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Interaktive Grafiken: Ältere Einwohner, höherer Anteil an Migranten: So verändert sich Augsburg

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Ältere Einwohner, höherer Anteil an Migranten: So verändert sich Augsburg

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    Eine Stadt wandelt ständig ihr Gesicht. Im 17. Jahrhundert war das Rathaus von Elias Holl modern, heute gilt der Hotelturm vielen als Symbol der modernen Stadt. Wie verändern sich Augsburgs Bewohner?
    Eine Stadt wandelt ständig ihr Gesicht. Im 17. Jahrhundert war das Rathaus von Elias Holl modern, heute gilt der Hotelturm vielen als Symbol der modernen Stadt. Wie verändern sich Augsburgs Bewohner? Foto: Alexander Kaya

    Der kleinste Bezirk der Stadt ist zugleich der mit den ältesten Bewohnern: Nur 95 Menschen lebten 2019 in Siebenbrunn, 13 davon waren 80 Jahre und älter. Diese und hunderte andere Fakten findet man im aktuellen Demografiemonitoring der Stadt Augsburg, das vor Kurzem veröffentlicht wurde. Und es gibt einige spannende Details.

    Zahl der Einwohner in Augsburg wird weiter steigen

    Die Daten des Monitorings sind nicht ganz aktuell: Im Zahlenwerk ist die 300.000-Einwohner-Marke noch nicht geknackt, die Stadt geht noch von 299.620 Augsburgern aus. In Wirklichkeit durchbrach Augsburg die magische Grenze bereits vergangenen Dezember. 64 Jahre hat es gedauert, um von 200.000 auf 300.000 Menschen zu wachsen. Nach einer Prognose des städtischen Statistikamtes wird der Anstieg auch anhalten – allerdings nicht so rasant wie in den vergangenen Jahren, als Augsburg jährlich um rund 5000 Menschen zulegte. Bis 2038 prognostiziert man aktuell knapp 325.000 Einwohner.

    Jens Kundinger, Mitarbeiter im Statistikamt, erklärt, wie so eine Prognose zustande kommt: Die realen Daten aus den Meldeämtern bildeten im langjährigen Mittel die Rechenbasis, auf denen eine Prognose fuße. Auch künftige Neubauvorhaben spielten eine Rolle. Allerdings sei eine Krise wie die jetzige nicht zu ahnen gewesen – welche Auswirkungen Corona auf die demografische Entwicklung habe, sei derzeit nicht berechenbar.

    Die Stadt wird älter werden. Die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur lässt erkennen: Das aktuelle Durchschnittsalter von 41,9 Jahren wird sich nicht halten lassen. Der Anteil der 45- bis über 80-Jährigen an der Bevölkerung betrug 2019 fast 48 Prozent. Nimmt man die 30- bis unter 45-Jährigen hinzu, landet man bei knapp 69 Prozent. Letztere Gruppe hat mit 21,5 Prozent derzeit den größten Anteil an der Bevölkerung, gefolgt von den 45- bis unter 60-Jährigen mit 20 Prozent. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung ging im Vergleich zu 2018 um 0,1 Prozent zurück.

    Dafür wuchs der Anteil der über 80-Jährigen um 0,2 Prozent, der Anteil der 65- bis unter 80-Jährigen schrumpfte um 0,2 Prozent. Diese Alterskohorten könnten mittelfristig die Bevölkerungspyramide der Stadt deutlich stärker prägen.

    2019 kamen 1437 Menschen mehr in Augsburg an, als Personen die Stadt verließen. Die waren im Durchschnitt 30 Jahre alt.

    Der Anteil der Augsburger mit Migrationshintergrund ist von 2018 auf 2019 um 0,8 Prozent auf 140.115 Menschen angewachsen. Der Anteil der Ausländer beträgt mittlerweile 23,2 Prozent, ein Wachstum um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Interessant ist dabei die Zusammensetzung: Die Anzahl der Türkeistämmigen nimmt seit Jahren ab. Noch sind sie mit 11.355 Angehörigen die größte Ausländergruppe, vor sechs Jahren waren es jedoch rund 1000 Menschen mehr. Die zweitstärkste Gruppe an Ausländern sind Rumänen mit 8332 Menschen, 2014 waren es etwa halb so viele. Die Zahl der Kroaten hat sich bis 2019 – 5227 leben in Augsburg – sogar mehr als verdoppelt. Ein gewichtiger Grund für diese Zunahmen dürfte die uneingeschränkte Arbeitnehmerfreizügigkeit sein, die seit einigen Jahren gilt.

    Augsburg: Göggingen-Ost hat das jüngste Durchschnittsalter

    Auch zu den Stadtbezirken bietet das Monitoring interessante Einblicke. Das jüngste Durchschnittsalter hat Göggingen-Ost. Die Bewohner sind im Schnitt 35,9 Jahre – vor sechs Jahren waren es noch 34,4 Jahre. Im Gegensatz zu vielen Bezirken in der Innenstadt oder auch Teilen Lechhausens ist

    Wo liegen also die Zuwächse? Vor allem bei den 25- bis unter 30-Jährigen und den 45- bis unter 60-Jährigen Der Anteil an Singlehaushalten ist seit 2014 stark gestiegen: Von 37,8 auf 42,6 Prozent. Damit liegt er exakt zehn Prozent unter dem Anteil der Gesamtstadt.

    Im Stadtbezirk mit dem zweitältesten Durchschnittsalter, der Firnhaberau, lebten im vergangenen Jahr 5169 Menschen. Das Durchschnittsalter lag bei 47,8 Jahren, 2014 noch bei 47,4 Jahren. Die größte Altersgruppe bilden die 45- bis unter 60-Jährigen, ihr Anteil ist seit 2014 rückläufig.

    Dafür wächst der Anteil der über 80-Jährigen in der Stadt, er beträgt mittlerweile 9,6 Prozent. Im Vergleich zur Innenstadt gibt es in der Firnhaberau wenig Singlehaushalte: 34,1 Prozent der Einwohner leben allein. Seit 2014 wächst der Anteil leicht, damals betrug er 33,6 Prozent.

    Das Statistikamt veröffentlicht regelmäßig Mitteilungen zur demografischen und strukturellen Entwicklung Augsburgs. Wie Kundinger erklärt, ermöglichten die Veröffentlichungen im Zusammenspiel eine Fülle an Informationen über die Stadt.

    Schauen Sie sich dazu auch unsere vierteilige Video-Serie zum 50. Geburtstag des Hotelturms an. Folge 1 der Serie über den Augsburger Hotelturm sehen Sie hier.

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