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Frühjahrsausstellung: Ein Streifzug über die Augsburger AFA 2010

Frühjahrsausstellung

Ein Streifzug über die Augsburger AFA 2010

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    AFA 2010: Bei den Käseverkäuferinnen Felicitas und Victoria läuft das Geschäft - bei anderen nicht.
    AFA 2010: Bei den Käseverkäuferinnen Felicitas und Victoria läuft das Geschäft - bei anderen nicht. Foto: Steinmüller

    Auf 43.000 Quadratmetern Fläche, in sieben Hallen und dem Tagungscenter und auf dem Freigelände der Messe Augsburg erwarten 678 Aussteller der AFA 2010 eine Woche lang die Besucher.

    Und es gibt Vertreter für fast alles: Staubsaugervertreter, Gewürzvertreter, Küchenutensilienvertreter, Gartenmöbelvertreter, Käsevertreter, Innen- und Außenbrunnenvertreter, Klebervertreter und Innungsvertreter. In ihren Ständen kämpfen sie um die Gunst der Besucher.

    Um manche Stände bilden sich ganze Menschentrauben. Etwa bei einem Stand in Halle drei. Eine adrette Dame kredenzt mit einem kleinen Küchenhelfer "unglaublich leckeres Cappuccino-Frapé", was für große Augen sorgt.

    Und um manche Stände machen die Besucher einen Bogen. So wie beim Stand der Steinmetzinnung von Josef Hartmudt in Halle fünf. "Die Leute sagen, sie wollen nichts mit Friedhof zu tun haben", schildert der 70-Jährige. Dabei stellt seine Innung in diesem Jahr auf der AFA gar keine Grabsteine, sondern schmucke Stelen für den Garten aus. Zufrieden ist der Steinmetzmeister aber dennoch: "Wir wollen ja nichts verkaufen. Wir wollen uns zeigen, damit wir nicht vergessen werden."

    Nur ein paar Meter weiter kann sich ein anderer Innungsvertreter vor lauter Besuchern kaum noch retten. "Fast jeder kommt und will mich berühren." Dass aber wundert Bezirkskaminkehrermeister Robert Mörmann kaum, der in voller Montur zum Anfassen bereit steht. "Viele haben eben noch das alte Bild vom glücksbringenden Kaminkehrer im Kopf."

    Ob es je geholfen habe wisse er aber nicht. "Es hat noch keiner im Lotto gewonnen und mir eine Million gegeben", sagt Mörmann und lächelt.

    Wieder in Halle drei, würde sich ein Dampfsaugsystemvertreter einen solchen Andrang wohl wünschen. Den Kopf gesenkt und mit Zigarette in der Hand lehnt er an seinen Tresen. "Die Leute sind da, aber das Interesse könnte besser sein." Dabei hat sein Saugsystem einiges auf dem Kasten: "Es reinigt Fenster, Fliesen, Fugen, Böden und Teppiche - nur mit Wasserdampf. Man braucht gar keine Putzmittel mehr." Auch die technischen Daten sprechen für sich: 2,5 Liter-Tank, 2200 Watt Leitung, Kessel aus rostfreien Stahl, eine Aufheizzeit von rund zehn Minuten plus ergonomischen Steuerhandgriff.

    Trotzdem ziehen die meisten Besucher am Stand vorbei. Aber schon ums Eck machen sie halt. Denn zwei Augsburger Studentinnen locken erfolgreich zum Kauf eines Allgäuer Käses. Mit freundlichem Lächeln bringen die beiden 25-jährigen, Felicitas und Victoria, den Käse an die Frau und den Mann. Und das Geschäft laufe gut. "Nur ein Besucher", sagt Felicitas, "wollte keinen und meinte, es sei nur vergammelte Milch".

    In Halle sieben - auf dem regulären Weg die letzte Station - "sind die Besucher schon etwas müder", sagt Hauptkommisar Martin Schomanek von der Augsburger Verkehrspolizei. Seine Mission: Prävention. "Wir wollen die Leute sensibilisieren."

    Doch sie wollen sich nicht nur sensibilisieren lassen. Aus dem Nähkästchen geplaudert, verrät Schomanek, dass ein paar Besucher von sich und ihren Fahrten ohne Führerschein erzählen, oder ein 40-Jähriger etwas betrübt war, weil er bei der Polizei anfangen wollte, aber zu alt ist.

    Die hat AFA in diesem Jahr 678 Aussteller. Und es gibt auch Besucher für fast alles. Von Christian Steinmüller

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