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Augsburger Panther Alex Dußmann

Augsburger Panther

Alex Dußmann: Das Sprachrohr der Augsburger Panther

Knopf im Ohr, Videowürfel im Blick — wenn Alex Dußmann zu den Pantherfans spricht, sorgt die Stadionregie mit der entsprechenden Technik dafür, dass die Abläufe passen.
Knopf im Ohr, Videowürfel im Blick — wenn Alex Dußmann zu den Pantherfans spricht, sorgt die Stadionregie mit der entsprechenden Technik dafür, dass die Abläufe passen. Foto: Siegfried Kerpf

Über eines können sich die Augsburger Panther in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nicht beschweren: die Unterstützung ihrer Anhänger. Obwohl das Team erneut gegen den Abstieg kämpft, ist nahezu jedes Heimspiel des AEV ausverkauft. So auch die Partie gegen die Schwenninger Wild Wings am 24. Januar, die – wie jede Freitagspaarung – um 19.30 Uhr starten wird.

Als Alex Dußmann aus der Straßenbahn an der Haltestelle Curt-Frenzel-Stadion aussteigt, ist von den Fans allerdings noch wenig zu sehen. Kein Wunder, Dußmann ist bereits um 17.15 Uhr vor Ort. Der Grund: Als Stadionsprecher beginnt sein Arbeitstag über zwei Stunden vor Spielbeginn.

Augsburger Panther: Rund 200 Ehrenamtliche sind rund um das Spiel im Einsatz

Innerhalb der Arena herrscht bereits reges Treiben, als der 35-Jährige ankommt. Was viele nicht wissen: Rund 200 Ehrenamtliche sind während eines Spieltags für die Panther im Einsatz. Sie sorgen von September bis März an insgesamt 26 Heimspielen dafür, dass abseits des Eis alles rundläuft. Zeitnahme, Ordnungsdienst, Einlasskontrolle, Schiedsrichterbetreuung oder Helferdienst rund um die Eisfläche – es gibt eine Menge zu tun.

„Dussi“, so sein Spitzname, gehört bereits seit zehn Jahren zu diesem Team, angefangen hat er als Kontrolleur beim Einlass. In dieser Zeit freundet er sich mit Sascha Kerschkowski an, der für das Ticketing beim AEV zuständig ist. Als vor der Saison ein neuer Stadionsprecher gesucht wird, schlägt Kerschkowski Dussi vor. Schließlich weiß er um dessen Begeisterung für den Klub, die seit Jugendtagen ungebrochen ist. Zudem kennt er Dußmanns stimmliches Talent, das von seiner bald 20-jährigen Bühnenerfahrung als Sänger der Coverband Crosspop rührt. „Lange überzeugt werden musste ich nicht“, sagt der Hobby-Eishockeyspieler, der im Schwabencup 2 für die Polarfüchse Augsburg aufläuft. „Schließlich war das ein Kindheitstraum von mir.“

Bevor es für Panther-Stadionsprecher Alex Dußmann ernst wird, geht er noch mal seine Notizen durch und ergänzt diese mit aktuellen Infos.
Bevor es für Panther-Stadionsprecher Alex Dußmann ernst wird, geht er noch mal seine Notizen durch und ergänzt diese mit aktuellen Infos. Foto: Vincent Aumiller

Aus dem Traum wurde also Realität – und in dieser steht nun um 17.30 Uhr die wichtigste Besprechung des Tages an. Es geht zur Stadionregie, wo das Team um Daniel Schafnitzel die technischen Abläufe koordiniert, unter anderem Ton und Bild – also alles, was die Zuschauerinnen und Zuschauer während des Stadionbesuchs zu sehen oder hören bekommen. Für Letzteres ist Dußmann das Sprachrohr. Nur wenn die Regie grünes Licht gibt, wird er aktiv.

Zusammen gehen Schafnitzel, Dußmann und auch Pressesprecher Stefan Esch alle Abläufe durch, minutengenau anhand eines Timetables. So weiß der Stadionsprecher exakt, wann er die heutige Ehrung von Kapitän Denis Reul zu seinem 800. DEL-Spiel ankündigen kann – und wie viel Zeit er für die Ansprache zur Verfügung hat.

Volunteers beim AEV: Man kennt und schätzt sich

Apropos Zeit: Die hat Dußmann jetzt eine gute Stunde – denn seinen ersten Einsatz am Mikro hat er immer 40 Minuten vor Spielbeginn, wenn die Teams zum Warmmachen auf das Eis kommen. So macht er einen Rundgang durchs Stadion, auf dem er zahlreiche bekannte Gesichter unter den Volunteers trifft und mit dem ein oder anderen noch ein Pläuschchen hält.

Es geht vorbei an den Spielern, die abseits des Eis bei einer Runde Fußball anschwitzen, und den Schiedsrichtern, die direkt neben dem Aufenthaltsraum der Zeitnahme untergebracht sind. Dort herrscht heute besonders gute Stimmung, denn Kollege Elef feiert 52. Geburtstag. „Er ist schon rund 30 Jahre dabei“, verrät Dußmann, der später in der ersten Drittelpause Geburtstagsgrüße vom ganzen Team über sein Mikrofon überbringen wird.

Noch im Aufenthaltsraum trudeln die finalen Mannschaftsaufstellungen der beiden Teams ein. Das Signal für „Dussi“, sich so langsam Richtung Sprecherplatz aufzumachen. Der befindet sich direkt bei der Zeitnahme, inmitten der Strafbänke.

Hier geht er sowohl seine eigenen Notizen von zu Hause als auch die Stichpunkte der Panther durch mit Infos, die der Klub vor dem ersten Bully noch an die Fans kommunizieren möchte – beispielsweise zu verletzten Spielern oder das Wichtigste rund um die Ehrung von Reul.

Alex Dußmann: Stadionsprecher bei den Augsburger Panthern

Mittlerweile hat sich die Vorbereitung auf seine Ansagen zur Routine entwickelt, schließlich ist er jetzt ein halbes Jahr dabei. Trotzdem: Für den Notfall hat er immer Sprecherkarten parat. „Falls ich mal was vergesse“, lacht Dußmann. Doch welcher Sponsor den Torschützen, die Zuschauerzahl oder den Fanartikel des Tages präsentiert, beherrscht er längst schlafwandlerisch.

41 Minuten vor Spielbeginn dreht die Regie die Lautstärke hoch, der erste Song wird eingespielt – und Dußmann weiß: Nur noch wenige Sekunden, dann geht es für ihn los. Und schon wird die Halle taghell, die Spieler laufen ein und er begrüßt die Pantherfans. Danach wird es so langsam Zeit, die Straßenschuhe gegen Schlittschuhe zu tauschen. Denn bis zur Ehrung und dem Verlesen der Pantheraufstellung dauert es nicht mehr lang.

Ganz nah dran: Von seinem Sprecherplatz aus hat Alex Dußmann einen optimalen Blick auf die Eisfläche.
Ganz nah dran: Von seinem Sprecherplatz aus hat Alex Dußmann einen optimalen Blick auf die Eisfläche. Foto: Vincent Aumiller

Ob die Tabellensituation etwas an seiner Herangehensweise ändere? „Nein, das Geschehen auf dem Eis kann ich ja nicht beeinflussen. Mein Job ist es, die Fans heiß auf das Spiel zu machen – denn es ist unglaublich, was von dem Support hier unten ankommt.“

Pünktlich um 19.30 Uhr fällt der erste Puck. Das Spiel ist keine drei Minuten alt, da muss Dußmann das tun, was er am wenigsten mag: ein Tor der Gäste durchsagen. Nach zehn Minuten steht es bereits 0:2. Bevor er in der 47. Minute das erste Mal seinen Lieblingssong im Stadion, die Panther-Torhymne, hört, liegt der AEV schon 0:3 hinten. Kurz nachdem er den 1:3 Anschlusstreffer verkündet, verkürzen die Fuggerstädter auf 2:3. Jetzt tobt die Halle – und ist sechs Sekunden vor Schluss ganz still. Schwenningen trifft zum vierten Mal und beendet die Augsburger Hoffnung auf Zählbares.

Für Frust ist aber als Stadionsprecher keine Zeit, weiß Dußmann. Nach Spielende bedankt er sich für den Support der Anhänger und weist auf das nächste Heimspiel hin. Auch dann wird er wieder rund fünf Stunden im Curt-Frenzel-Stadion verbringen. Wie so viele andere Ehrenamtliche, die ihr Herz an die Panther verloren haben.

Ehrenamt bei den Augsburger Panthern

In folgenden Bereichen werden bei den Panthern Volunteers gesucht:

  • Zutrittskontrolle/Einlass
  • Ordnungsdienst
  • Zeitnahme
  • Helferdienst/Eisteam

Wichtige Voraussetzungen dafür sind:

  • Mindestalter: 18 Jahre
  • hohes Maß an Zuverlässigkeit
  • gepflegtes Erscheinungsbild und gute Umgangsformen

Je nach Art der Aufgabe ist es möglich, das jeweilige Heimspiel oder einen Teil des Spiels im Stadion zu verfolgen. Zudem wird die Mitarbeit mit Rabatten im Fanshop, Verpflegung und passender Dienstkleidung belohnt. Jede Akkreditierung gilt zudem am Spieltag als Fahrschein im ÖPNV der swa (Innenraum, Tarifzonen 10 und 20).

Bei Interesse E-Mail an info@aev-panther.de

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