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Gesundheit: Corona im Abwasser: Daten für Augsburg sind jetzt im Internet zu finden

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Corona im Abwasser: Daten für Augsburg sind jetzt im Internet zu finden

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    Über das Abwasser lassen sich Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen ziehen.
    Über das Abwasser lassen sich Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen ziehen. Foto: S. Pilick, dpa (Archiv)

    Die Corona-Werte aus Abwasserproben in Bayern sind ab sofort frei im Internet zugänglich. Darunter sind auch Daten aus Augsburg, Stadtbergen und Königsbrunn. Hier wiesen die In Augsburg wird das Abwasser im Rahmen eines Pilotprojekts mit der TU München seit 2020 auf Viren-Bestandteile untersucht. "Für unser Abwassermonitoring nutzen wir mittlerweile Abwasserdaten aus allen Regierungsbezirken Bayerns. Damit stehen wir im Bundesvergleich mit an der Spitze", sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) in München. Auf der Internetseite könnten im Rahmen des Verbundprojekts Bay-VOC die Ergebnisse des Corona-Abwassermonitorings von aktuell 20 bayerischen Standorten online eingesehen werden.

    Abwasser-Untersuchung soll helfen, neue Infektionswellen frühzeitig erkennen

    Die Überwachung des Infektionsgeschehens basiere auf drei Säulen, sagte Holetschek. Dazu zählten neben dem Abwassermonitoring und der Erfassung von Atemwegserkrankungen in Arztpraxen auch die Corona-Infektionsdaten des Verbundprojekts Bay-VOC. Insgesamt seien dafür mehr als zwölf Millionen Euro investiert worden. "Das hilft uns nicht nur, neue Corona-Infektionswellen frühzeitig zu erkennen, sondern auch im Umgang mit anderen Viren." Das Abwassermonitoring ergänzt die etablierten Kennzahlen. Ein Vorteil: Unabhängig vom Testverhalten in der Bevölkerung lassen die Abwasserdaten Rückschlüsse auf Infektionszahlen zu. Im Augsburger Verlauf ist die Herbstwelle auch in den Abwasserdaten klar zu erkennen, aktuell steigt die Zahl nach einem Januar-Tief wieder.

    "Grundsätzlich lassen sich von infizierten Menschen ausgeschiedene Genfragmente von Sars-CoV-2 im Abwasser molekularbiologisch nachweisen und bis zu einem gewissen Grad in ihrer Menge bestimmen", sagte Caroline Herr, Mitglied der Amtsleitung am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Die Beprobung einzelner Standorte über einen längeren Zeitraum könne Hinweise auf Entwicklungen des dortigen Infektionsgeschehens und auf das Vorkommen bestimmter Virusvarianten liefern.

    Abwasser-Daten: Corona-Infos zu Augsburg, Stadtbergen und Königsbrunn

    Das Online-Dashboard ermöglicht per Klick auf einen der Standorte in der Karte den jeweiligen Trend der Sars-CoV-2-Viruslast im Abwasser und für einige Standorte auch das Verhältnis der im Abwasser zirkulierenden Sars-CoV-2-Virusvarianten. Die Beprobung der Standorte erfolgt zweimal in der Woche, die Abwassermonitoring-Karte wird einmal wöchentlich aktualisiert. Die interaktive Karte des Abwassermonitorings werde sukzessive um Daten weiterer bayerischer Standorte erweitert. "Unser Ziel ist es, bis Mitte des Jahres 2023 das Netz der Probenentnahmestellen in Bayern noch enger zu knüpfen und weitere Daten online zur Verfügung zu stellen, so dass ein repräsentativer Überblick möglich ist", sagte Holetschek.

    Die Online-Darstellung des Abwassermonitorings wurde von Bay-VOC initiiert, dem bayerischen Netzwerk zur Beobachtung und Erfassung besorgniserregender Virusvarianten ("Variants of Concern", VOC), das mit Beschluss des Ministerrats im Februar 2021 ins Leben gerufen worden war und seither eine wichtige Rolle in der Überwachung der Corona-Pandemie spielt. (dpa, skro)

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