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Traditions-Einrichtung in Nöten: Rettungsaktion für Augsburger Grandhotel läuft nur schleppend

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Die Zeit drängt: Rettungsaktion für das Grandhotel läuft schleppend an

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    Das Grandhotel in Augsburg ist in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Ein Spendenaufruf brachte nicht die erhoffte Wende.
    Das Grandhotel in Augsburg ist in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Ein Spendenaufruf brachte nicht die erhoffte Wende. Foto: Peter Fastl

    Die Lage, die die neuen Vorstandsmitglieder des Grandhotels Cosmopolis kurz vor Weihnachten schilderten, war ernst. Von einer existenziellen Bedrohung war die Rede, vom möglichen Verlust eines einzigartigen Projekts. Zwei Wochen ist dieser Rettungsaufruf nun her, die Lage hat sich seither nicht wesentlich gebessert. Die Macher setzen nun auf verschiedene Veranstaltungen in den kommenden Wochen. Wenn sich die finanzielle Lage nicht ändert, könnte Ende März schon Schluss sein mit der besonderen Augsburger Einrichtung.

    Mehr als 5.000 Euro haben Privatpersonen in den vergangenen Tagen gespendet. Darüber haben sich Vorstandsmitglied Nubia Reuter und ihre Kolleginnen und Kollegen sehr gefreut, retten wird sie dieser Betrag allerdings nicht. „Momentan haben wir Rücklagen für diesen und zwei weitere Monate“, betont die 45-Jährige. Dem gegenüber stehen hohe monatliche Kosten und ein paar Einnahmen, die den laufenden Betrieb momentan aber nicht decken können. Personal- und Mietkosten beliefen sich derzeit auf über 21.000 Euro monatlich. Einnahmen werden im Gegenzug durch die Vermietung von Räumen an Initiativen, Künstler und Veranstalter oder durch die Organisation eigener Veranstaltungen erzielt. Fördergelder oder Zuschüsse, die über viele Jahre hinweg eine wichtige Geldquelle für die Einrichtung waren, beziehe das Grandhotel derzeit keine. Und das Veranstaltungsprogramm ziehe auch nicht mehr die Vielzahl an Besuchern an, wie früher einmal, so Nubia Reuter. „Wir müssen an allen Rädern drehen, damit sich was ändert und wir nicht schließen müssen“, ist für sie die Schlussfolgerung.

    Grandhotel Augsburg: Ausstellung, Konzerte und Live-Karaoke sollen Rettung sein

    Diese Woche startet das kulturelle Programm, ein Teil der Fundraising-Kampagne. Vom 8. bis 22. Januar wird im Grandhotel die Ausstellung „Unheard Voices“ von „Augsburg Schau Hin“ gezeigt, die bereits im vergangenen Jahr auf dem Moritzplatz zu sehen war. „Die Vernissage findet am 8. Januar ab 15.30 Uhr statt. Jeder ist willkommen“, betont Reuter. Daneben sind Konzerte der Musikakademie „Aux Vibes“ geplant. Es soll auch eine Live-Karaoke-Veranstaltung mit Klavierbegleitung geben, bei der jeder, der will, mitsingen kann. „Wichtig ist es uns auch, dass das Café wieder belebt wird“, so Reuter. Für sie ist das Grandhotel nach wie vor ein einzigartiger Ort der Begegnung - mit Geflüchteten, die in einem Teil des Gebäudes wohnen, und mit einer Vielzahl anderer interessanter Menschen.

    Mit dem Start ihrer Rettungsaktion hätten sich auch Personen beim Vorstand gemeldet, die helfen wollen, an Projektgelder zu kommen und bestehende Strukturen zu prüfen. „Wir treffen uns auch bald, um das zu besprechen. Aber viel Zeit bleibt uns nicht mehr“, stellt Nubia Reuter fest. Das Grandhotel müsse sich bis Ende März wirtschaftlich tragen, sonst würde sie und ihre Mitstreiter die Reißleine ziehen. „Dieses finanzielle Risiko können wir nicht eingehen.“

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    1 Kommentar
    Felix Strobel

    Es wäre soo schade wenn das grandhotel zu machen muss!

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