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Corona in Augsburg: Inzidenz unter 50 - Lockerungen kommen

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In Augsburg sinken die Zahlen – und das Leben geht wieder los

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    Die Corona-Zahlen in Augsburg sinken, ab Dienstag gibt es weniger Einschränkungen. Bereits am Wochenende war in der Stadt viel los, wie hier etwa am Rathausplatz.
    Die Corona-Zahlen in Augsburg sinken, ab Dienstag gibt es weniger Einschränkungen. Bereits am Wochenende war in der Stadt viel los, wie hier etwa am Rathausplatz. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in Augsburg lag am Sonntag zum fünften Mal in Folge unter der Schwelle von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes ist die Inzidenz aktuell bei 38,4. Das bedeutet, dass das öffentliche Leben in Augsburg ab Dienstag weniger eingeschränkt wird. Konkret wird man beispielsweise in allen Geschäften wieder ohne vorherige Terminvereinbarung einkaufen und Museen, Zoo und Botanischen Garten ohne Termin besuchen können. Kitas können in den Regelbetrieb zurück. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird man ab Dienstag auch keinen negativen Corona-Test mehr benötigen, um außengastronomische Angebote zu nutzen oder ins Freibad zu gehen. Die Stadt will weitere Öffnungsschritte am Montag festlegen. Eine große Veränderung könnte es bald auch im Bereich der Schulen geben.

    Sollte die Inzidenz so niedrig bleiben, dürften ab dem 7. Juni alle Schulklassen in die Schulen zurückkehren, es wird also Präsenzunterricht geben. Die Zahlen fallen, die Maßnahmen sind weniger drastisch: Es ist eine Entwicklung, die unter anderem Einzelhändler in der Stadt geradezu herbeigesehnt haben, die in den vergangenen Monaten mit herben Umsatzeinbußen leben mussten - und die zu einer deutlich belebteren Stadt führen dürfte, als es die vergangenen Monate der Fall war.

    Bereits am Wochenende war im Bereich der Innenstadt enorm viel los, teilweise standen die Menschen in langen Schlangen an, um ein Eis oder einen Burger zu kaufen oder in einen Bekleidungsladen zu gehen. Gabriele Hübner, Inhaberin des Geschäfts "Mode im Lustgarten" in der Altstadt, freut sich auf die kommenden Wochen. Sie sagt, die Einschränkungen hätten ihr Geschäft etwas weniger hart getroffen als andere, da man viel Stammkundschaft habe und große Räumlichkeiten, sodass auch mehrere Menschen gleichzeitig hätten einkaufen können. Doch vor allem die Testpflicht habe auch viele Kunden verunsichert, "es war sehr schwierig". Dass es weniger Einschränkungen gebe, sei aber auch für das städtische Umfeld sehr wichtig; es werde schlicht wieder mehr los sein.

    Gabriele Hübner, Inhaberin des Modegeschäfts Mode im Lustgarten, freut sich darauf, dass weitere Corona-Einschränkungen wegfallen.
    Gabriele Hübner, Inhaberin des Modegeschäfts Mode im Lustgarten, freut sich darauf, dass weitere Corona-Einschränkungen wegfallen. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Corona-Krise in Augsburg: Die Zahlen bleiben unter der Inzidenz von 50

    Ähnlich sieht es Ulrike Schäffler, Mitarbeiterin beim Schreibwarenfachhändler Kutscher & Gehr am Moritzplatz. Durch den Wegfall weiterer Einschränkungen werde der Umsatz wieder anziehen, die Durststrecke für den Einzelhandel sei sehr lang gewesen. Gerade, dass die Außengastronomie nun wieder aufgemacht habe, sei "ein Magnet für die Kunden".

    Tatsächlich waren in Augsburg am Wochenende bei schönem Wetter enorm viele Menschen unterwegs, saßen draußen an Tischen der Restaurants und Cafés oder einfach auf dem Rathausplatz oder dem Elias-Holl-Platz. Christin und Anne, zwei Freundinnen aus Augsburg, genossen am Samstagnachmittag etwa ein Eis auf dem Elias-Holl-Platz. Dort gilt keine Maskenpflicht im öffentlichen Raum, auf dem Rathausplatz gleich die Treppe hoch allerdings schon.

    Aktuell gilt die Regelung für den Bereich im Zentrum zwischen Moritzplatz im Süden, Rathausplatz im Osten, Karlstraße im Norden und Stadtmarkt im Westen. In der Maximilianstraße müssen Passanten derzeit vom Moritzplatz bis auf Höhe der Hallstraße/Herkulesbrunnen eine Maske tragen. Ferner müssen am Königsplatz und in der Bahnhofstraße nach wie vor Mund und Nase bedeckt bleiben. Das gilt auch für den Steg über den Hochablass und den Helmut-Haller-Platz sowie für öffentliche Spielplätze.

    Maskenpflicht im Freien: Wird die Regelung in Augsburg gekippt?

    Eine recht komplizierte Regelung – und eine sinnvolle? Die beiden Freundinnen finden die Maskenpflicht im Freien nicht schlimm. Karaca Kacmaz, der am Samstag die Sonne auf dem Rathausplatz genießt, sieht das anders. Der 60-jährige Augsburger sagt, die Maskenpflicht im öffentlichen Raum sei "überflüssig". Er zeigt auf die Außenbestuhlung der Gastronomie am Ort, wo die Kunden ohne Maske sitzen dürfen und es zu dieser Zeit auch in großer Anzahl tun. Am Rathausplatz selbst müsse man eine tragen, das ergebe doch keinen Sinn.

    Christin (link) und Anne genießen ein Eis auf dem maskenfreien Elias-Holl-Platz.
    Christin (link) und Anne genießen ein Eis auf dem maskenfreien Elias-Holl-Platz. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Ob auch die Maskenpflicht im Freien aufgehoben wird, ist derzeit eine offene Frage. Augsburg ist bei den Regeln vom Freistaat abhängig, kann aber die Bereiche definieren, in denen die Maske im öffentlichen Raum getragen werden muss. Es bestehe Maskenpflicht in den von der zuständigen Kreisverwaltungsbehörde "festzulegenden zentralen Begegnungsflächen in Innenstädten oder sonstigen öffentlichen Orten unter freiem Himmel, an denen sich Menschen entweder auf engem Raum oder nicht nur vorübergehend aufhalten", heißt es dazu im bayerischen Corona-Regelwerk.

    Ob bei stabiler Inzidenz unter 50 geplant ist, die Maskenpflicht im Freien aufzuheben, oder in welchem Fall dies geschehen soll, konnte die Stadt zunächst nicht beantworten. Diese Fragen würden "derzeit von der Stadt Augsburg mit der für sie zuständigen Behörde, der Regierung von Schwaben, geklärt", heißt es auf Anfrage.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Die Stadt Augsburg sollte die Maskenpflicht im Freien aufheben

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