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Basketball: Wie der TV Augsburg auf einen Aufstieg reagieren würde

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Wie der TV Augsburg auf einen Aufstieg reagieren würde

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    TVA-Trainerin Mirijam Unger (Mitte) findet oft in dieser Saison die richtigen Worte, bei der Niederlage gegen Nördlingen räumt sie eigene Fehler ein.
    TVA-Trainerin Mirijam Unger (Mitte) findet oft in dieser Saison die richtigen Worte, bei der Niederlage gegen Nördlingen räumt sie eigene Fehler ein. Foto: Fred Schöllhorn

    Als Spielerin war Mirijam Unger in der 1. Bundesliga aktiv, zuvor erzielte sie in U-Nationalmannschaften Körbe. Entsprechend reflektiert und selbstkritisch geht die 34-Jährige mit eigenen Fehlern um. Dass die Basketballerinnen des TV Augsburg im Spitzenspiel gegen den TSV Nördlingen 70:84 (38:33) unterlagen, schrieb Trainerin Unger ihrem Handeln zu. Im letzten Viertel hatte sie eine falsche Entscheidung getroffen, bis dahin hatte ihre Mannschaft Nördlingens Top-Scorerin Laura Geiselsöder aus dem Spiel genommen. Dann jedoch entzog sich die Punktesammlerin der Gäste der Bewachung von Carina Högg und traf aus der Distanz. "Ich habe falsch reagiert und den einen oder anderen Coaching-Fehler gemacht", gesteht Unger.

    Während die Nördlingerinnen Korb an Korb reihten, blieben die Augsburgerinnen in den entscheidenden Sequenzen des Spiels Antworten schuldig. Einen Fünf-Punkte-Rückstand verwandelten die Nordschwaben so in einen 19-Punkte-Vorsprung. Dass ihre Spielerinnen im letzten Viertel nicht einmal zweistellig punkteten, machte Unger ihnen aber nicht zum Vorwurf. "Mit meinem Team war ich sehr zufrieden", sagt sie. Bei sich selbst sah sie es, wie beschrieben, anders.

    TV Augsburg ist in der Regionalliga Süd eine Spitzenmannschaft

    Die Niederlage im Spitzenspiel trübt zwar die Bilanz, doch in Summe hat das Augsburger Team genau das umgesetzt, was die Trainerin ihm vor der Spielzeit zugetraut hat: einen Spitzenplatz in der Tabelle der Regionalliga Süd. Mit einer Mischung aus älteren, erfahrenen Spielerinnen und jüngeren, unbeschwerten Talenten hat sich der TVA nach kurzer Findungsphase am oberen Ende festgesetzt. "Mit der Saison bin ich voll zufrieden", betont Unger. "Der Mannschaft macht es Spaß, mir macht es Spaß."

    Mit dem Auswärtsspiel bei den Fireballs Bad Aibling endet der Ligabetrieb (Samstag, 19 Uhr), anschließend startet der TVA in die Play-offs. Mit einem Erfolg gegen die Mannschaft aus Oberbayern würden die Augsburgerinnen ihren derzeit zweiten Tabellenplatz festigen. In den Aufstiegsspielen gegen die Vertreter aus der Nordstaffel würde ihnen das den Vorteil bringen, auf den vermeintlich schwächeren Dritten zu treffen. Verteidigt der TVA mit einem Sieg gegen Bad Aibling Platz zwei, trifft er auf die Wildcats Würzburg II; verliert der TVA, wäre die BG Litzendorf der Gegner in den Play-offs. Wie genau der Modus aussehen wird, weiß Unger momentan noch nicht, die Kontrahenten sind ihr aber geläufig. Gegen die Teams aus Unter- beziehungsweise Oberfranken haben die Augsburgerinnen in der Vergangenheit schon gespielt. Unger betont: "Wir freuen uns auf diese Partien, das wird spannend."

    TVA würde bei Erfolg in den Play-offs auf den Aufstieg verzichten

    Eine Entscheidung haben Unger und die Verantwortlichen bereits getroffen. Selbst im Erfolgsfall, also einem Aufstieg in die bundesweite Regionalliga, würde der TVA in der jetzigen Klasse bleiben. Das hat sportliche, aber auch infrastrukturelle Gründe. Schon in der jetzigen bayerischen Regionalliga seien die Auflagen enorm, mehr könne und wolle der Verein derzeit nicht leisten, meint Unger. "Für uns ist ein

    Unger nennt zudem sportliche Gründe für einen Verbleib in der höchsten bayerischen Liga. "Mein Team ist zu alt", sagt sie geradeheraus. Perspektivisch würde der TVA sich wohl mehr schaden als nutzen. Um in der höheren Liga zu bestehen, müsste man sich verstärken und könnte jungen Talente weniger Spielzeit verschaffen. Doch genau diese Spielerinnen werden in den kommenden Jahren gebraucht, wenn die erfahrenen Kräfte ihre aktive Zeit beenden. Diesen Entwicklungsprozess will keiner beim TVA gefährden.

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