Er sagt von sich frei raus: „Ich bin wunschlos glücklich.“ Karl Demharter ist gesund, viel mit seiner Frau Brigitte auf Wohnmobil-Reisen, geht Bergsteigen, kümmert sich um Haus und Garten, ist für den Rotary-Club Augsburg-Römerstadt aktiv, hat seit wenigen Tagen eine Enkelin Julia – und auch sonst noch „ein paar Baustellen“. Augsburgs Baureferent von 1996 bis 2008 feiert am heutigen Samstag seinen 70. Geburtstag.
Nicht in seiner Heimatstadt, sondern auf einer Hütte hoch über dem Tiroler Lechtal. Demharter ist in Haun-stetten aufgewachsen und dort lebt er heute im (Un-)Ruhestand wieder. Nach dem Abitur am Holbein-Gymnasium und dem Bauingenieurstudium in München schlug Demharter die Verwaltungslaufbahn ein, war neun Jahre lang Stadtbaumeister von Bobingen, bis er ins Augsburger Tiefbauamt wechselte. 1996 wechselte er unter Oberbürgermeister Peter Menacher als Baureferent in die Stadtregierung und blieb in dieser Position auch unter dessen Nachfolger Paul Wengert. Im Rückblick waren Demharter für die Entwicklung Augsburgs drei Aspekte besonders wichtig: dass zuerst nicht mehr benötigte Kasernen- und Bahnflächen sowie Textilviertel-Brachen in Wohn- und Gewerbegebiete umgewandelt wurden, bevor auf der „grünen Wiese“ gebaut wurde. Das Projekt „Wertach vital“ war für ihn „viel mehr als nur Hochwasserschutz“: Es steht mit seinen Naherholungsmöglichkeiten für die „Stadt am Fluss“. Und drittens die Neukonzeption der Innenstadt mit diversen Wettbewerben – für Hauptbahnhof, Königsplatz, Maximilianstraße, Stadtmarkt/Annahof oder Elias-Holl-Platz.
Wobei so manche Umgestaltung erst möglich wurde durch großräumige Verkehrsentlastung mit der Beseitigung der B-17-Kreuzungen und Neubau der Ostumgehung. Und wer sich Vorhaben wie Landesamt für Umweltschutz, Maximilian- und Textilmuseum, Kurhaus-Wiedereröffnung, Strafjustizzentrum oder auch FCA-Arena in Erinnerung ruft, kann nachvollziehen, warum Demharter von „ebenso aufregenden wie guten Jahren“ spricht. (wer)