E-Roller scheinen in Hochzoll ein besonderes Ärgernis zu sein. Zumindest hatte man diesen Eindruck auf der Stadtteil-Bürgerversammlung am Montagabend im Gemeindesaal von Heilig Geist. Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) war mit ihren Referenten und städtischen Fachleuten angereist, um über die großen und kleinen Probleme im Stadtteil zu diskutieren und über Entwicklungen zu informieren. Im Großen und Ganzen scheinen die Bürger in dem Stadtteil zufrieden zu sein - gerade mal ein Antrag kam zur Abstimmung.
„Was kann ich als Privatperson gegen E-Roller tun, die auf dem engen Gehweg vor meinem Wohnhaus abgestellt werden“, wollte ein Hochzoller wissen. Die Frage führte zu mehreren weiteren Wortmeldungen - ein Mann verlangte gar, E-Roller in Augsburg ganz zu verbieten, um diesem, seiner Meinung nach, großen Ärgernis Herr zu werden.
„Wenn ich einen Roller im Weg liegen sehe, gehe ich einfach hin und hebe ihn auf, dann ist er aus dem Weg“, sagte Baureferent Steffen Kercher (parteilos) auf die Beschwerde. Während in der Innenstadt die Roller mittlerweile zentral auf festen Plätzen abgestellt werden müssen, sei dies in den Stadtteilen zumeist nicht praktikabel, weil der Platz fehlt oder es beispielsweise im Fall von großen Wohnanlagen wenig Sinn mache. Weber erklärte, dass es in Deutschland nicht möglich ist, Roller stadtweit zu verbieten. Sie versprach aber prüfen zu lassen, ob es „Hotspots“ gebe, wo viele Roller abgestellt würden. Man werde auch noch einmal über eine Aufklärungskampagne nachdenken und mit den Anbietern sprechen, so die Oberbürgermeisterin.
Keine unnötigen Verkehrsschilder in den Straßen
Eine Antragstellerin schlug vor, an einer besonders gefährlichen Stelle an der Waxensteinstraße dreieckige Schilder aufzustellen, welche die Autofahrer an die vorgeschriebenen 1,50 Meter Abstand zu Radfahrern erinnern sollen. Solche Schilder gebe es bereits in Friedberg. Kercher erklärte dazu, dass man generell keine Schilder aufstelle, die bestehende Verkehrsregeln, die jeder Autofahrer zu beachten hätte, noch einmal verdeutlichen. Ein Schild, das 1,50 Meter Abstand verlange, würde ja bedeuten, dass an anderer Stelle dieser Abstand nicht gilt. „Ich möchte solche Schilder nicht in jeder Straße aufstellen“, so der Referent.
Am Farchanter Weg wurde ein ehemaliger Spielplatz zu einer Rasenfläche umgestaltet. Eine Hochzollerin schlug vor, dort eine Blumenwiese anzulegen, um Wildbienen zu unterstützen. Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) sagte, man werde sich die Wiese anschauen. „Eine Wildblumenwiese ist ökologisch gut, aber nicht an jeder Stelle sinnvoll“, schränkte er ein.
Ein Hochzoller wollte wissen, wie es mit dem Fernwärmeausbau in Hochzoll weitergehe. Von den Stadtwerken hieß es dazu, es gebe für Hochzoll keinen konkreten Plan - man arbeite gerade bestehende Anschlussprojekte ab, die alle Ressourcen benötigten. In Zukunft werde aber auch Hochzoll weiter an das Fernwärmenetz angeschlossen.
Die einzige Abstimmung des Abends betraf den öffentlichen Nahverkehr. Ein Antragsteller schlug vor, die Buslinien 29/30/31 künftig zeitversetzt fahren zu lassen. Derzeit fahren die Buslinien nahezu gleichzeitig ab - ein zeitversetzter Fahrplan bedeute, dass man nicht 20 Minuten auf den nächsten Bus warten müsse, so der Mann. Stefanie Rohde von den Stadtwerken versprach, sich den Fahrplan diesbezüglich anzusehen. Die Abstimmung dazu ergab eine große Mehrheit für den Antrag.
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