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Ehepaar starb bei Unfall in Italien: Musikszene trauert um Schlagzeuger
![Bei dem verheerenden Unfall an einer Mautstelle in Italien Anfang starben drei Menschen, darunter ein Ehepaar aus dem Raum Augsburg. In der Augsburger Musikerszene war der Mann bekannt. Bei dem verheerenden Unfall an einer Mautstelle in Italien Anfang starben drei Menschen, darunter ein Ehepaar aus dem Raum Augsburg. In der Augsburger Musikerszene war der Mann bekannt.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Nach dem tödlichen Unfall eines Ehepaars aus dem Raum Augsburg in Italien herrscht in der Musikerszene Betroffenheit. Der tote 61-Jährige spielte in einer Band.
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Es war der letzte Sonntag der Pfingstferien, als ein Ehepaar aus dem Raum Augsburg auf der Fahrt von Italien nach Hause tödlich verunglückte. Wie berichtet, fuhr das Auto des 61-Jährigen und seiner 68 Jahre alten Frau auf der italienischen Autobahn A12 in der toskanischen Provinz Livorno ungebremst in eine Mautstelle. In der Musikszene in Augsburg hat sich in den vergangenen Tagen große Betroffenheit verbreitet, denn eines der Todesopfer war dort als Schlagzeuger bekannt.
Im Internet kursiert eine Videoaufnahme, die die italienische Polizei veröffentlicht hat. Es dokumentiert das schlimme Unglück vom 2. Juni. Ohne die Geschwindigkeit zu verringern, rast das Auto mit Augsburger Kennzeichen in die Mautstelle bei Rosignano Marittimo, prallt in zwei Autos, die an einer der Stationen warten. Das Mauthäuschen wird durch die Wucht des Aufpralls aus der Verankerung gerissen. Nicht nur das Ehepaar kommt dabei ums Leben.
Tödlicher Unfall an Maustation: Bestürzung in Augsburg
Auch ein 21 Jahre alter Mann aus Florenz, der in einem der betroffenen Autos sitzt, erliegt seinen Verletzungen. Sechs weitere Menschen werden verletzt, darunter zwei Kinder. Zur möglichen Unfallursache berichten italienische Medien, dass der 61-Jährige offenbar gesundheitliche Probleme und einen Schwächeanfall erlitten hatte. In Augsburg herrscht teils große Bestürzung. Dort hat es sich in den vergangenen Tagen wie ein Lauffeuer verbreitet, dass es sich bei dem Opfer um einen bekannten Schlagzeuger handelt.
![Ein Bild von "The Cucumbers" aus dem Jahr 1989. Von links: Tim (Bass), der 2017 verstorbene Halef (Gitarre und Keyboard), Ray (Gitarre und Gesang), der unlängst verunglückte Robbse (Schlagzeug) und Martin "Mart" (Gesang, Percussion und Harmonica). Ein Bild von "The Cucumbers" aus dem Jahr 1989. Von links: Tim (Bass), der 2017 verstorbene Halef (Gitarre und Keyboard), Ray (Gitarre und Gesang), der unlängst verunglückte Robbse (Schlagzeug) und Martin "Mart" (Gesang, Percussion und Harmonica).](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Als "Robbse" war der verstorbene 61-Jährige in Musikerkreisen bekannt. 39 Jahre lang war "Robbse" Teil der Augsburger Band "The Cucumbers", wie Gründungsmitglied Martin Bernardy unserer Redaktion erzählt. Die Band, die in diesem Jahr im November ihr 40-jähriges Bestehen feiern wollte, nennt ihren Musikstil "melodisch verpunkten Beat-Rock" und trat früher im süddeutschen Raum auf. Kurz bevor "Robbse" mit seiner Frau in den Italien-Urlaub aufgebrochen sei, habe man noch im Übungsraum der Band gemeinsam Musik gemacht, sagt Bernardy. Erst vergangenes Wochenende habe er vom Tod seines Freundes erfahren und "Rotz und Wasser geheult". Die Band sei nach so vielen Jahren wie eine Familie geworden. "Robbse war ein sehr ruhiger Zeitgenosse und immer humorvoll." The Cucumbers wollten eigentlich zu ihrem Jubiläum im November im Bombig auftreten. "Jetzt hören wir aber auf", sagt Bernardy. "Wir suchen uns keinen Schlagzeuger mehr." Die Trauer sitzt tief.
The Cucumbers: Sein Schlagzeug-Spiel wurde in der Bravo "lobend erwähnt"
Auch bei der Punkrock-Band Impotenz war "Robbse" einst Bandmitglied. "Er war bei uns viele Jahre Drummer, hat bei Konzerten und im Studio gespielt", berichtet Musiker und Blogger Arno Löb. "Durch unsere Band stand er auch mal in der Bravo, als unsere Single Monika und Otto besprochen wurde. Da wurde das Schlagzeug von Robbse lobend erwähnt", sagt Löb, der auf seiner Facebookseite an den Musiker erinnert. Die Kommentare dort drücken Betroffenheit aus. "Oje, war ein netter Typ mit einem sehr guten Humor. Rest in peace" oder "Oh Gott, was für eine schreckliche Nachricht" – man werde das Ehepaar als äußerst angenehme Menschen in Erinnerung behalten, steht dort etwa zu lesen.
Auch Walter Sianos, Chefredakteur des Magazins Neue Szene, kannte den Musiker. Zuletzt habe er ihn 2019 bei einem Konzert der Cucumbers in der Kantine gesehen. "Er war ein typischer Augsburger", sagt Sianos. "Ein bisschen ein Muhackl, aber ein angenehmer Mensch. Ich würde sagen, sämtliche Augsburger über 50 haben ihn gekannt."
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