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Augsburg: „Engel in Nöten“: Ein himmlisches Märchenchaos stellt einen Engel auf die Probe

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„Engel in Nöten“: Ein himmlisches Märchenchaos stellt einen Engel auf die Probe

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    Engel Piktorius sortiert an der Himmelspforte in Vertretung des unpässlichen Petrus die Seelen falsch in Himmel und Hölle ein.
    Engel Piktorius sortiert an der Himmelspforte in Vertretung des unpässlichen Petrus die Seelen falsch in Himmel und Hölle ein. Foto: Annette Zoepf

    Dem Engel Piktorius will einfach nichts gelingen. Zunächst verbrennt er sich am Herd, und später sticht er auch bei der Gesangsprobe für Jesus hervor. Seine schiefen Töne bringen das Publikum zum Lachen. Auch beim Tanzen kann er nicht mit den anderen Engeln mithalten. Aus Verzweiflung wendet sich Piktorius an Gott und schüttet ihm sein Herz aus. Der tollpatschige Engel bittet um ein Erfolgserlebnis, und Gott gewährt ihm eine besondere Aufgabe: Da Petrus gerade verhindert ist – angeblich, weil er zu viele Manna-Schnitten gegessen hat – soll Piktorius die Aufsicht über das Himmelstor übernehmen und entscheiden, wer in den Himmel und wer in die Hölle kommt. Doch auch diese Aufgabe überfordert den Engel. Zu naiv lässt er sich von den Menschen blenden und schickt gute Seelen in die Hölle, während er sündhafte Seelen in den Himmel lässt.

    Als Gott davon erfährt ist er erzürnt und schickt Piktorius als Bettler auf die Erde. Seine Mission: Er soll einen bösen Menschen zum Guten bekehren. Piktorius verteidigt sich, indem er erklärt, dass es gar nicht so leicht sei, zwischen guten und schlechten Seelen zu unterscheiden. Begleitet wird er auf dieser Aufgabe vom Teufel Urius. Die beiden landen auf der Burg des Grafen Peter, wo Piktorius sogleich Unruhe stiftet.

    Auf der Erde bringt Engel Piktorius alles durcheinander

    Eigentlich möchte Piktorius die Wünsche der Burgbewohner erfüllen, um sie auf diese Weise zu besseren Menschen zu machen. Doch vom Teufel verführt, greift er zu seiner Wunschtasche, mit der er die Wünsche der Menschen wahr machen kann. So erfährt er, dass sich die Zofe Reichtum wünscht, der Verwalter eine Frau und der Graf gerne arm sein möchte. Doch alles geht schief: Der Graf und die Magd Magdalena landen im Kerker, die Zofe wird reich, und der Verwalter verliebt sich in die junge Magd. Um die Magd aus dem Kerker zu retten, beschließt der Verwalter, sie zu heiraten. Erst durch einen Hinweis der Heiligen Maria erkennt Piktorius seinen Fehler und fasst den Entschluss, wenigstens die junge Magdalena vor der Ehe mit dem Verwalter zu bewahren. Sollte es ihm jedoch nicht gelingen, wenigstens eine gute Seele zu verwandeln, droht ihm die Hölle.

    Zur Premiere ist die Bühne der Don-Bosco-Pfarrgemeinschaft ist gut besucht. Inszeniert hat das Theaterstück Helmut Kulhanek. Er selbst stand zudem auch als Gott auf der Bühne. „Das Stück ist eigentlich ein böhmisches Märchen, dass ich noch so umgedichtet habe, dass es auch zu unserer Theatergruppe passt“, berichtet er. Schon seit 36 Jahren inszeniere er verschiedenste Märchen mit seiner Theatergruppe: „Ich versuche immer möglichst spannende Geschichte auszuwählen, die etwas außergewöhnlicher sind. Wir haben schon verschiedenste Stücke gespielt unter anderem aus Korea, Russland, Südamerika oder Frankreich“ erzählt der Regisseur. Manche Stücke schreibe er sogar selbst. Mit den Proben begannen sie bereits im April. Die Schauspieler – von alt bis jung – sind alle Laienschauspieler. Manche sind schon länger dabei als andere. So dankte Kulhenek an diesem Abend besonders Schauspielerin Katharina Kunz zu ihrem 30-jährigen Bühnenjubiläum bei der Märchenbühne, die in diesem Jahr die Heilige Maria spielte.

    Stimmungsvolle Bühnenbilder und starke Schauspieler überzeugen

    Obwohl die Schauspieler allesamt Laiendarsteller sind, begeistern sie das Publikum mit überzeugendem Spiel – von den Kleinsten bis zu den erfahrenen Mitgliedern, die schon lange dabei sind. Die Bühne war atmosphärisch gestaltet, mit stimmungsvollen Effekten, die jede Szene untermalten. Besonders beeindruckte die Kerker-Szene: In tiefrotes Licht getaucht und mit einem düsteren Bühnenbild gestaltet, zog sie das Publikum in ihren Bann. Auch witzige Szenen, wie die schiefen Gesangseinlagen des Engels zu Beginn verleihen dem Stück eine humorvolle Facette, was besonders bei Kindern gut ankommt.

    Das Märchen „Engel in Nöten“ wird noch an den folgenden Tagen: 16. November, 17. November, 24. November und am 1. Dezember um jeweils 16 Uhr im Pfarrsaal Don Bosco, Don-Bosco-Platz 3, 86161 Augsburg, aufgeführt. Reservierungen sind über www.maerchenbuehne-donbosco.de oder maerchenbuehne-donbosco@gmx.de möglich. Ein Ticket kostet für Erwachsene 8,50 Euro und für Kinder 4 Euro. Geeignet soll das Stück nach Angaben der Veranstalter für Kinder ab fünf Jahren sein. 

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