Es wird eng für Kurt Gribl. Bei seinem zentralen politischen Vorhaben, dem Ausbau des Nahverkehrsnetzes, droht ihm eine schmerzhafte Bauchlandung. Stadträte aus den eigenen Reihen kündigen dem Kurs der Rathausspitze die Gefolgschaft auf, die politische Konkurrenz wird dem autofreien Königsplatz nur zustimmen, wenn die Stadtregierung Zugeständnisse macht. Diese Entwicklung hat sich in den vergangenen Wochen bereits abgezeichnet. Sichtbar aber hat Gribl, der derzeit im Urlaub ist, nicht darauf reagiert. Dabei steht viel auf dem Spiel. Für den Oberbürgermeister seine politische Reputation, vor allem aber für ganz Augsburg ein eminent wichtiges Projekt, dem eine weitere Verzögerung endgültig den Garaus zu machen droht. Erstens gibt es ohne Königsplatzumbau keinen umgebauten Hauptbahnhof, zweitens ist eine Erneuerung des Kö ohnehin dringend erforderlich. Das ist unbestritten. Nur scheint Augsburgs Politik unfähig, einen Weg dorthin zu finden.