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"Bob" Meitinger kündigt Aus für Veranstaltungen am Haller-Platz an

Augsburg

Gastronom "Bob" Meitinger wirft am Haller-Platz aus Ärger über die Stadt hin

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    Gastrononom Stefan "Bob" Meitinger zieht sich am Helmut-Haller-Platz zurück: Auch einen Weihnachtsmarkt wird es unter seine Regie nicht mehr geben.
    Gastrononom Stefan "Bob" Meitinger zieht sich am Helmut-Haller-Platz zurück: Auch einen Weihnachtsmarkt wird es unter seine Regie nicht mehr geben. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Der Helmut-Haller-Platz vor dem Bahnhof in Oberhausen ist ein Ort für zahlreiche Konzerte und Feste. Der Augsburger Gastronom Stefan "Bob" Meitinger, der im direkten Umfeld ein Lokal betreibt, hat die Veranstaltungsreihe "Sommer am Kiez" eingeführt. Auch andere Veranstaltungen fanden unter seiner Regie statt. Damit ist jetzt erst einmal Schluss. Meitinger hat angekündigt, dass er die Brocken hinwirft. Es werde vorerst keine weitere Veranstaltungen von ihm am Haller-Platz geben. Für den Kiosk komme das Aus. Lediglich die Reihe "Sommer am Kiez" werde fortgesetzt. Meitinger fühlt sich von der Stadt gegängelt. Die Stadt weist dies zurück. 

    "Sommer am Kiez" findet auch im Jahr 2023 wieder am Helmut-Haller-Platz statt.
    "Sommer am Kiez" findet auch im Jahr 2023 wieder am Helmut-Haller-Platz statt. Foto: Bernd Hohlen

    Nach Informationen unserer Redaktion hat Meitinger gegenüber der Stadt mitgeteilt, dass er sich vom Großteil seines Veranstaltungsprogramms zurückziehen werde. Das Lokal "Bob's" in der Ulmer Straße ist davon nicht betroffen. Hier läuft der Betrieb mit Veranstaltungen und Konzerten weiter. Vorerst letzte Veranstaltung im Außenbereich soll abends am Sonntag, 8. Oktober, eine Wahlparty sein. Meitinger tritt als Kandidat für "Die Partei" an. 

    Der Streit am Haller-Platz in Oberhausen dreht sich um Toiletten und eine Kühlanlage

    Meitinger und die Stadt liegen im Clinch wegen Toiletten und einer Kühlanlage auf dem Freigelände. Es geht um die Genehmigung. Bei der Stadt heißt es: "Der Bauantrag liegt seit April 2023 vor". Ein inhaltlicher Konflikt sei nach derzeitigem Sachstand nicht ablesbar. Der Antragsteller müsse jedoch Unterlagen nachreichen, was nicht geschehen sei. Meitinger sagt hingegen: "Angeblich haben wir den Bauantrag nicht eingereicht. Unser Architekt ist anderer Meinung." Man hätte bereits früher die Genehmigung gehabt, den Platz vom gegenüberliegenden Lokal fest mit Wasser und Strom anzuschließen.

    Stefan "Bob"  Meitinger ist Organisator der Reihe "Sommer am Kiez" in Oberhausen.
    Stefan "Bob" Meitinger ist Organisator der Reihe "Sommer am Kiez" in Oberhausen. Foto: Bernd Hohlen

    Ohne nötige Infrastruktur auf dem Helmut-Haller-Platz seien künftig Veranstaltungen im Außenbereich nicht zu organisieren, erläutert Meitinger: "Es wäre der komplette Wahnsinn für Tagesveranstaltungen das Zeug aus unserem Lager anzukarren." Das Aus sei auch für ihn überraschend gekommen. In diesem Jahr wollte man einen alternativen Weihnachtsmarkt in Oberhausen anbieten. Angedacht war zudem während der gesamten Wintersaison zwei Eisstockbahnen aufzubauen. Meitinger verweist darauf, dass er mit städtischen Ämtern unterschiedliche Erfahrungen gemacht habe. Gelobt wird das Kulturamt. Als Veranstalter habe er einen städtischen Zuschuss erhalten. Meitinger: "Im nächsten Jahr werden wir ihn aber nicht mehr beantragen." Die Reihe "Sommer am Kiez" habe laufen gelernt und stehe jetzt finanziell auf eigenen Beinen.

    "Bob" Meitinger möchte aber von einem generellen Abschied nichts wissen

    Meitinger sagt gegenüber unserer Redaktion, dass es kein genereller Abschied für immer sei. Im Jahr 2025 werde man schauen, wie es weitergeht. Für das Jahr 2024 sei die Entscheidung getroffen: "Wir werden in Augsburg keine Veranstaltungen mehr machen und uns auch nicht beteiligen. Außer eben Sommer am Kiez." An

    Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) bedauert die Entwicklung: "Sollte Herr Meitinger eine unternehmerische Entscheidung treffen und den Biergarten am Helmut-Haller-Platz nicht mehr weiterführen, so müssen wir diese als Stadt selbstverständlich akzeptieren." Er kenne den Gastronomen persönlich: "Ich habe ihm wiederholt gesagt, dass meine Türen immer offen sind und bleiben und ich sein Engagement im Stadtteil Oberhausen sehr schätze." Pintsch betont, dass es aus seiner Sicht keine grundsätzlichen Konflikte zwischen Stadt und Meitinger gebe: "Bisher offene Fragen konnten immer im direkten Austausch zwischen den Beteiligten geklärt werden." Auf diesem Weg seien oft Missverständnisse ausgeräumt worden.

    Am Helmut-Haller-Platz in Oberhausen trifft sich die Drogenszene

    Bekannt ist, dass sich die Drogenszene seit vielen Jahren am Oberhauser Bahnhof trifft. Das Veranstaltungsprogramm sollte den Bahnhofsvorplatz beleben. Der Gastronom ist derzeit allerdings ernüchtert, wenn er auf die Situation blickt: "Wer mich kennt, weiß, dass ich schmerzfrei bin." Ein wenig Großstadtflair nach Augsburg zu bringen, sei seine Idee. Allerdings habe sich die Situation am Haller-Platz verschärft: "Für die Anwohner ist es in den letzten Jahren allerdings schon krass geworden. Es werden immer mehr Süchtige und das Geschehen verteilt sich über den ganzen Platz." 

    So sieht der Kiosk am Kiez in Oberhausen aus.
    So sieht der Kiosk am Kiez in Oberhausen aus. Foto: Silvio Wyszengrad

    Ordnungsreferent Pintsch betont, dass der Biergarten am Helmut-Haller-Platz zunächst eine positive Belebung gebracht habe. Allerdings sehe man in der Zeit nach der Corona-Pandemie, "dass das aktuelle Konzept sowohl wohl wirtschaftlich, aber auch mit Blick auf die Sozialdynamik am Platz an Grenzen stößt". Die Nutzung des Platzes müsse grundsätzlich verändert werden, so Pintsch. Hier sei die Nutzung durch eine Gastronomie ein Faktor von mehreren.

    Es gibt auch Diskussionen um ein Bußgeldverfahren

    Der Gastronom berichtet darüber hinaus von einem gegen ihn eingeleiteten Bußgeldverfahren. Es ging um die Kirchweih in Lechhausen. Bis zu 50.000 Euro seien eingefordert worden. Der Vorwurf lautete: Unerlaubtes Zünden von Sprengstoff in der Öffentlichkeit. Meitinger sagt: "Es waren die TSG Schwarzpulverschützen im Rahmen des großen Trachtenumzugs." 

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