Der Angriff kündigt sich mit einem leisen Grollen an. Als die russische Armee an diesem Morgen die Stadt Cherson mit Mörsern und Artilleriegeschützen unter Beschuss nimmt, klingt das am Ufer des Flusses Dnjepr wie ein aufziehendes Gewitter. Den Helferinnen und Helfern aus Augsburg, die gerade dabei sind, Essenspakete und Wasser in einer Garage nahe am Ufer zu stapeln, jagt das Geräusch einen Schauer über den Rücken. Die Männer, Frauen und Kinder aus der Nachbarschaft, die geduldig auf die Ausgabe der Hilfsgüter warten, scheint der Beschuss kaltzulassen. Ihr Hunger ist größer als die Angst vor Bomben, die für sie mittlerweile zum Alltag gehört. Die Geschosse schlagen in der Stadt ein, ohne eine echte Gefahr für die Helfenden darzustellen. Das Augsburger Team hat inzwischen mehrere Fahrten in das Kriegsgebiet unternommen.
Cherson/Augsburg