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Hotels in Augsburg: Die Villa Arborea ist in neuen Händen

Hotels in Augsburg

Die Villa Arborea ist in neuen Händen

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    Das Hotel Villa Arborea in Göggingen bekommt neue Pächter. Inhaber Michael und Veronika Dey (von links) haben es an die Hotelier-Familie Rainer und Carmelita Golke sowie Tochter Larissa abgegeben.
    Das Hotel Villa Arborea in Göggingen bekommt neue Pächter. Inhaber Michael und Veronika Dey (von links) haben es an die Hotelier-Familie Rainer und Carmelita Golke sowie Tochter Larissa abgegeben. Foto: Ulrich Wagner

    Schön muss es sich gewohnt haben, in der Villa der über Augsburg hinweg bekannten Kaufmannsfamilie Bader an der Gögginger Straße. Doch auch ohne die Pracht der Industriellenfamilie ist das Gebäude ein Schmuckstück – und beherbergt heute als Hotel Villa Arborea Gäste aus der ganzen Welt. Die Betreiber des Hauses, das Hoteliersehepaar Veronika und Michael Dey, haben es jetzt in neue Hände gegeben. Seit Januar führen Carmelita und Rainer Golke das Hotel an der Gögginger Straße.

    „Arborea“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „inmitten von Bäumen“. Der Name ist bewusst gewählt, sagt Veronika Dey. Das Haus steht in einem parkähnnlichen Garten, in dem viele Bäume und Pflanzen Schatten spenden und in dem sich die Gäste in der warmen Jahreszeit aufhalten können. Unter anderem steht hier auch ein mindestens 80 Jahre alter Magnolienbaum – angeblich der größte seiner Art in ganz Deutschland. Fast hätte das Haus Villa Magnolia geheißen, doch Ähnlichkeiten mit einem bekannten Restaurant in der Stadt ließen die Deys von dem Gedanken wieder abkommen.

    Mit dem Hotel einen Traum erfüllt

    „Wir haben uns mit dem Hotel einen Traum erfüllt“, sagt die Chefin. Schon als Kind wollte sie – inspiriert von amerikanischen Spielfilmen – in einem prunkvollen Hotel arbeiten. Sie lernte das Hotelfach und arbeitete in verschiedenen Häusern der Luxusklasse. Ihren Ehemann lernte sie als Hotelgast kennen. „Dabei war es doch verboten, etwas mit den Gästen anzufangen“, schmunzelt sie. Michael Dey reiste zu dieser Zeit als Computerexperte durch die ganze Welt und kannte Häuser auf allen Kontinenten. „Von dieser Erfahrung haben wir von Anfang an profitiert – er weiß aus eigener Erfahrung, was man sich als Gast wünscht“, lobt seine Frau.

    Die Villa konnten sie 2002 nach dem Tod der letzten Bewohnerin erwerben. Obwohl auch viele Bauträger an dem Grundstück interessiert waren, gab die Enkelin der Vorbesitzerin ihnen das Haus – und das zu einem guten Preis. „Das war ein Glücksfall für uns. Der Frau war der Erhalt des Hauses wichtiger als Geld“, sagt Veronika Dey.

    Im Hotel kann man die Vergangenheit als Villa an vielen Stellen sehen. Die Haustüre ist im Originalzustand von 1935, die Fenster sind mit Blei verglast und eine breite Holztreppe führt ins Obergeschoß. Das Frühstück wird im ehemaligen Salon eingenommen, in dem ein nachträglich eingebauter Kachelofen gemütliche Wärme spendet. 20 Zimmer gibt es in dem Dreisterne-Haus, von denen der größere Teil in einem nachträglich errichteten Anbau zu finden ist.

    Das Haus hat schon jede Menge Promis beherbergt

    Als Hotelier erlebt man mit den Gästen eine Menge. Das Haus, in dem auch Gäste und Akteure des Kurhaustheaters gerne Station machen, hat schon jede Menge Promis beherbergt. Alfred Biolek hat hier gewohnt, Hardy Krüger Junior, Herbert Feuerstein und Michael Schanze. Einmal wäre sogar fast die Bundeskanzlerin zu Besuch gekommen. Als Angela Merkel eine Wahlkampfrede auf dem Plärrer halten sollte, hatte man ihr ein Zimmer im Arborea bereitmachen lassen, berichtet Michael Dey. „Das ganze Haus war voller Sicherheitsleute, Sprengstoffspürhunde, und jeder hier wurde gefilzt“, erinnert er sich. Man hatte Kanapees nach dem Geschmack der Kanzlerin belegt und wartete aufgeregt auf den Staatsgast. Der allerdings nicht kam. „Die Kanzlerin ist nach ihrem Auftritt mit dem Hubschrauber gleich weitergeflogen – und wir haben die Kanapees mit den Sicherheitsleuten gegessen“, so Dey.

    Ein wenig traurig sind die Hoteliers schon, das Haus jetzt abzugeben. Gesundheitliche Gründe und der Fachkräftemangel hätten sie zu diesem Schritt bewogen. Doch ihre neuen Pächter seien ebenfalls Hoteliers mit Leib und Seele, denen sie ihr „Arborea“ gerne anvertrauten. Und für die Gäste bliebe alles beim Alten. Die Nachfolger hätten das Personal komplett übernommen und würden das Konzept von einem kleinen, herzlichen Haus weiterführen. 

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