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Hauptbahnhof-Umbau Augsburg: Tramhaltestelle eröffnet erst 2025

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Erneute Verzögerung: Die Tramhaltestelle im Bahnhofstunnel öffnet erst 2025

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    Die Straßenbahnhaltestelle unter dem Hauptbahnhof (hier ein Bild aus dem Mai 2023) wird erst 2025 in Betrieb gehen können.
    Die Straßenbahnhaltestelle unter dem Hauptbahnhof (hier ein Bild aus dem Mai 2023) wird erst 2025 in Betrieb gehen können. Foto: Hochgemuth (Archiv)

    Am Freitag in zwei Wochen wird der erste Abschnitt des Bahnhofstunnels eröffnet – ab dann können Bahnreisende durch den neu gebauten Fußgängertunnel mit Rolltreppen und Aufzügen barrierefrei zu den Bahnsteigen gelangen. Doch wie jetzt bekannt wird, wird sich die Fertigstellung des zweiten Abschnitts, also des in 13 Metern Tiefe verlaufenden Straßenbahntunnels mit unterirdischer Haltestelle und Wendeschleife, ins Jahr 2025 ziehen. Die Stadtwerke bestätigten am Dienstag entsprechende Informationen unserer Redaktion. Bisher war der Stand, dass der Tramtunnel im Jahr 2024 eröffnet werden soll.

    Bei der Elektrik im Straßenbahntunnel am Augsburger Hauptbahnhof sind noch Arbeiten offen

    Die Stadtwerke führen als Begründung dauerhafte Engpässe bei Planungsbüros und Baufirmen an. Im Straßenbahntunnel sind die Arbeiten zwar inzwischen weit fortgeschritten, namentlich bei der Elektrik sind aber noch diverse Arbeiten offen. Im Zuge des Genehmigungsverfahrens sind zudem Änderungen bei Telekommunikation und Fahrgastinformation nötig. Dabei geht es konkret um WLAN und Handyempfang im Tunnel. Stadtwerkesprecher Jürgen Fergg erklärte, dass man die abermalige Verzögerung bei der Inbetriebnahme der Straßenbahnebene bedauere. Man hätte den Fahrgästen gern schon ab kommendem Jahr mehr Komfort geboten. Allerdings könne man nicht alle Faktoren von außen beeinflussen.

    Die Eröffnung des Bahnhofstunnels – ursprünglich einmal für 2019 geplant – hatte sich bereits mehrfach verzögert. Aufgrund von Lieferengpässen in und nach der Corona-Pandemie gaben die Stadtwerke vergangenes Jahr bekannt, eine gestaffelte Eröffnung mit der jetzt anstehenden Fußgängertunnel-Öffnung und der späteren Tramtunnel-Eröffnung zu planen. Mit dem Straßenbahntunnel und der Haltestelle unter den Bahnsteigen wird ein fast nahtloser Übergang zwischen dem Regional- und Fernverkehr auf der einen Seite und dem Augsburger Nahverkehr auf der anderen Seite ermöglicht. 

    Baustelle am Augsburger Hauptbahnhof: Es gab mehrere Verzögerungen

    Zur Eröffnung des Tramtunnels – auch wenn sie erst 2025 stattfinden wird – werden aber noch keine Straßenbahnen den Tunnel in ganzer Länge durchqueren können, weil es noch keinen westlichen Gleisanschluss gibt. Das Genehmigungsverfahren für die mehrere Hundert Meter lange Strecke, die die westliche Bahnhofstunnel-Öffnung mit dem Bestandsgleis der Linie 6 in der Pferseer Straße verbindet, läuft inzwischen seit fast drei Jahren. Das ist relativ lange für eine so kurze Strecke, allerdings ist der Bereich dicht bebaut und verkehrlich stark belastet. Zudem zeichnen sich Klagen ab. Auch politisch war der Trassenverlauf umstritten.

    In den ersten Jahren nach der Inbetriebnahme des Tunnels wird es darauf hinauslaufen, dass die Straßenbahnlinien 3 und 4, die momentan in der Wendeschleife am Salewahaus vor dem Hauptbahnhof umdrehen, die Haltestelle unter dem Bahnhof anfahren und dort in der unterirdischen Schleife wenden. Die Linie 6 muss solange noch durch die Pferseer Unterführung fahren. Immerhin ist mit der geplanten Interimslösung der Bahnhof dann direkt mit der Straßenbahn erschlossen, auch wenn der Tunnel nicht sein volles Potenzial entfaltet, weil die Linie 6 erst noch ausgeschlossen ist und die geplante Linie 5 zur Uniklinik sich immer mehr zu einem Projekt mit lang- statt kurzfristiger Perspektive entwickelt.

    Die Fußgängerebene im Bahnhofstunnel wird in gut zwei Wochen eingeweiht werden können.
    Die Fußgängerebene im Bahnhofstunnel wird in gut zwei Wochen eingeweiht werden können. Foto: Thomas Hosemann/Stadtwerke

    Die Eröffnung der Fußgängerebene im Bahnhofstunnel am 8. Dezember ab 10.30 Uhr werde aber ungeachtet der Tramverzögerungen große Verbesserungen für die täglich 160.000 Bahnreisenden geben, so die Stadtwerke. In der Tat ist die neue Bahnhofsunterführung deutlich breiter als die vor fünf Jahren außer Betrieb genommene Unterführung. In der neuen Verteilerebene gibt es Rolltreppen und Aufzüge. Zudem wurde der Tunnel bis ins Thelottviertel verlängert, sodass der Bahnhof künftig auch vom Westen von Pendlern angesteuert werden kann. Das Radfahren ist im Tunnel nicht möglich. Das am westlichen Vorplatz geplante Fahrradparkhaus, das den neuen Platz prägen soll, lässt aber noch auf sich warten. Die Stadt hat dafür, wie berichtet, aktuell kein Geld. Fürs Erste müssen es mehrere Hundert, teils überdachte Radstellplätze auf dem provisorisch hergerichteten Platz tun. Die Neugestaltung der beiden Bahnhofsvorplätze wird ohnehin erst in mehreren Jahren anstehen.

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