausen aus.
    So sah es am Dienstag nach dem Kahlschlag am Lechufer in Lechhausen aus. Foto: Silvio Wyszengrad

    Der Kahlschlag am Lech sorgt für Zwist: An einem Uferweg in Die Öffentlichkeit wurde vorab nicht informiert, was zwar nicht vorgeschrieben ist. Das zuständige Wasserwirtschaftsamt Donauwörth räumt dennoch Fehler in der Kommunikation ein. In der Diskussion um Vorgehen und Informationspolitik gerät auch die Stadt Augsburg unter Druck. Sie sagt, man sei über den Kahlschlag vorab nicht informiert worden. Das

    Eva Weber kann Agieren der Donauwörther Behörde nicht nachvollziehen

    In Augsburg ist das Thema zur Chefsache für OB Eva Weber (CSU) und Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) geworden. "Es ist äußerst irritierend und in keiner Weise nachvollziehbar, dass ein solcher Eingriff in die Natur nur mit minimaler Abstimmung und Mitteilung an die beteiligten Dienststellen der Stadt sowie keinerlei Informationen an Bürgerinnen und Bürger erfolgt ist", so Weber. "Es ist zweifellos wichtig, dass solche Maßnahmen transparent und umfassend kommuniziert werden, da es sich gerade bei Baumfällungen um ein höchst sensibles Thema handelt." Bei künftigen Fällungen in Augsburg bitte sie um frühzeitige Information, "um dann das Vorgehen abzustimmen". Wichtig sei – und das praktiziere die Stadt normalerweise bei solchen Eingriffen – eine frühzeitige Information der Öffentlichkeit. 

    Erben betont, die Stadt wurde im Vorfeld lediglich kurz informiert, dass zehn Eschen gefällt werden. Das wäre kein Problem gewesen. Doch der "massive Eingriff" sei in keiner Weise abgestimmt. Man stelle sich die Frage, "wie wir damit umgehen und wie die Situation mit Aufwuchs verbessert werden kann. Ich kann dem Wasserwirtschaftsamt nur dringend empfehlen, bei derartigen Maßnahmen sensibel vorzugehen, öffentlich darüber zu informieren und die Maßnahmen auch zu erklären".

    Streit um Baumfällungen in Augsburg: Das sagt das Wasserwirtschaftsamt

    Zwischen Ulrichs- und MAN-Brücke wurden seit Ende vergangener Woche mehrere Bäume und Büsche entfernt. Baurätin Susan Aktas vom Wasserwirtschaftsamt sagt, die kritisierten Fällungen seien "Teil der von uns durchgeführten Baumpflegemaßnahmen im Sinne der Verkehrssicherungspflicht, die wir sehr ernst nehmen". In den zurückliegenden drei Jahren hätten sich umstürzende Bäume im Stadtbereich gehäuft. Wo am Lech die Arbeiten stattfanden, sei zuletzt im Sommer 2023 ein Baum in einen Kleingarten gestürzt. Die Fällungen seien mit einem Baumkontrolleur besprochen worden, der entsprechend geschult sei. 

    Die nach den Fällungen aufgereihten Bäume und Büsche sind mittlerweile entfernt worden.
    Die nach den Fällungen aufgereihten Bäume und Büsche sind mittlerweile entfernt worden. Foto: Michael Hörmann

    Es habe sich um Bäume mit vergleichsweise geringen Stammdurchmessern gehandelt, die nah am Weg standen. "Seit knapp zehn Jahren wurde in diesem Abschnitt am Lech kein nennenswerter Gehölzschnitt durchgeführt", führt die Behörde aus. Dies hätte zur Folge, dass sich der Bewuchs stark in Richtung Weg entwickelt habe. Der Fluss sei kaum mehr zu sehen gewesen. 

    Ärger um Baumfällungen: Wasserwirtschaftsamt verweist auf Kleingärtner

    Das Wasserwirtschaftsamt verweist auch auf die Kleingärtner, deren Anlage am Weg liegt: "Wir wurden von der Kleingartenanlage gebeten, einen Rückschnitt durchzuführen, um die Verschattung der Gärten zu reduzieren." Vor dem Hintergrund der zuletzt umgestürzten Bäume habe man sich entschlossen, für die nächsten Jahre die Gesamtsituation zu verbessern. Dass die Fällungen teils auf Unverständnis stoßen, sei bekannt: "Wir möchten aber darauf hinweisen, dass wir auch positive Rückmeldungen erhalten haben. Dennoch werden wir uns bemühen, für künftige Arbeiten die Kommunikation zu verbessern." 

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