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Augsburg: Ein zerbrochener Krug und mehr: Die skurrilsten Nachrichten 2022

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Ein zerbrochener Krug und mehr: Die skurrilsten Nachrichten 2022

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    Oberbürgermeisterin Eva Weber zerschlug beim Fassanstich auf dem Plärrer den Bierkrug von Ministerpräsident Markus Söder.
    Oberbürgermeisterin Eva Weber zerschlug beim Fassanstich auf dem Plärrer den Bierkrug von Ministerpräsident Markus Söder. Foto: Annette Zoepf

    Gefühlt bestehen die Nachrichten in diesen Tagen aus vielen traurigen oder negativen Fakten. So vielen, dass man darüber fast vergessen könnte, dass es immer wieder auch skurrile oder amüsante Themen gibt. Auch das Jahr 2022 hielt einige bereit. Ein Überblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

    • Zammg'schlagen is: Der Fassanstich beim Augsburger Plärrer gehört zu den Pflichtterminen eines Oberbürgermeisters – aber man kann auch viel falsch machen. Wer mehr als, sagen wir, zwei oder drei Schläge braucht, gilt schon als ungeschickt. Oberbürgermeisterin Eva Weber brauchte im Frühjahr nur zwei, doch dann war sie nicht sicher, ob der Zapfhahn richtig sitzt, und schlug ein drittes Mal zu – diesmal direkt auf den Bierkrug, den Ministerpräsident Markus Söder schon eilfertig hingehalten hatte. Die Bild-Zeitung schrieb von einer "Anzapf-Panne beim Plärrer", Eva Weber sah es positiver, wie auf ihrem Instagram-Account zu lesen war: "Auf jeden Fall kann jetzt niemand mehr behaupten, dass es mir an Schlagkraft mangelt."
    • Bitte wenden: Alles schon so erlebt: Man stellt das Navi ein, vertraut ihm blind, fährt los, doch auf einmal schlägt einem dieser Befehlston entgegen: "Wenn möglich, bitte wenden!" So oder ähnlich ging es im Januar einer jungen Augsburgerin, die auf dem kürzesten Weg von Ehrwald nach Seefeld in Tirol unterwegs war. 60 Kilometer wären das Pi mal Daumen, das Navi der 23-Jährigen aber fand eine kürzere Route. Also rauf auf den Forstweg, hoch ins Gebirge, drüber über eine Skipiste. Auf rund 1500 Metern Höhe war dann aber doch Schluss: Das Auto blieb mitten im Skigebiet stecken. Bitte wenden? Keine Chance. Die Frau wurde mithilfe einer Pistenraupe zurück ins Tal geleitet.
    • Nomen est omen: Vergangenes Jahr hatte Stadtrat Roland Wegner von der V-Partei es schon mal versucht, diesen Herbst unternahm er einen neuen Anlauf: Die Fleischhalle auf dem Stadtmarkt müsse umbenannt werden, forderte er in einem Antrag, und schlug andere Namen wie "Augsburger Markthalle" oder "Fuggerhalle 500" vor. Fleisch, so Wegner, der den anderen Stadträten angesichts der CO₂-Emissionen bei der Butterproduktion regelmäßig deren Verzehr von Butterbrezen vorhält, sei negativ besetzt. Man müsse aus Tiersicht eher von einer "Fleischhölle" sprechen. Wegners Kolleginnen und Kollegen im Stadtrat reagierten kritisch, die Sache sei auch gar keine Diskussion wert, wie die Politiker in einer mehrminütigen Debatte feststellten. Und dann: Antrag abgelehnt.
    • Mit Joint aufs Dach: Rauchen, das weiß man, gefährdet die Gesundheit. Wenn man auf einem Dach raucht und es sich dabei noch um einen Joint handelt, kann mehrere Folgen haben. Diese Erfahrung mussten zwei junge Frauen machen, die im März durch ein Dachfenster auf das Dach eines siebenstöckigen Hauses gestiegen waren – so weit, so gelenkig. Eine Nachbarin schloss irgendwann das Fenster, ohne die 16- und 18-Jährige zu bemerken, und schon waren sie ausgesperrt. Die Feuerwehr musste anrücken, eine Kette durchschneiden und ein Taubenschutzgitter entfernen, um die beiden Damen wieder nach drinnen holen zu können. Als diese wieder im Warmen waren, gestanden sie, den Joint geschenkt bekommen zu haben. Angezeigt wurden sie trotzdem.
    • Nackte Tatsachen: Gut, es war ein heißer Sommer, aber dies rechtfertigt natürlich nicht, dass man nur in Unterhosen bekleidet durch die Stadt läuft. Genau dabei erwischte die Augsburger Polizei im Juli aber zwei Männer, die barfuß, oben ohne, ja eben nur in Unterhosen in der Innenstadt unterwegs waren. Sie hätten, gaben die zwei 20-Jährigen zu, eine Wette verloren und müssten nun vom Univiertel an den Königsplatz laufen. Immerhin: Sie kamen bis zum Kitzenmarkt, dort griff die Polizei sie auf und brachte sie schließlich ins Univiertel zurück. Ob die beiden Herren dort ihre Kleidung wieder bekamen, ist nicht bekannt.
    Turamichele 2022, ohne Blumenschmuck Turamichele 2022, ohne Blumenschmuck
    Turamichele 2022, ohne Blumenschmuck Turamichele 2022, ohne Blumenschmuck Foto: Annette Zoepf
    • Bonjour Tristesse: Das Augsburger Turamichele tritt seinen Kampf gegen das Böse normalerweise üppig eingerahmt von Blumen an. Dieses Jahr gönnte die Stadt ihm aber lediglich eine schmale grüne Girlande. Was war passiert? Man habe, hieß es vonseiten der Stadtmarketinggesellschaft Augsburg Marketing, aus statischen Gründen auf den gelb-rot-weißen Schmuck verzichten müssen. Manche Bürgerinnen und Bürger fragten sich daraufhin, ob der marode Perlach nun nicht einmal mehr den jahrelang erprobten Blumenzierrat tragen könne. Tatsächlich ging es aber darum, dass die Stadt offenbar der Befestigung des Blumenrahmens selbst nicht traute. Am Ende ergriff Oberbürgermeisterin Eva Weber Partei für die Mitarbeitenden, die die Entscheidung getroffen hatten. Nach dem tödlichen Unfall auf einem Spielplatz in Oberhausen wolle man beim Thema Pflanzen und Sicherheit lieber auf Nummer sicher gehen.

    Feuerwehreinsatz in Augsburg: Drei Marder seilen sich ab

    • Tierisch abgefahren: Der Motorraum eines Autos schien drei Mardern im Juli offenbar nicht mehr genug. Sie wechselten das Revier und nahmen einen Aufzug im Kreuzviertel in der Innenstadt in Beschlag. Die Berufsfeuerwehr wurde zunächst gerufen, weil der Hausmeister der Wohnanlage einen Marder im Betriebsraum des Fahrstuhls gesehen hatte. Als die Feuerwehr einen Blick in den Schacht warf, entdeckte sie den Marder an einer der Aufzugsführungsschienen. "Sein Leben hing buchstäblich an einem Seil", so die Feuerwehrler. Sie fingen das Tier und wollten schon fahren, als ein zweiter Marder auftauchte und ebenfalls im Schacht verschwand. Auch dieses Tier konnte gefangen werden. Offenbar sind aber aller frechen Marder drei: Bei der Probefahrt des Aufzugs blickte der Monteur schließlich einem dritten Tier ins Auge, das sich ebenfalls abseilte. Die Feuerwehr, inzwischen routiniert im Umgang mit den Nagern, schnappte sich auch dieses Tier. Das Trio landete schließlich bei einem Tierarzt.
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    • Falschparker: Normalerweise parkt man in einem Gartenhaus den Rasenmäher, die Gartenmöbel, Übertöpfe – alles halt, was man gerade nicht braucht im Grüngürtel ums eigene Haus. In Rainer Dehlers Gartenhaus an der Inninger Straße aber stand eines Morgens ein Auto. Der Fahrer hatte offenbar aus gesundheitlichen Gründen die Kontrolle über den Wagen verloren, war erst durch Dehlers Hecke und dann ins Gartenhäuschen gefahren. Rainer Dehler, den Besitzer des Gartenhäuschens, erschütterte der Vorfall nicht. Man wird wohl gelassen, wenn man an einer viel befahrenen Straße lebt ...
    • Spontankonzert: Viel ist gerade nicht los am Augsburger Hauptbahnhof, was kein Wunder ist: Die meisten Fahrgäste wollen bloß raus aus dem Wirrwarr von Absperrungen und Baustellen. Die Band Kraftklub sorgte im Sommer dann für etwas mehr Lebensgefühl: Die Musiker gaben ein Spontankonzert an Gleis 1. Eine Sitzbank wurde zur Mini-Bühne, wenige Schaulustige zum dankbaren Publikum und die Bewohnerinnen und Bewohner einer Wohngemeinschaft am Ende zu Gastgebern. Denn vom Bahnhof zogen Kraftklub weiter an den Milchberg, wo sie im Wohnzimmer der WG auftraten. Dort tanzten am Ende 80 bis 90 Leute – und fühlten sich doch ein bisschen wohler als am Hauptbahnhof.
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