Mit unserer Reihe „Augsburger Anekdoten“ erzählen wir kleine Geschichten mitten aus dem Leben unserer großen Stadt.
Sinnierender Kragenbär. Woran mag er wohl denken in diesem Moment, der Kragenbär aus dem Augsburger Zoo? Auf einem meterhohen Baumstamm sitzend, stiert er an einem trüben Novembervormittag Richtung Stadtwald. Seine Kumpanin wartet derweil am Boden. Ist es der Ausblick auf die dunkle Jahreszeit, der seine Gedanken verdüstert? Oder schweifen die Gedanken um das anstehende Mittagsmahl? Der Sommer ist vorüber und damit die herrliche Zeit saftiger Insekten und Früchte. Nun ist die Zeit der Nüsse. Schade eigentlich. Vielleicht sind es aber auch ganz grundsätzliche Überlegungen über das Dasein als Kragenbär, die unseren Freund aus dem Augsburger Zoo bewegen. Wie ergeht es den Artgenossen in anderen Tierparks? Wann werden Kragenbären die Würdigung erfahren, die ihnen zusteht? Es gibt wohl keinen besseren Monat als November, um solch tiefgreifende Fragen für sich zu behandeln. Nach einer Weile steigt unser Freund gemächlich hinab. Das Mittagsmahl wartet.
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Panther halten zusammen. Der Panther ist das Maskottchen des Augsburger Eishockeyvereins. Derzeit haben die Augsburger Panther wenig zu lachen. Acht Spiele in Folge haben sie verloren. Am Donnerstag setzt es in Wolfsburg eine 1:2-Niederlage. Am Freitag muss das Maskottchen getröstet werden. Trost findet das Plüschtier in der Augsburger Allgemeinen Heimatwelt in der Maximilianstraße. Ein Original-Steifftier-Panther gehört ebenfalls zum Sortiment. Beide Panther rücken zusammen. Die Welt sieht gleich freundlicher aus.
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Spielende Christkindlesmarkt-Besucherin. Erst in ein paar Tagen wird es hier Riesenbosna geben. Doch schon jetzt hält sich ein kleines Mädchen verdächtig lange an dem Stand auf dem Augsburger Christkindlesmarkt auf. „Jetzt komm doch bitte“, ruft die Mutter, die schon weitergeschlendert ist. Keine Reaktion. Es folgt ein: „Wir müssen los!“ Nichts, keine Antwort, kein Kind, das kommt. Die Mutter schüttelt den Kopf, läuft zurück zu ihrer Tochter und sagt plötzlich: „Ach, das ist ja cool!“ Das Mädchen hat das Spielzeug entdeckt, das Standbetreiber Ronald Plötz für seine kleinsten Kundinnen und Kunden an den Stehtischen befestigt hat. Die Tochter schiebt gerade ein paar bunte Holzscheiben hin und her, da bemerkt sie erst ihre Mutter: „Schau mal, Mama, cool, oder?“
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