Pendler in Augsburg sind im vergangenen Jahr zwei Tage und drei Stunden in Stau oder zähfließendem Verkehr festgesteckt, wenn sie jeweils zehn Kilometer Strecke in der Morgen- und Nachmittag-Stoßzeit zurückgelegt haben. Das entspricht einer Zunahme um drei Stunden im Vergleich zu 2023, so eine Auswertung des niederländischen Verkehrsdaten-Dienstleisters und Navi-Herstellers Tomtom. Tomtom und sein US-Konkurrenzunternehmen Inrix veröffentlichten am Dienstag ihre jährliche Stauanalyse für Augsburg. Gemäß der Inrix-Daten dürfte die Verkehrsbelastung in Augsburg inzwischen wieder Vor-Corona-Niveau erreicht haben. Diesen Trend gab es auch in anderen Städten in Deutschland.
Insgesamt ist die Staubelastung in Augsburg aber weiterhin vergleichsweise gering - im deutschlandweiten Stau-Ranking liegt Augsburg beim Tomtom auf Platz 20 von 28 untersuchten Städten. Um zehn Kilometer mit dem Auto zurückzulegen, benötigte man in Augsburg im Durchschnitt knapp 19 Minuten, Spitzenreiter ist Berlin mit 29 Minuten. Am schnellsten geht es in Duisburg (elf Minuten). Bei Inrix erscheint Augsburg in punkto Stauintensität im Mittelfeld (Platz 40 von 73).
Am Freitag verzichten viele Beschäftigte auf den Weg ins Büro
Laut den Zahlen von Tomtom hat die Staubelastung in Augsburg wie in einem Großteil der untersuchten deutschen Städte im vergangenen Jahr zugenommen. Allerdings schränkt Tomtom ein, dass die Zahlen wegen Neuerungen in der Methodik nicht mehr direkt vergleichbar seien. Brennpunkte für Staus ist ein Ost-West-Korridor in Augsburg zwischen Stadtbergen und Friedberg sowie die Autobahn mit dem Kreuz B17/B2. Am massivsten wirkt sich die Nachmittags-Stoßzeit aufs Verkehrsgeschehen aus (mit dem Höhepunkt zwischen 16 und 17 Uhr), in der Morgenspitze zwischen 7 und 8 Uhr sind die gemessenen Verzögerungen etwas geringer. Kritischster Tag ist der Donnerstag, am Freitag scheinen gemäß der Staudaten relativ viele Beschäftigte auf den Weg zur Arbeit zu verzichten und dort aufs Homeoffice oder freie Tage im Rahmen von Teilzeit auszuweichen. Tomtom und Inrix berechnen für ihre Analysen Stauhäufigkeit und -intensität aus anonymisierten Navi- und Handydaten.
Inwieweit sich das Verkehrsverhalten der Augsburger in den vergangenen Jahren geändert hat, wird alle fünf Jahre im Rahmen der Langzeitstudie „Mobilität in Städten" der TU Dresden erhoben. Laut Daten von 2018 legten die Augsburger 51,5 Prozent aller anfallenden Wege-Kilometer innerhalb der Stadt mit dem Auto zurück, 20,7 Prozent mit dem Nahverkehr, 18,2 Prozent mit dem Rad und 9,5 Prozent zu Fuß. Die aktuelle Befragung wurde vor einem Jahr abgeschlossen, Ergebnisse dürften heuer vorgestellt werden.
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