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Drogenszene am Oberhauser Bahnhof: Stadt Augsburg will handeln

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Problem mit Drogenszene am Oberhauser Bahnhof: Die Stadt will handeln

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    Die Menschen fühlen sich zunehmend unwohl, wenn sie am Oberhauser Bahnhof unterwegs sind. Die Drogenszene vor Ort ist das Problem.
    Die Menschen fühlen sich zunehmend unwohl, wenn sie am Oberhauser Bahnhof unterwegs sind. Die Drogenszene vor Ort ist das Problem. Foto: Michael Hochgemuth

    Die Situation am Oberhauser Bahnhof wird offenbar zu einem zunehmenden Problem. Immer mehr Drogensüchtige, die sich am Platz aufhalten, leiden teils unter komplettem Kontrollverlust, wohl aufgrund synthetischer Drogen. Ältere Personen meiden den Bahnhofsvorplatz. Frank Pintsch (CSU) kündigt an, dass die Stadt bald ein grundlegend neues Konzept präsentieren werde, um die Situation zu verbessern. So, wie sich die Situation derzeit abspiele, sei sie nicht hinnehmbar. 

    Gastronom Stefan Bob Meitinger wird den Biergarten am Oberhauser Bahnhof aufgeben.
    Gastronom Stefan Bob Meitinger wird den Biergarten am Oberhauser Bahnhof aufgeben. Foto: Michael Hochgemuth

    Der angekündigte Rückzug von Gastronom Stefan "Bob" Meitinger vom Helmut-Haller-Platz hat jedenfalls für neuerliche Diskussionen über die Drogenszene in Oberhausen gesorgt. Hannelore Köppl, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft (Arge) der Oberhauser Vereine, bedauert den Schritt von Meitinger. Sie sorge sich, sagt sie, weil die Stadt die Probleme mit den Drogensüchtigen am Bahnhof nicht in den Griff bekomme. Der Abbau des Biergartens werde das Problem verschärfen: "Die Situation am Helmut-Haller-Platz ist seit dem Frühling 2023 unverändert. Etliche Anwohner fühlen sich sogar mehr bedroht als bisher." 

    Synthetische Drogen sorgen für kompletten Kontrollverlust der Süchtigen in Oberhausen

    Ordnungsreferent Pintsch verhehlt nicht, dass die Situation am Bahnhof eine große Herausforderung für die Stadt ist. Das Konzept, das bald vorgestellt werden soll, werde seit Längerem ausgearbeitet. Der Abschied von Meitinger stehe damit nicht in Verbindung. Pintsch erläutert: "Verschiedene Faktoren, aber vor allem auch neue synthetische Suchtmittel, die im Umlauf sind, verändern die Herausforderungen am Platz sehr." Oberhauser Bürger berichten, dass ein Teil der Süchtigen "wie ferngesteuert" wirke. Die Notdurft werde mitten auf dem Platz verrichtet. Ein Mann sagt: "Im Stehen gebeugt sind manche Personen am helllichten Tag eingeschlafen." 

    Dass viele Oberhauser den Bahnhofsvorplatz zwischenzeitlich meiden, ist Pintsch bekannt: "Der Personenkreis der Hilfebedürftigen am Platz hat sich verändert." Hierauf müsse man als Stadt reagieren. Ein sehr zielgerichtetes Angebot für hilfebedürftige Menschen müsse den Platz entlasten. Es gehe letztlich auch darum, "die Störung im öffentlichen Raum, die ohne Zweifel aktuell auch vorliegt, zu beheben". Ordnungsreferat, Gesundheitsreferat und Sozialreferat der Stadt sowie Bezirk Schwaben, Drogenhilfe

    Der Abschied von Gastronom Bob Meitinger vom Helmut-Haller-Platz wird bedauert

    Pintsch sagt, dass eine gastronomische Nutzung des Platzes ein Baustein sein könnte. Für Hannelore Köppl ist sie zwingend nötig. Bereits vor einigen Wochen hatte sie wegen der Drogenszene Alarm geschlagen. Sie verweist auf die zumindest aus ihrer Sicht positiven Erfahrungen mit dem Kiosk: "Der Abschied von Bob Meitinger ist mit einem deutlichen Rückschritt zur Belebung des Platzes verbunden." Meitinger hat angekündigt, dass er am Oberhauser Bahnhof nur noch die Veranstaltungsreihe "Sommer am Kiez" im Jahr 2024 über die Bühne bringe. Der Kiosk werde schon bald abgebaut. Meitinger fühlt sich von der Stadt gegängelt, was Ordnungsreferent Pintsch allerdings zurückweist.

    Unabhängig von dieser Debatte wird jetzt wieder die Diskussion angestoßen, wie mit den Süchtigen umzugehen sei, die den Bahnhofsvorplatz für sich in Beschlag nehmen. Die Arge-Vorsitzende Hannelore Köppl sagt: "Leider sehen wir keine Verbesserung, was das Agieren der Stadt Augsburg und der Urbanen Konfliktprävention betrifft." Vor Ort in Oberhausen gibt es den sogenannten Be-Treff. Im Laden werden Süchtige von Sozialpädagogen beraten und betreut. Unterdessen hat sich Stadtrat Peter Grab (WSA) zu Wort gemeldet. Er erneuert seine Kritik am Agieren der Stadtspitze: "Einmal mehr zeigt sich, dass Agieren ohne ein tragfähiges Gesamtkonzept in eine Sackgasse führt." Schon längst hätte man den Helmut-Haller-Platz baulich umgestalten und modernisieren müssen, sagt der frühere Kulturreferent. Grab erinnert daran, dass die Gruppierung "Wir sind Passiert sei gar nichts.

    Stadtrat Grab fordert, dass die Stadt Augsburg auf den Gastronomen zugehen soll

    Grab steht auf der Seite des Gastronomen: "Der drohende Rückzug von Herrn Meitinger als Veranstalter auf diesem vernachlässigten Platz muss unbedingt durch maximal mögliches Entgegenkommen der Stadtspitze verhindert werden." Zudem müsse die Umgestaltung des Platzes endlich angegangen werden.

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