Nach dem Straßenbahnunfall vom Montagmittag am Eserwall haben fünf der sechs in Krankenhaus gebrachten Verletzten die Klinik wieder verlassen. Laut Polizei befindet sich der Fahrer einer Straßenbahn noch im Krankenhaus. Insgesamt waren nach Angaben vom Montag 20 Menschen verletzt worden, wobei sich bis Dienstagmittag noch sechs weitere Personen mit leichten Verletzungen bei der Polizei meldeten. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauerten noch an, so die Polizei. Auch das Gutachten werde noch längere Zeit in Anspruch nehmen.
Unterdessen gehen die Stadtwerke von einem hohen sechsstelligen Schaden an beiden Trams aus. Die beiden Combino-Straßenbahnen würden nun im Betriebshof genauer untersucht, so Stadtwerkesprecher Jürgen Fergg. Dann werde man entscheiden, ob man sie in Augsburg reparieren könne oder ob womöglich ein Transport mit dem Tieflaster zu Siemens nötig ist. Auf die Kapazitäten im Nahverkehr werde der Ausfall der beiden Fahrzeuge keine Auswirkungen haben. Dass Züge aufgrund technischer Defekte, Wartungsarbeiten oder aufgrund eines Unfalls ausfallen, komme immer wieder vor. Man habe dafür aber eine Reserve im Bestand eingeplant.
Stadtwerke haben mit Fahrerausfällen zu kämpfen
Ausfallen werden vorübergehend auch die beiden Fahrer der Straßenbahnen. Das bereitet den Stadtwerken die größeren Sorgen. „Uns tut jeder Fahrer weh, der nicht einsetzbar ist“, so Fergg. Denn aktuell gibt es unter den 500 Fahrern auch viele Ausfälle wegen Krankmeldungen. Bayernweit stiegen zuletzt die Infektionszahlen bei Corona und Atemwegserkrankungen. Am Montag kam es bereits am Morgen zu einzelnen Ausfällen bei Straßenbahnen und Bussen. Die Leitstelle versuche dann, die verbleibenden Fahrten so zu verteilen, dass keine riesigen Löcher im Fahrplan entstehen. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch Verspätungen bei den verbleibenden Fahrzeugen. Man sei aber in der Lage, den Großteil des Angebots nach Fahrplan zu fahren, so Fergg. Mit dem Ferienbeginn und dem dann geltenden Ferienfahrplan werde es eine Entspannung geben.
Bei dem Straßenbahnunfall am Montag hatte es 20 Verletzte gegeben, als eine Straßenbahn am Eserwall auf einen vor ihr befindlichen Zug auffuhr. Für die Unfallaufnahme musste die Eserwallstraße mehrere Stunden lang gesperrt werden. In weiten Teilen der Innenstadt kam es zu einem Verkehrschaos, zumal auch die Jakoberwallstraße am Montagmorgen planmäßig wegen Leitungsarbeiten gesperrt worden war.
Tramunfall in Augsburg: Polizei ermittelt gegen Fahrer
Die Polizei bittet Zeugen, die den Unfall von außen beobachtet haben, oder Passagiere der Trams, die etwas zum Unfallhergang sagen können, sich unter Telefon 0821/323-2110 zu melden. Die Polizei ermittelt momentan wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den 25-jährigen Fahrer der Straßenbahn, die auf den anderen Zug auffuhr.
Ich kann mich gar nicht mehr erinnern wann ich das letzte mal Krankgeschrieben war... muss glaub ich 2008 gewesen sein. Solange man seinen Kopf nicht unter dem Arm trägt oder ansteckend ist gibts keinen Grund daheim krank zu feiern.
Doch, wenn man einen Beruf hat, in dem einem eine Menge Menschen anvertraut sind, in dem man durch eine leichte Unaufmerksamkeit riesige Sach- und Personenschäden verursachen kann, ist jede Beeinträchtigung der Konzentrationsfähigkeit ein Grund diesen nicht auszuüben. Außerdem steht ja deutlich im Artikel, dass sich viele Fahrer wegen ansteckender Krankheiten - auch Corona - krank melden.
Wer in der Fahreignung eingeschränkt ist darf seinen Dienst nicht antreten. Ihr wenn Kopf nicht unterm Arm wäre ein vorsätzlicher Verstoß gegen die Dienstanweisungen. Sehr verantwortungsvoll von Ihnen.
Ich hatte gestern Glück, wenn ich früher gefahren wäre hätte ich in dem Wagen nach Haunstetten gesessen. Am Samstag war ich in der Stadt und bin so Nachmittags halb drei in die Straßenbahn 2 gestiegen.. nach zwei Haltestellen bin ich ausgestiegen um mit der nächsten weiter zu fahren.. der junge Fahrer ist gefahren als wäre er auf einer Rennstrecke.. Die Bahn hat gescheppert und gewackelt als würde sie aus den Gleisen springen. Vielleicht sollte man nicht nur auf die schnelle Fahrer ausbilden.. sondern besser Qualitativ gute Fahrer. Sie tragen schließlich eine Verantwortung für die Menschen die in den Bahnen sitzen..
Sorry Frau Böhm, aber Sie haben null Ahnung. Ich habe einige Freunde unter den Fahrern, habe selbst einige Jahre als Fahrbegleiter mitgewirkt, daher weiß ich sehr genau, dass auf eine hochwertige Ausbildung der Fahrer größter Wert gelegt wird. Die Fahrt eines jeden Fahrers wird auch aufgezeichnet, es gibt auch genaue Anweisungen, wo wie schnell oder langsam gefahren werden darf. Ein Fahrer, der diese Vorgaben nicht einhält ist sehr schnell den Job los. Abgesehen davon weiß jeder Fahrer um den Anhalteweg einer Straßenbahn, der ist weit länger als der eines PKW. Last but not least ist der durchschnittliche Haltestellenabstand in der Stadt nicht weiter als 400 Meter, wenn man dann noch um die Beschleunigung einer Straßenbahn weiß, dann darf man berechtigte Zweifel an einer angeblichen Fahrt wie auf einer Rennstrecke haben.
Und welche Qualifikation haben Sie um die Fahrweise eines Straßenbahnfahrers beurteilen zu können? Schon einmal daran gedacht, dass es auch Fahrzeugabhängig ist, wie sehr es rattert und scheppert? Vielleicht hat der Fahrer auch nur die erlaubte Geschwindigkeit ausgereizt, um die Verpätung möglichst gering zu halten? Denn an diesem Tag sammelte sich durch die Umleitungen jede Menge davon an. Es gibt Streckenteile die befährt man normalerweise nicht so schnell wie es erlaubt wäre. Weil genug Pufferueit da ist. Bei über 20 min Verpätung reizt man das erlaubte dann, aber schon aus.
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