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Indisches Springkraut breitet sich an der Wertach aus.

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Indisches Springkraut: Stärker verbreitet als in den Vorjahren

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    Zwischen Sonnenglück und Kulperhütte fühlt sich das indische Springkraut anscheinend besonders wohl.
    Zwischen Sonnenglück und Kulperhütte fühlt sich das indische Springkraut anscheinend besonders wohl. Foto: Poul Heintzenberg

    Wer dieser Tage an der Wertach spazieren geht, kann den pinkfarbenen, manchmal auch rosafarbenen Blüten des Indischen Springkrauts, auch Drüsiges Springkraut genannt, kaum aus dem Weg gehen. Besonders nördlich der Kulperhütte macht es den Hauptbestandteil des Uferbewuchses aus. Doch was ganz schön aussieht, birgt potenzielle Gefahren für die heimische Flora, denn das Springkraut zählt zu den invasiven Arten, ist hier also nicht zu Hause. AZ-Leser haben festgestellt, dass es dieses Jahr noch mehr überhandnehme als in den vergangenen Jahren. Was ist dran?

    Mit bis zu zweit Metern Höhe, einem bis zu fünf Zentimeter dickem Stängel und den kräftig rosafarbenen Blüten, die ein wenig an eine Orchidee erinnern, ist das indische Springkraut kaum zu übersehen. Nicht nur Passanten erfreuen sich an der Pracht, auch bei Insekten sind die Blüten beliebt. Im 19. Jahrhundert wurde die Pflanze, die eigentlich auf den Hängen des Himalayas beheimatet ist, als Zierpflanze nach Europa geholt, mittlerweile ist sie in ganz Mittel- und Westeuropa verbreitet. Dies schafft sie auch dank einer ausgeklügelten Fortpflanzungsmethode: Die Samen stecken in kleinen Kapseln, die bei Berührung aufspringen und die Frucht bis zu sieben Meter weit schleudern, wie das Bayerische Landesamt für Landwirtschaft auf seiner Homepage erläutert.

    Warum das Indische Springkraut an der Wertach so erfolgreich ist

    Dass die Pflanze heuer so erfolgreich ist, liegt laut Hans Demmel vom Naturwissenschaftlichen Verein Schwaben vor allem an den starken Regenfällen. Auch die Überschwemmungen der Wertach könnten zur Verbreitung der Pflanze beigetragen haben, vermutet das Augsburger Amt für Grünordnung. Hintergrund: Die Samen, die in der Wertach mitgeschwemmt wurden, konnten so weit die Böschung hinaufgespült werden. Doch nicht nur an der Wertach breitet sich das Indische Springkraut aus, auch in anderen Feuchtgebieten scheint es der Pflanze dieses Jahr besonders gut zu gefallen. Laut Demmler könnte dies durchaus problematisch für heimische Arten sein, die von der rasanten Ausbreitung der invasiven Art verdrängt werden. Im Vergleich zu anderen invasiven Arten wie dem Sachalin-Staudenknöterich sei das Indische Springkraut jedoch relativ harmlos.

    Dessen Bekämpfung gestalte sich schwierig, da die Samen teils jahrelang überleben und erst wieder keimen, wenn die Bedingungen optimal sind. Laut Demmler müsste eine effektive Bekämpfung der einjährigen Pflanze bereits vor der Bildung der Blüten und Samen erfolgen. Die Stadt tue dies laut Grünordnungsamt nur punktuell, wenn die Ausbreitung des Springkrauts ein Problem für bereits gefährdete Arten darstellt. Ein großflächiges Vorgehen sei „sehr aufwendig und nicht nachhaltig.“

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