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Interview: Was für ausländische Investoren spricht

Interview

Was für ausländische Investoren spricht

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    Was für ausländische Investoren spricht
    Was für ausländische Investoren spricht

    Noch verbleiben ein paar wenige Tage im ausklingenden Jahr. Herr Leppek, was fällt Ihnen als Chef der Augsburger IG Metall ganz spontan ein, wenn Sie Ihre ganz persönliche Bilanz für das Jahr 2016 ziehen?

    Michael Leppek:

    Wie stolz können Sie sein, wenn Sie zum Jahreswechsel die wirtschaftliche Ausgangslage für die Wirtschaftsregion Augsburg analysieren?

    Leppek:

    Betriebliche Herausforderung klingt etwas harmlos. Sprechen wir über die heimischen Unternehmen MAN Diesel & Turbo und Kontron, die teils massiv Stellen streichen. Einzelfälle?

    Leppek:

    Ausländische Partner sind in diesem Jahr bei den Augsburger Traditionsfirmen Kuka und Osram, heute Led-vance, eingestiegen. Wie sieht die IG Metall diese Entwicklung?

    Leppek:

    Zur IG Metall Augsburg selbst: Wie steht es um das Innenleben?

    Leppek:

    Was macht die IG Metall aktiv, um als Partner der Arbeitnehmer wahrgenommen zu werden?

    Leppek:

    Das Wichtigste sind unsere Betriebsräte, Schwerbehinderten- und Jugendvertreter sowie unsere Vertrauensleute in den Betrieben. Das sind über 1500 Aktive, die der

    IG Metall

    in den Betrieben ein Gesicht geben und am Arbeitsplatz für die Beschäftigten erreichbar sind. Konkret fragen wir Anfang nächsten Jahres in einer bundesweiten Fragebogenaktion die Beschäftigten nach ihrer Meinung, unter anderem zu den Themen Arbeitszeit und

    Rente

    . Denn wir glauben, dass wir hier noch vieles im Sinne der Arbeitnehmer verbessern müssen, in Richtung „Gute Arbeit“ und „Gute

    Rente

    “. Die

    IG Metall

    Augsburg

    ist auch in 2016 wieder gewachsen. Wir haben mehr als 1200 neue Mitglieder hinzugewonnen und werden zum Jahresende auf etwa 27900 Mitglieder kommen. Wir gewinnen in allen Bereichen neue Mitglieder hinzu. Das zeigt mir, dass wir die richtigen Themen besetzen und als Garant für gute Arbeitsbedingungen und soziale Gerechtigkeit wahrgenommen werden. Positiv. Die Führung bleibt in beiden Firmen ja gleich. Die Investoren sind aber neu. Natürlich wären uns einheimische Investoren lieber gewesen. Diese gab es aber nicht oder sie haben Kasse gemacht. Wir haben in beiden Fällen gute Verträge für die Beschäftigten und die Zukunft der Unternehmen mitgestaltet. Jetzt geht es darum, die weitere Entwicklung aktiv zu beeinflussen und die Verträge zu leben. Es sind tatsächlich Einzelfälle. Bei

    MAN

    Diesel & Turbo sehen wir aus Gewerkschaftssicht schwierige Marktbedingungen und einen aggressiven Wettbewerb. Und eines ist klar: Es wird hier – wie beim Mutterkonzern

    VW

    üblich – keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Bei

    Kontron

    , einem Unternehmen aus der Computerbranche, kann ich die Situation von außen nicht bewerten. Die Situation in der Metall- und Elektroindustrie ist stabil, gleiches sehen wir in der Luftfahrt. Und auch das Handwerk kann sich vor Aufträgen nicht retten. Kein Grund zum Klagen also. Auch wenn wir wissen, dass es immer auch die ein oder andere betriebliche Herausforderung gibt. Die

    IG Metall

    Augsburg

    ist in diesem Jahr 125 Jahre alt geworden. Das haben wir entsprechend gefeiert und dabei ist mir persönlich bewusst geworden, was wir als Gewerkschaft in den letzten 125 Jahren in der Region an sozialem Fortschritt mit erstritten und erreicht haben. Das macht mich schon ein bisschen stolz.

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