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Der Königsplatz-Umbau liegt vorerst auf Eis

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Der Königsplatz-Umbau liegt vorerst auf Eis

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    Ein Wall aus Papier bremst den Königsplatz-Umbau. Seit gestern liegen fast 12 000 Unterschriften bei der Stadt vor, in denen ein Tunnel für Autofahrer an dem wichtigen Knoten gefordert wird. Wenn über diese Forderung per Bürgerentscheid abgestimmt werden muss, liegen die Pläne der Stadt zunächst auf Eis. Foto: Anne Wall
    Ein Wall aus Papier bremst den Königsplatz-Umbau. Seit gestern liegen fast 12 000 Unterschriften bei der Stadt vor, in denen ein Tunnel für Autofahrer an dem wichtigen Knoten gefordert wird. Wenn über diese Forderung per Bürgerentscheid abgestimmt werden muss, liegen die Pläne der Stadt zunächst auf Eis. Foto: Anne Wall Foto: Anne Wall

    Von Stefan Krog und Christoph Frey

    Gestern gaben die Initiatoren des Tunnel-Bürgerbegehrens exakt 11 927 Unterschriften bei Bürgermeister Hermann Weber ab. "Wir wollen nichts verzögern oder verhindern", so die Initiatoren Wolfgang Noack, Gottfried E. Schröder und Erika Still-Hackel.

    Doch genau so könnte es kommen. Zunächst muss das Bürgeramt prüfen, ob die Unterschriften gültig sind. Am 30. September wird der Stadtrat über die rechtliche Zulässigkeit des Begehrens entscheiden. Ursprünglich sollte an diesem Datum in Sachen Königsplatz der letzte und entscheidende Beschluss gefällt werden. Ob der Punkt nun auf der Tagesordnung bleibt, ist ungewiss.

    Voraussichtlich im November würde der Bürgerentscheid stattfinden. Ein Baubeginn am Königsplatz in diesem Jahr ist damit vom Tisch. "Irgendwann beginnt ja der Winter", so Baureferent Gerd Merkle. Dass die Abstimmung mit einem Ja für einen Tunnel endet, mag er sich gar nicht ausmalen. "Das wäre das Ende der Planungen." Fallen die Pläne der Stadt am Kö beim Bürger durch, ist auch der damit verknüpfte Umbau des Hauptbahnhofes in höchster Gefahr. Das 100-Millionen-Euro-Projekt muss bis Ende 2019 über die Bühne sein.

    Das hat der Bund als Hauptfinanzier nach Angaben der Regierung von Schwaben nachdrücklich klargemacht. Die Befürworter eines Tunnels sehen diese Gefahr nicht. Ein Tunnel lasse sich rasch verwirklichen und selbst nach 2019, wenn das jetzige Finanzierungsgesetz des Bundes ausgelaufen ist, werde es Förderung geben.

    Doch selbst wenn die Stadt den Bürgerentscheid gewinnt, kommt sie ins Schwitzen, weil sie erst im Frühjahr anfangen kann. "Eine solche Verzögerung müssten wir irgendwie kompensieren, auch wenn der Zeitplan schon sehr straff ist", so Merkle.

    Die Abstimmung birgt an vielen Stellen reichlich Zündstoff. Während das Handwerk für den schnellen Umbau wirbt, neigt der Einzelhandel dem Tunnel zu. Die Geschäftsleute haben Angst, dass der von der Stadt propagierte "autofreie Kö" Kunden vergrault. Gespalten ist auch die CSU, die die Stadtregierung führt. Parteimitglieder unterstützen offen die Tunnel-Befürworter, nur mit Mühe konnten Gribl und

    Die SPD dagegen lehnt sich genüsslich zurück: "Die Bürger haben die Wahl zwischen Pest und Cholera", sagt Fraktionschef Stefan Kiefer. Die Genossen lehnen die Verkehrsführung am Kö nach den Plänen der Stadt ab und fordern den Erhalt einer Fahrspur. Wenn sich Gribl in diesem Punkt bewege, so Kiefer, könnte er mit Unterstützung rechnen. "Kommentar

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