Die Augsburger Stadtwerke haben ihre Carsharing-Kunden, die auch ein Nahverkehrsabo haben, zuletzt per Mail darüber informiert, dass sie den Kombi-Vorteil streichen werden. Bisher mussten Carsharing-Nutzer keine monatliche Grundgebühr fürs Carsharing (neun Euro) bezahlen, doch dieser Vorteil fällt nun weg. Stadtwerke-Chef Rainer Nauerz begründete dies mit dem Wegfall von Fördermitteln aus einem AVV-Projekt, das nun ausläuft. Eine Nachfolgelösung gebe es nicht. „Wir prüfen eine Rabattlösung für Nahverkehrskunden, wollen sie aber regional begrenzen“, so Nauerz.
Augsburg
Fast leer fahrend Trams und Busse in Schwachlastzeiten liegen nicht nur emissionstechnisch sondern auch wirtschaftlich im dunkelroten Bereich. Man hat sich in Augsburg ideologisch motiviert dafür entschieden, die Straßenbahn zum Allheilmittel für alle Verkehrsprobleme zu machen anstatt in der Fläche eine attraktive Anbindung sicherzustellen.
Selten so einen Quatsch gelesen. Vom ÖPNV haben Sie wirklich null Ahnung, aber Sie glauben trotzdem, zu dem Thema etwas schreiben zu müssen.
Was für eine absolut überflüssige Antwort, die Sie hier zum besten geben müssen, Herr Koenig! Ich kenne den ÖPNV von einer Zeit als Augsburg noch 50000 Einwohner weniger als heute hatte. Seltsam dass damals die Busse im 10 Minuten Takt gefahren sind, teilweise im 5- Minutentakt zu Stoßzeiten. Damals gab es sogar Zusatzbusse mit der Linienbezeichnung E. Das rollende Material war teilweise grauenvoll alt, aber dafür war im Gegensatz zu heute der Fahrplantakt attraktiv.
Ich lebe seit 74 Jahren in Augsburg, Herr Rainer, und seit über 60 Jahren bin ich mit den Dingen des ÖPNV vertraut. Ich kenne übervolle Omnibusse auf diversen Linien in den 60er und 70er Jahren, aber das war eine andere Zeit. Damals war es leichter, Fahrpersonal zu bekommen, ein Freund ging damals zu den Stadtwerken als Fahrer, weil diese Jobs damals als krisensicher galten. Heute hat Augsburg eine moderne Fahrzeugflotte, aber es fehlen jede Menge Fahrer. Fahrzeuge wären da, aber ohne Fahrer nutzen sie nichts. Das Problem teilt sich Augsburg mit sehr vielen Betrieben in Deutschland, überall kommt es zu Taktänderungen. Eine beliebte Floskel sagt, dass man den Leuten eben mehr zahlen muss, dann würde das schon werden. Aber das Geschrei ist sofort groß, wenn dann die Preise nach oben gehen. In Augsburg macht der Verkehrsbetrieb schon heute über 40 Millionen Miese, welche durch Strom- und Gasgewinne ausgeglichen werden. Schon mal darüber nachgedacht?
Im Prinzip reden wir über das gleiche Thema, Herr Koenig. Eine ordentliche Mietwohnung kostet warm inzwischen über 1000€ im Monat, danach müssen sich auch die Gehälter für die anspruchsvolle und kräftezehrende Tätigkeit eines Fahrers richten. Die politische Fehlentscheidung war, viel zu viel in die Infrastruktur zu investieren und damit meine ich nicht nur den sinnlosen Tunnel am Hauptbahnhof. Langfristig läuft das darauf hinaus, die Trams ohne Personal mit KI fahren zu lassen. Wenn es dann mal kracht und tote zu beklagen sind, wird man die Fehler auf die Elektronik schieben, anstatt auf die dummen Menschen, die es eilig haben und hohe Risiken im Straßenverkehr in Kauf nehmen.
"Damals war es leichter, Fahrpersonal zu bekommen, ein Freund ging damals zu den Stadtwerken als Fahrer, weil diese Jobs damals als krisensicher galten. " Damals war man auch noch bei den Stadtwerken angestellt und verdiente angemessen. Inzwischen wird man in einem Subsubunternehmen eingestellt, mit einem Lohn, mit dem man die Miete in Augsburg nicht mehr leisten kann.
"...zumal Stadtwerkechef Nauerz auch häufiger erwähnt, dass fast leer fahrende Trams und Busse in Schwachlastzeiten emissionstechnisch im dunkelroten Bereich liegen." - Dann sollte ihn die Politik sofort verpflichten, hier nach Zeit und Linien aufgeschlüsselte Daten vorzulegen. Tatsache ist aber z.B. auch, dass die swa durch Taktausdünnung, kleine Tramwagen und Abbau der Vorrangschaltungen auf der Linie 6 in Pfersee nachmittags ein unpünktliches und völlig beengtes "Angebot" zum Alltag gehört. Mit seinen einseitigen Äußerungen entsteht immer mehr der Eindruck, dass ein x-beliebiger Stadtwerkechef einer Mittelstadt mit Busbetrieb hier für Kahlschlag im ÖPNV sorgen soll.
Selbst wenn es die Betroffenen bestätigen, scheint dies bei einigen ideologisch Verbohrten nicht wahrgenommen werden zu wollen.
@Grüne: mal auf die V-Partei hören, die die Rekommunalisierung der Stadtwerke fordert. Dann muss man sich nicht vorführen lassen, sondern hat es selbst in der Hand.
Rekommunalisieren müssen wir die Stadtwerke nicht. Die Gesellschaft ist zu 100 % in städtischer Hand! Wenn wir die GmbH in einen Eigenbetrieb umwandeln würden, hätten wir keinen einzigen Straßenbahnfahrer und keinen einzigen Euro mehr.
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