Es ist eine Dimension, die laut den Angaben der Stadt Augsburg am Montag dramatisch klang: 4000 Kubikmeter Wasser (das entspricht vier Millionen Litern Wasser) seien nach einem Wasserrohrbruch in die Baustelle am Staatstheater eingedrungen und mussten abgepumpt werden, hieß es in einer schriftlichen Antwort auf eine Anfrage unserer Redaktion. Am Dienstagnachmittag ruderte die Stadt zurück und korrigierte ihre ursprünglich genannte Zahl. Es seien „nur“ zwischen 800 und 1000 Kubikmeter Wasser gewesen. Es deutet einiges darauf, dass die Stadtwerke die ersten Auskünfte der Stadt zurechtrückten. Die Schadenshöhe im Theater wird nun ermittelt. Die Stadt verweist auf einen Versicherungsfall: Der Stadt würden keine Mehrkosten entstehen.
Ein Baggerfahrer beschädigte Wasserleitung an Theaterbaustelle
Der Zwischenfall passierte am Donnerstag. Der Baggerfahrer einer Baufirma hatte bei Arbeiten die Wasserleitung beschädigt. Zunächst waren die Folgen im Umfeld der Theaterstraße zu erleben: Es bildete sich ein Bach, der in Richtung Grottenau floss. Dass auch Wasser ins Große Haus am Kennedyplatz gelaufen war, wurde erst zu einem späteren Zeitpunkt offenkundig. Die Stadt sprach am Montag dann von 4000 Kubikmetern Wasser.
Am Dienstag nun korrigierten die Stadtwerke diese Zahl. Sprecher Jürgen Fergg sagte auf Anfrage: „Wir können die genannten Mengen nicht nachvollziehen. Wir sehen in unseren Daten aus den Wasserbehältern eine 1000 Kubikmeter pro Stunde Erhöhung für 15 bis 20 Minuten.“ Dann seien bereits erste Absperrmaßnahmen eingeleitet worden, so Fergg. Die Wassermenge sei stetig vermindert worden. Gegen 17.45 Uhr war nach Auskunft der Stadtwerke ein betriebssicherer Zustand hergestellt.

Von Seiten der Stadtwerke wird betont, dass das Versorgungsunternehmen schnell gehandelt habe. Fergg: „Um 16.56 Uhr ist bei unserer zentralen Störungsannahme in der Leitstelle die Meldung eingegangen.“ Der Zeitpunkt liege bereits außerhalb der regulären Dienstzeiten. Ein Monteur der Rufbereitschaft sei nach 15 bis 20 Minuten vor Ort in der Theaterstraße gewesen: „Er hat sofort erste Maßnahmen zur Reduzierung des Austritts eingeleitet, sodass deutlich weniger Wasser ausgetreten ist.“

Knapp eine Stunde dauerte die Reparatur der beschädigten Leitung. Stadtwerke-Sprecher Fergg: „Das ging schon sehr schnell.“ Zunächst habe der Monteur aber durch den Berufsverkehr zur Baustelle kommen müssen. Auch im Hinblick auf Größe und Druck der Leitung sei die Absperrung schnell erfolgt. Fergg: „Für die Stadtwerke war es ein Vorfall im Normalbereich.“
Baureferent Kercher berichtet am Donnerstag im Stadtrat
Die Stadt bestätigte am Dienstag, dass die Schadenshöhe ermittelt werden müsse. Eine Sprecherin sagt: „Sobald die gesamte Schadenssumme ermittelt ist, wird diese an die entsprechenden Versicherungen weitergegeben.“ Da es sich nach ihren Worten um einen Versicherungsfall handelt, würden der Stadt durch den Vorfall keine Mehrkosten entstehen. Baureferent Steffen Kercher werde unabhängig davon am Donnerstag im Stadtrat über den Wasserschaden und die Folgen berichten.
Eine 4-fache Wassermenge als gegeben zu erklären trägt sicherlich nicht zur Glaubwürdigkeit der Stadt bei.
............die Differenz ist halt versickert.
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