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Fußball-WM 2014: Public Viewing: Stadtmarkt öffnet seine Tore für die WM

Fußball-WM 2014

Public Viewing: Stadtmarkt öffnet seine Tore für die WM

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    Bei der Fußball-Europameisterschaft vor zwei Jahren verfolgten auf dem Stadtmarkt Tausende auf Großleinwand die Spiele der deutschen National-Elf.
    Bei der Fußball-Europameisterschaft vor zwei Jahren verfolgten auf dem Stadtmarkt Tausende auf Großleinwand die Spiele der deutschen National-Elf. Foto: Anne Wall

    Das Public Viewing auf dem Stadtmarkt zur Fußball-WM von Mitte Juni bis Mitte Juli ist gesichert: Die Stadt erklärt sich bereit, für die Übertragung der Spiele auf Großleinwand maximal 30 000 Euro Zuschuss zu geben. Die City-Initiative als Veranstalter tut sich in diesem Jahr relativ schwer mit der Sponsorensuche.

    Manche übertragenen Spiele beginnen wegen der Zeitverschiebung erst um 22 Uhr

    „Ein Grund dürfte die Zeitverschiebung von fünf Stunden sein, die Anstöße teils erst um 22 Uhr mit sich bringt“, so CIA-Geschäftsführer Heinz Stinglwagner. Von den geschätzten 80 000 bis 90 000 Euro hat er etwa die Hälfte durch Sponsoring zusammen, weitere 10 000 bis 15 000 Euro seien realistisch, berichtete Stinglwagner im Wirtschaftsausschuss des Stadtrates.

    Wirtschaftsreferentin Eva Weber (CSU) – nach eigenem Bekunden selbst ein Fan von Public Viewing – gab zu bedenken, dass Geld an anderer Stelle fehlen werde, wenn man es nun in die öffentliche Veranstaltung stecke. „Die Frage ist auch, welchen unmittelbaren Nutzen die Innenstadt davon hat“, so Weber. Familiengeeignet seien die Public Viewings aufgrund der WM-Übertragungen spät am Abend im Gegensatz zu früheren Jahren nicht.

    Auf dem Stadtmarkt soll Platz für 2000 Zuschauer sein

    Auch der Nutzen für den Stadtmarkt halte sich in Grenzen. Es gehe um eine „Güterabwägung“. Die Stadträte entschieden sich aber eindeutig und votierten einstimmig für einen Zuschuss. „Ab jetzt gehen wir in die Umsetzung“, so Stinglwagner. Spiele mit deutscher Beteiligung werden übertragen. Platz ist für jeweils 2000 Zuschauer.

    Die Bundesregierung hat bereits eine Richtlinie erlassen, die den Lärmschutz im Hinblick auf die Public Viewings vorübergehend lockert. Die Stadt zieht mit und erlaubt Sonderregelungen während der Abendspiele.

    „Wir wollen uns diesen Vorgaben anschließen“, sagt Bürgermeister und Ordnungsreferent Hermann Weber (CSM). Denn laut Gesetz dürfen öffentliche Veranstaltungen nach 22 Uhr einen Lärmpegel von 40 Dezibel nicht überschreiten. Live-Übertragungen aus riesigen Boxen, tausende singende Fans oder der Jubel bei einem Tor der deutschen Nationalmannschaft – in diesem Szenario ist diese Grenze schnell überschritten.

    Wegen neuer Regelungen können auch Gastwirte in der Maxstraße die WM-Spiele zeigen

    Öffentliche Plätze, auf denen Fußball geguckt wird, und Fanmeilen können demnach zu Sportanlagen erklärt werden. Dies betrifft auch Gastwirtschaften und Biergärten. Jeder Antrag soll geprüft und genehmigt werden, wenn er den Vorgaben der Richtlinie entspricht, sagt Hermann Weber.

    In der Maximilianstraße hatten gleich mehrere Restaurants mit Außenbereich in den letzten Jahren Public Viewing durchgeführt. Eine offizielle Genehmigung gab es nicht, weil Außenbeschallung in diesem Bereich der Innenstadt aufgrund der Lärmschutzbestimmungen verboten ist. Aufgrund der neuen Richtlinien könnte es dieses Jahr anders aussehen. Und das zu Recht, findet Armin Lochbrunner.

    Fraglich ist, ob wegen der späten Ausstrahlung, nicht mehr Menschen zu Hause die WM verfolgen

    „Die Fußballfans sind nicht lauter als die normalen Gäste an den Wochenenden“, sagt der Gastronom. Gäste, die bereits die frühlingshaften Temperaturen zum Flanieren und Draußensitzen in der Innenstadt nutzen, wollen auch im Sommer wieder kommen, wenn die Spiele angepfiffen werden.

    Lochbrunner ist skeptisch, ob das gemeinschaftliche Fußballgucken bei dieser WM so gut angenommen wird. „Durch die späten Anstoßzeiten werden es sich die Leute zweimal überlegen, ob sie nicht lieber zu Hause schauen. Schließlich müssen sie am nächsten Tag in die Arbeit.“

    Seiner Erfahrung nach hängt der Erfolg des Public Viewings von zwei Faktoren wesentlich ab: dem Wetter und dem Erfolg der deutschen National-Elf.

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