Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Basketball: Wo der TV Augsburg künftig seine Heimspiele austrägt

Basketball

Wo der TV Augsburg künftig seine Heimspiele austrägt

    • |
    Die Erhard-Wunderlich-Halle im Wittelsbacher Park wird wiederbelebt. Künftig werden dort die Basketballer des TV Augsburg ihre Heimspiele in der ersten Regionalliga austragen.
    Die Erhard-Wunderlich-Halle im Wittelsbacher Park wird wiederbelebt. Künftig werden dort die Basketballer des TV Augsburg ihre Heimspiele in der ersten Regionalliga austragen. Foto: Ulrich Wagner

    Noch immer ist die Freude zu spüren, wenn Markus Mosig über den Aufstieg und die kommende Saison spricht. Dem Trainer des TV Augsburg ist mit seiner Basketballmannschaft Historisches gelungen, noch nie spielte ein Männerteam des TVA in der vierthöchsten Liga. Künftig werden sie versuchen, in der ersten Regionalliga ähnliche Erfolge zu erringen wie in der vergangenen Spielzeit, in der sie erst die Liga dominierten und sich anschließend im Aufstiegsturnier durchsetzten. Sportliche Fragen rückten in den vergangenen Wochen und Monaten zusehends in den Hintergrund, weitaus wichtiger war, ob der Verein sich den Aufstieg leisten könnte. Und ob er Verbandsvorgaben erfüllen könnte. Elementar dabei: die künftige Heimspielstätte. 

    Mitte Februar hatte der TVA erklärt, er wolle aufsteigen und die Rahmenbedingungen erfüllen. Ein entscheidender Baustein war dabei die Halle, in der Augsburg seine Spiele austragen wird. Schon damals war klar: Sollte der TVA aufsteigen, benötigt er eine Halle mit 300 Sitzplätzen. Da die eigene Halle zu wenig Fassungsvermögen besitzt, nahm der Verein Gespräche mit der Stadt auf. Danach schien alles so weit geklärt. In der Anton-Betzler-Halle sollten die Basketballer spielen. Weil die Ligavorgaben von 300 Plätzen nicht ganz erreicht würden, wollte der TVA eine niedrige Strafgebühr in Kauf nehmen.

    Die Basketballer des TV Augsburg können in unmittelbarer Umgebung bleiben

    Nun allerdings die überraschende Wende. Die Basketballer müssen nicht nach Göggingen umziehen, sondern haben eine Spielstätte in unmittelbarer Umgebung gefunden. Wenn sie Anfang Oktober ihr erstes Heimspiel austragen, werden sie in der Erhard-Wunderlich-Halle auf Körbe werfen. Mosig, der zugleich Abteilungsleiter beim TVA ist, zeigt sich glücklich mit dieser Lösung. Er schwärmt regelrecht: "In meinen Augen hätte es nicht besser laufen können. Dort hatte ich schon Schulsport, ich liebe diese Halle." Auch wenn sich die Halle weiterhin in der Renovierungsphase befindet, so reicht die derzeit maximale Zuschauerzahl von 600 dem TVA allemal. 

    Trainer Markus Mosig (Mitte, schwarze lange Hose) und seine Spieler jubeln über den Aufstieg in die 1. Regionalliga.
    Trainer Markus Mosig (Mitte, schwarze lange Hose) und seine Spieler jubeln über den Aufstieg in die 1. Regionalliga. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Wie andere Vereine auch wird der TVA eine Hallenmiete bezahlen. Zentraler Punkt sind die Korbanlagen, die für jedes Spiel auf- und wieder abgebaut werden müssen. Hier kam die Stadt dem Verein entgegen. Denn nicht der TVA muss die Körbe bereitstellen, sondern die Stadt wird diese erwerben, nachdem die Statik jüngst nochmals geprüft worden ist. Rund 1,5 Tonnen wiegt eine der beiden

    Glück für den TVA: Ein Holzboden ist in der vierten Liga keine Pflicht

    Er und sein Organisationsteam wollen sich frühzeitig mit dem Auf- und Abbau der Korbanlagen beschäftigen, sobald diese angeschafft wurden. Ebenfalls über Platten werden die Körbe aufs Spielfeld gerollt. Noch ist nicht ganz klar, wie lange der Aufbau dauert und wie viele Helferinnen und Helfer nötig sind. "Wir haben das noch nie gemacht", betont Mosig. "Deshalb müssen wir uns darauf vorbereiten." Zumindest bleibt dem TVA erspart, einen Holzboden zu verlegen. In der vierten Liga zählt dieser Untergrund nicht zu den Anforderungen. Hätte der Verein Boden und Korbanlagen selbst installieren müssen, hätte ihn das um die 35.000 Euro gekostet. Spiele in der Augsburger Sporthalle hätte sich der TVA so nicht leisten können. 

    Dass eine Mannschaft in die traditionsreiche Sporthalle ausweicht, ist nicht neu. Als die BG Leitershofen/Stadtbergen 2011 in die zweite Liga Pro A aufstieg, wich sie ebenfalls dorthin aus. Für jede Partie musste die BGL einen Parkettboden auslegen, den sie sich aus Crailsheim geliehen hatte. Kostenpunkt für diese Saison: ein niedriger fünfstelliger Betrag. Dem TVA entstehen nun über die übliche Hallenmiete hinaus keine weiteren Kosten.

    TVA will "die beste Hobbymannschaft in der Region" bleiben

    Mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit hatte der Verein seine Hausaufgaben zu Beginn des Jahres erledigt. Die Schiedsrichterkosten und die Meldegebühr wachsen um 6000 Euro an, Dinge wie etwa das Produzieren von Videoaufnahmen, das Scouting oder das Catering an Spieltagen mussten geklärt werden. Nachdem Verein und Stadt für die Rahmenbedingungen gesorgt haben, sei die Vorfreude auf die kommende Saison nochmals gestiegen, meint Mosig. 

    Der Kern des Kaders wird in seiner jetzigen Form zusammenbleiben, auf bezahltes Personal möchte der TVA auch in der neuen Liga verzichten. An der Grundhaltung, "die beste Hobbymannschaft in der Region" zu sein, soll sich nichts ändern. "Wir werden zu hundert Prozent keinen Spieler bezahlen", so Mosig. Stattdessen setzt er darauf, dass der Anreiz einer höheren Spielklasse manchen Spieler aus der Region bewegen könnte, sich dem TVA anzuschließen. Der Coach verabschiedet sich jetzt in einen längeren Urlaub, zuvor hat er mit seinen Spielern nochmals gesprochen. Mosig: "Da ist jeder Feuer und Flamme." 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden