Der Fahrgastverband Pro Bahn ruft den Freistaat Bayern und das Eisenbahnverkehrsunternehmen Go-Ahead dazu auf, jetzt zügig für Verbesserungen im Regionalverkehr rund um Augsburg zu sorgen. Wie berichtet geht Go-Ahead davon aus, auch in den kommenden Tagen nur ein Rumpfangebot an Verbindungen bieten zu können. Grund sind technische Ausfälle an den Triebwagen. Pro Bahn fordert schnelle Klarheit dazu, ob sich die Pannen-Serie bei den Triebwagen von Siemens bald abstellen lässt. "Wenn sich die Fahrzeuglage nicht sehr kurzfristig stabilisieren lässt, dann müssen schnellstmöglich Ersatzfahrzeuge besorgt werden, um mit diesen das Angebot zu verstärken, während die Fahrzeuge überarbeitet werden", so Pro Bahn. Zu reden sei auch über eine finanzielle Entschädigung von Kunden und Kundinnen, allerdings sei dieser Aspekt nicht vorrangig. "Geld löst die aktuellen Probleme der Kunden nicht, die auf den Zug angewiesen sind. Aber so kann und darf es nicht weitergehen", so der stellvertretende Landesvorsitzende von Pro Bahn, Jörg Lange.
Auch am Montagmorgen hakte es bei Go-Ahead gewaltig
Auch am Montagmorgen kam es im Pendlerverkehr rund um Augsburg zu chaotischen Zuständen. Teils konnten Züge im Schülerverkehr nicht fahren, auf der Strecke nach München kam es zu Ausfällen. Die noch verkehrenden Züge waren brechend voll und teils verspätet. Die Rückreise nach Feierabend ist ebenfalls kaum planbar. Wie berichtet hat Go-Ahead Fahrgästen angeboten, zu den Hauptverkehrszeiten auf der Strecke Ulm - Augsburg - München auch Fernverkehrs-Fahrscheine kaufen zu können und die Mehrkosten dann auf Antrag erstattet zu bekommen. Dies gilt für die alle ICE- und IC-Züge mit planmäßigen Abfahrten in Ulm, Neu-Ulm, Günzburg und Augsburg zwischen 5 und 8:01 Uhr in Richtung München sowie für planmäßige Abfahrten in München und München-Pasing in Richtung Augsburg sowie in Augsburg in Richtung Ulm zwischen 15 Uhr und 18:01 Uhr.
Pro Bahn kritisiert die mangelnde Planbarkeit
Bei Pro Bahn hält man das für nicht ausreichend. Dies helfe nur einem Bruchteil der Fahrgäste, die an Hauptknoten zusteigen. Wer beispielsweise von Kissing oder Mering nach München muss, müsste erst mit einem Regionalzug nach Augsburg fahren, um dort in den Fernverkehr einsteigen zu können. Eine Lösung sei dies nicht, zumal es aktuell nicht nur Probleme mit der Fahrzeugverfügbarkeit gebe, sondern auch Schwierigkeiten bei der Fahrgastinformation. "Wer am Sonntagabend um 21 Uhr beispielsweise prüfen wollte, welche der Züge nach München heute morgen überhaupt fährt, konnte dazu keine Aussage finden", so Lange. Die Züge, die fahren, seien so voll, dass in Kissing und Mering ein Zusteigen oft nicht mehr möglich sei.