„Alle Jahre wieder“: Etwa zwei Wochen vor der Eröffnung des Augsburger Christkindlesmarktes stellt die Berufsfeuerwehr den Weihnachtsbaum auf. Der Stifter des Baumes ist für die Stadt kein Unbekannter.
Bereits vor acht Jahren stand der Baum seiner Eltern als Mittelpunkt des Christkindlesmarktes auf dem Augsburger Rathausplatz, erzählt Helmut Luichtl. Inzwischen ist er der erste Bürgermeister der Gemeinde Merching im Friedberger Land. Heuer steht wieder ein Baum aus der Gemeinde Merching auf dem Rathausplatz. Diesmal spendete ihn die Gemeinde selbst. Circa 30 Jahre alt, fast 20 Meter hoch und etwa 3,5 Tonnen schwer ist der Baum, der bis zuletzt allein neben dem Trachtenheim in Merching stand. Anwohnerinnen und Anwohner hatten befürchtet, dass die Fichte bei einem stärkeren Sturm umstürzen könne. Aus diesem Grund war klar, dass der Baum gefällt werden müsse. „Zum einfach abschneiden ist er aber zu schade“, sagte Merchings Bürgermeister Luichtl.
Wie die Polizei auf Anfrage berichtet, sei der Transport von Merching bis zum Rathausplatz ohne Komplikationen verlaufen. Dort begann die eigentliche Arbeit. Zunächst mussten sich der Lkw mit dem geladenen Weihnachtsbaum sowie der Kran an den zum Teil bereits aufgebauten Buden vorbeimanövrieren. Anschließend befestigten die Feuerwehrleute zwei Metallspangen am Baum, an denen wiederum die Drahtseile zur Sicherung verankert sind. Der Baumstamm ist heuer allerdings relativ dünn, weshalb die Feuerwehrleute die Gewindestangen zum Befestigen der Metallspangen kurzerhand mit einer Flex kürzten. Dann hob der Kran den Baum ohne Weiteres an und platzierte ihn auf dem Rathausplatz. Mehr als 100 Interessierte verfolgten das Spektakel.
Augsburger Christbaum wird im neuen Jahr auch wieder zum „Narrenbaum“ an Fasching
Etwas mehr als zwei Stunden dauerte das Unterfangen. Am Dienstag wird der Baum mit etwa 300 goldfarbenen Sternen und über 1000 Lichtern festlich geschmückt. Simon Grewenig war am Montag der Gruppenführer der Feuerwehr, die mit acht Helferinnen und Helfern den Baum aufstellte und sicher verspannte. „Er ist etwas krumm, je nachdem von welcher Seite man ihn anschaut“, sagt er und lacht. Blicke man vom derzeit geschlossenen Rathaus oder Perlachturm auf den Baum, sei er aber – wie gewünscht – gerade.
Bis Weihnachten bleibt der „Christbaum für Alle“ geschmückt am Rathausplatz stehen. In den vergangenen Jahren wurde er nach den Feiertagen zum „Narrenbaum“ umgewidmet. Auch für die diesjährige Fichte ist das der Plan, teilt die Faschingsvereinigung Under oiner Kapp (UOK) am Montag mit. Bis März, also fast vier Monate, wird der Baum als „grüner Hingucker“ auf dem Rathausplatz verbleiben. Zur Faschingssaison werden dann die Äste gekürzt und stattdessen die Wappen der Faschingsvereine angebracht.
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