Die Punkte aus der Anklage lesen sich wie Szenen aus einem Film: Mehrere junge Männer sollen vor einem Jahr gemeinsam randaliert haben und - schon in Erwartung der anrückenden Polizei - Müllcontainer auf eine Straße gezogen und umgeworfen haben, um die Streife an der Durchfahrt zu hindern. Im Anschluss sollen die Angeklagten noch Mülltonnen angezündet und mit einem pistolenähnlichen Gegenstand herumgefuchtelt haben. Am kommenden Donnerstag werden sich die Mitglieder der Gruppierung vor Gericht verantworten müssen.
Randale in Augsburg: Fortwährend Beleidigungen gegen Polizisten
Dass es Schwierigkeiten mit Jugendgruppierungen im Reese-Park in Kriegshaber gibt, ist nichts Neues, der jetzt geschilderte Vorfall hat aber - wenn sich die Dinge vor Gericht so bestätigen - eine neue Qualität, was das Verhalten gegenüber der Polizei betrifft. Die Anklage geht davon aus, dass sich die jungen Männer im Oktober 2023 „zusammengerottet“ haben. Anwohner riefen die Polizei, nachdem sie schussähnliche Knallgeräusche und Randale vernahmen. Als die Polizei anrückte, zogen sich die jungen Männer hinter die Müllcontainer-Barrikade zurück und riefen unisono „Hol die Schreckschusswaffe raus“, so die Anklage. Ein Mitglied der Gruppe soll dann einen pistolenähnlichen Gegenstand in die Luft gestreckt haben. Als die Polizisten die Barrikade umgingen, soll sich die Gruppe erneut formiert und Mülltonnen angezündet haben. Währenddessen, so die Ermittlungen, seien die Polizisten fortwährend beleidigt worden.
Der Vorfall ereignete sich offenbar an einem Samstagabend in einer Grünanlage im Bereich der Familie-Einstein-Straße in Kriegshaber nahe dem Reese-Park. Die Polizei berichtete damals von einer Fahndung, nach der zunächst mehr als zehn Jugendliche und junge Männer im Alter von damals 16 bis 19 Jahren gestoppt wurden.
Vorfall auf der Augsburger Plärrerwache
Bereits im September 2023 soll einer der Angeklagten zudem auf dem Plärrer mit Fäusten auf einen Polizisten losgegangen sein. Laut Ermittlungen erschien der junge Mann mit vier bis fünf unbekannten Begleitern vor der Plärrerwache, nachdem einige seiner Freunde festgenommen worden waren. Darüber beschwerte er sich lautstark. Ein Polizist erteilte der Gruppe einen Platzverweis. Der Rest der Gruppe sei abgezogen, der Angeklagte griff laut Ermittlungen den Polizisten an.
Die Anklage gegen die jungen Männer lautet auf Landfriedensbruch und Bedrohung, gegen den Verdächtigen von der Plärrerwache kommt noch der Vorwurf des Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung hinzu.
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