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Ehrenamtliche aus Überzeugung: Die Haunstetterin Jutta Goßner ist gestorben

Haunstetten

Ehrenamtliche aus Überzeugung: Die Haunstetterin Jutta Goßner ist gestorben

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    Jutta Goßner hat sich immer ehrenamtlich engagiert. Auf dem Bild spricht sie bei der Einweihung eines Gedenksteins für Opfer des Nationalsozialismus.
    Jutta Goßner hat sich immer ehrenamtlich engagiert. Auf dem Bild spricht sie bei der Einweihung eines Gedenksteins für Opfer des Nationalsozialismus. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Sie war für ihre Mitmenschen und vor allem die Bürgerinnen und Bürger Haunstettens da. „Jeder Bürger sollte sich für seine Kommune ehrenamtlich einsetzen - das gehört für mich zum bürgerlichen Ethos dazu“, sagte die ehemalige Stadträtin, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Haunstetter Vereine und Organisationen und Gründungsmitglied des Haunstetter Kulturkreises einmal im Gespräch mit unserer Redaktion. Jetzt ist sie im Alter von 71 Jahren nach langer Krankheit gestorben.

    Im vergangenen Jahr wurde Jutta Goßner für ihr ehrenamtliches Engagement mit der Silberdistel der Augsburger Allgemeinen ausgezeichnet. Da war sie bereits schwer krank - doch engagierte sich immer noch weiter für „ihren“ Stadtteil Haunstetten. Unter anderem beim Projekt „Kulturspuren“, das nicht als Denkmal geschützte Spuren menschlichen Schaffens für die Region auf einer Karte verewigt.

    Jutta Goßner leitete die Berufsfachschule Maria Stern

    21 Jahre lang war die ehemalige Schulleiterin der Berufsfachschule Maria Stern Vorsitzende des Kulturkreises Haunstetten, den sie mit gegründet hat. Ihre große Leidenschaft galt dabei der Geschichte und den Lehren, die sich daraus für die Gegenwart ziehen lassen. „Ich bin so froh, dass ich mein Erwachsenenleben nicht in den 50er-Jahren führen musste – die Möglichkeiten für Frauen sind heute viel größer, ohne das enge Rollenbild jener Zeit“, sagte sie. Besonders die Stellung der Frau in der Gesellschaft war für Goßner immer von zentraler Bedeutung.

    Ihr Frauenbild war wohl auch der Grund, dass Goßner vor der Kommunalwahl 2008 der Politik und ihrer Partei den Rücken kehrte. „Ich passte einfach nicht in das Rollenbild, das einige männliche Kollegen in der Partei verlangten“, sagte sie.

    In ihrer Arbeit für den Kulturkreis war Goßner hartnäckig, aber stets bescheiden. Die Silberdistel nahm sie im Namen aller Mitglieder des Kulturkreises entgegen. In diesem hinterlässt sie eine große Lücke. „Die Geschichte Haunstettens war ihre Lebens-Leidenschaft“, sagt ihre Mitstreiterin bei historischen Projekten, die Architektin Gisela Mahnkopf. Dabei sei Goßner bis zuletzt positiv und lebensfroh gestimmt geblieben. „Ich habe sie als einen willensstarken und dabei stets freundlichen Menschen kennengelernt“, so Mahnkopf.

    Ihre Stellvertreterin im Kulturkreis und ehemalige Stadträtin, Elfriede Ohrnberger, sagt, Jutta Goßner habe den Kulturkreis von Anfang an mit ihrer hohen Fachkompetenz und noch mehr mit ihrer menschlichen Art geprägt.

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