Ein sieben Kilometer langer Protestzug zog sich am 30. Dezember 2023 durch Augsburg. 227 Traktoren und 195 Lastwagen legten damals gemeinsam mit mehr als 1000 Demonstranten, die zu Fuß unterwegs waren, den Verkehr in der Augsburger Innenstadt lahm. Veranstalter der Demonstration war das Bürgerforum Schwaben. Von derartigen Dimensionen war die Demonstration des Bürgerforums, die am Samstagabend, fast auf den Tag genau ein Jahr später, stattfand, weit entfernt. 59 Fahrzeuge, darunter etwa 30 Traktoren, zählte die Polizei zu Beginn am Plärrer. In der Spitze seien es auf dem Weg durch die Stadt 100 Fahrzeuge gewesen. Dazu kamen 600 Demonstranten, die ihrem Ärger über die „Missstände im Land“ bei einem kalten Dezemberspaziergang teils lautstark Luft machten und damit für Staus und Verspätungen im öffentlichen Nahverkehr sorgten.
Organisatoren sind enttäuscht über geringe Beteiligung
Sichtlich enttäuscht zeigte sich die Vorsitzende Manuela Königsberger zu Beginn, dass sich nur ein Bruchteil der Teilnehmer des vergangenen Jahres zur Demonstration eingefunden hatte. „Ich frage mich heute ganz traurig, wo alle abgeblieben sind“, rief sie den Teilnehmern vor Beginn des Zuges durch die Augsburger Innenstadt zu. Denn wenn man sich die Frage stelle, was seit den großen Bauernprotesten im vergangenen Jahr passiert sei, müsse man letztlich zu dem Schluss kommen: „Eigentlich ist nichts passiert.“ Deutschland sei immer noch eine Lachnummer, falle im internationalen Vergleich weiter ab. Allein dass die Subventionen für den Agrardiesel nur schrittweise abgesenkt würden, habe man am Ende als Erfolg verbuchen können.
„Über das bisschen freuen sich die Verbände jetzt und klopfen sich auf die Schulter.“ Daneben habe sich nur eine Sache verändert, die im vergangenen Jahr mit Transparenten auf vielen Traktoren gefordert wurde. „Die Ampel ist weg.“ Die Fahrer der 400 Traktoren, die heute fehlten, meinten wohl, es werde sich nun bei den Neuwahlen etwas ändern, sagt Königsberger. Doch wer jetzt glaube, er könne etwas verändern, indem er die Union, die AfD oder das Bündnis Sahra Wagenknecht wähle, der irre.
Bürgerforum will Demozüge nicht mehr weiterführen
Der Demonstrationszug am Samstagabend ist für die Vereinigung, die nach eigenen Angaben mittlerweile 4000 Menschen umfasst, eine Zäsur. Entstanden in der Coronapandemie demonstrierte das Bürgerforum Schwaben anfänglich wöchentlich in Augsburg und mobilisierte insbesondere am Anfang teils Tausende von Teilnehmern. Zuletzt fanden die Demonstrationen einmal im Monat statt, die Teilnehmerzahlen bewegten sich nach Angaben der Polizei zumeist im niedrigen dreistelligen Bereich.
Nach mehr als 100 Demozügen sei es „Zeit zu reflektieren“, teilte des Bürgerforum Schwaben Anfang des Monats deshalb mit. Man sei in ganz Augsburg präsent gewesen und sehe sich in vielen artikulierten Kritikpunkten bestätigt. Jetzt sei allerdings Zeit für Veränderung. „Wir wollen uns nicht in einer Demo-Blase festsetzen, die von außen als gewohnte Routine wahrgenommen wird.“ Die Demozüge werde es deshalb in dieser Form nicht mehr geben. Eine Entscheidung, die viele Teilnehmer des vorerst letzten Protestzugs am Samstag wehmütig macht. Auch Franz aus dem Landkreis Augsburg. Schließlich gebe es immer noch zu viele Missstände in Deutschland. Angefangen bei der Migrationspolitik über den Pflegenotstand bis hin zur Agrarpolitik.
Doch auch wenn die Demonstrationszüge durch Augsburg nun eingestellt sind, sei das Bürgerforum Schwaben weiterhin aktiv, sagt dessen Vorsitzende. Unter anderem mit Vorträgen wolle man weiter informieren, in Kürze etwa mit einem Gastauftritt von Peter Hahne.
Das Bürgerforum will weiterhin informieren. Mit Peter Hahne, der Herrn Höcke als " einen freundlichen, fröhlichen , Menschen, fast wie einen Comedien " bezeichnet, und nicht versteht, was an Herrn Höcke rechtsradikal sei. Herr Hahne war vielleicht fähig, im ZDF vom Blatt zu lesen, aber sein intellektuelles Niveau scheint sogar unter dem eines AfD Wählers zu liegen.
Ich wüsste nicht wer diese Demonstrationszüge vermissen sollte. Ein Konglomerat aus Querdenkerinnen Coronaleugnerinnen, Wutbürgerinnen, AfD-Sympatisantinnen, Besserwisserinnen und Menschen die letztendlich in Zukunftsangst vereint falschen Propheten hinterher rennen und die meinen für komplexe Probleme einfache Lösungen zu haben. Ich jedenfalls nicht.
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