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Bäckergasse in Augsburg: Drei Traditionsgeschäfte schließen in den nächsten Monaten

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Drei alteingesessene Läden schließen in der Bäckergasse

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    Klaus Gerner in seinem Schuhgeschäft in der Bäckergasse. Der Laden wird bald schließen.
    Klaus Gerner in seinem Schuhgeschäft in der Bäckergasse. Der Laden wird bald schließen. Foto: Annette Zoepf

    In der Augsburger Bäckergasse werden den nächsten Monaten gleich drei alteingesessene Läden schließen. Alle waren mehr als 20 Jahre in der Straße vertreten.

    Im Haus mit der Nummer 1 verkauft Michael Häuser in seinem Runner‘s Shop seit 22 Jahren Schuhe und Zubehör für Läufer. Im Schaufenster hängt seit einigen Tagen ein großes Schild, auf dem ein Nachmieter für den Laden gesucht wird. „Ich hätte das Geschäft sehr gerne übergeben und hatte auch schon einen Nachfolger, aber der ist leider wieder abgesprungen“, bedauert Häuser. Denn das Laufsportgeschäft sei nach wie vor sehr erfolgreich.

    Der Runner‘s Shop ist eine der wenigen verbliebenen Adressen in Augsburg, bei der die Läufer-Community nach seinen Worten noch besondere Schuhe und andere Artikel bekommt. Auch die großen Laufsportvereine der Stadt deckten sich ein. Häuser: „Ich denke, Augsburg verträgt auf jeden Fall noch ein weiteres Laufsportgeschäft.“ Der Ladeninhaber möchte das Geschäft zum Jahresende schließen.

    Im Korsetthaus Anita läuft der Räumungsverkauf

    Im Korsetthaus Anita läuft der Räumungsverkauf. Bis zum 31. Juli soll so viel Ware wie möglich verkauft werden. Wie berichtet, gibt es das Korsetthaus seit über 70 Jahren. Im Januar 2021 war Eigentümer Winfried Krenleitner gestorben, ohne dass eindeutig geklärt gewesen wäre, wer sein Erbe antritt. Die vier Angestellten führen den Laden nach bestem Wissen und Gewissen weiter, doch am 31. Juli ist mit einem der ältesten Geschäfte Augsburgs Schluss - nach fast 75 Jahren. Wie es mit den gemieteten Geschäftsräumen in der Bäckergasse ab August weitergeht, war zuletzt laut Nachlasspfleger noch offen.

    Auch am anderen Ende der Bäckergasse wirbt ein Laden mit Prozenten - in diesem Fall wegen Auflösung der Schuhabteilung. Schuh Gerner wird im kommenden Jahr nach 28 Jahren schließen - insgesamt war an dieser Stelle über 40 Jahre ein Schuhgeschäft beheimatet, wie Inhaber Klaus Gerner sagt. „Das Schuhgeschäft und die Schuhreparatur werden beendet - die Postfiliale wird wohl voraussichtlich bleiben“, so der Inhaber.

    Schuhaus Gerner: Schuhreparatur war nur noch ein Hobby

    „Die Jungen kaufen alles im Internet - Schuhmacher gibt es fast keine mehr“, bedauert Gerner. Die Schuhreparatur betreibe er quasi als Hobby. Dabei hängt an der Wand des Geschäftes gerahmt ein Artikel aus der Augsburger Allgemeinen, die ihn als „Einer der letzten seiner Art“ tituliert. „Wenn ich die Post nicht hätte, würde sich das Geschäft schon lange nicht mehr rentieren“, so Gerner.

    Der Abverkauf werde sich bis ins Frühjahr 2025 ziehen, zumal im Lager jede Menge Winterschuhe auf Kundschaft warten“, so der Schuhhändler. Zum 30. April 2025 ist dann für ihn Stichtag. Er gehe davon aus, dass sich ein Nachfolger für die Postagentur finde - er sei mit mehreren Interessenten in Verhandlung. „Was dann für ein Geschäft hier hineinkommt, liegt nicht in meiner Hand“, so Gerner, der auch aus Altersgründen seinen Laden aufgibt.

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