In der Schranne am Moritzplatz hat ein neuer Kiosk eröffnet. Er nennt sich „Waltraud“, bietet Bagels an und verfolgt ein besonderes Konzept, bei dem auch an Bedürftige gedacht wird.
„Waltraud“ heißt eigentlich Katrin Appel. Die 32-Jährige hat den Laden nach ihrer Oma benannt, erzählt sie. Das habe sich einfach so ergeben. Nicht dagegen, dass sie seit wenigen Tagen ihr eigenes Geschäft hat. „Ich war schon zusammen mit meinem Bruder in der Gastronomie selbstständig. Wir hatten zusammen einen Catering-Service.“ Diesen führe nun der Bruder in Eigenregie fort. Sie habe sich neu orientiert. „Ich wohne schon länger in der Stadt und habe mir immer gedacht, wenn am Moritzplatz etwas frei wird, dann schlage ich zu.“
Bei „Waltraud“ am Moritzplatz gilt das Prinzip der Großzügigkeit
Jetzt bietet sie Bagels, ein Hefegebäck mit Loch in der Mitte, an. Belegt sind sie süß oder deftig, vegetarisch oder vegan. „Das ist eine schnelle und aus meiner Sicht leckere Alternative auf die Hand“, begründet Appel die Entscheidung, ausgerechnet dieses Angebot zu machen. Künftig soll es zu den festen Sorten zudem einen Bagel der Woche geben und das Sortiment um außergewöhnlichere Kreationen erweitert werden.
Doch Katrin Appel geht es nicht allein um den Verkauf. Sie will mit ihrem Kiosk auch das Prinzip der Großzügigkeit verbinden. „Jeder, der bei mir einen Bagel oder Kaffee kauft, kann ein weiteres Stück bezahlen, das sich dann Bedürftige abholen können“, schildert sie das Konzept. Um ihr Angebot bekannt zu machen, will sie auf soziale Einrichtungen zugehen. Den sogenannten Café Sopeso, den Kunden für Bedürftige spendieren, hat Appel nicht selbst erfunden. Es gibt die Idee schon länger. Unter anderem in Meikes Schmeckerei, einem Café im Westhouse in Kriegshaber, wird ein ähnliches Konzept angeboten.
Und noch etwas will Katrin Appel umsetzen: Sie hat einen Kurs für Gebärdensprache besucht, um auch auf diese Weise mit Kunden kommunizieren zu können. „Ich habe so etwas einmal in Amerika erlebt und finde es einfach wichtig, alle Menschen einzubeziehen und eine Gemeinschaft zu schaffen.“
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden