Von Langeweile kann im Augsburger Innenstadthandel keine Rede sein. Immer wieder gehen Geschäfte und Konzepte und machen Platz für Neues. So ist der Augsburger Concept-Store „Wolkenbilder“ an den Moritzplatz gezogen. Die leeren Schaufenster der Eckerle-Filiale am Martin-Luther-Platz zieren jetzt zumindest Kunstwerke.
In ihrem Geschäft „Wolkenbilder“ bieten die beiden Inhaberinnen, zwei Schwestern aus Kempten, verschiedene hochwertige Produkte an. Zu finden sind neben ausgewählten Kleidungsstücken auch Schmuck, Keramik und selbstgeschriebene Gedichtbücher. Das Konzept scheint anzukommen. Nachdem bereits in Kempten eine zweite Filiale eröffnet wurde, können sich die Schwestern nun auch in Augsburg vergrößern. Zum Jahresbeginn schlossen sie daher ihre Filiale in der Frauentorstraße und zogen aus dem Domviertel in die Maximilianstraße. Wie eine der Inhaberinnen erklärt, würden sie vor allem von der Laufkundschaft profitieren. Die vergrößerte Ladefläche in zentraler Lage würde daher deutlich lukrativere Aussichten bieten. Trotz der hohen Mieten in der Innenstadt wolle man den Versuch wagen.
Leerstand prägt die Fußgängerzone um den Martin-Luther-Platz in Augsburg
Die freien Verkaufsflächen werden allerdings nicht immer zügig neu besetzt. Im Oktober schloss der Herrenausstatter Eckerle seine Filiale am Martin-Luther-Platz. Bis heute ist nicht klar, was mit den freien Räumlichkeiten geschehen soll. Wie der Markler bereits vor der Filialschließung verlauten ließ, sei die erneute Ansiedlung von Einzelhandel das langfristige Ziel. Aufgrund des Wandels in der Branche sei es gegenwärtig allerdings schwierig, eine dreistöckige Immobilie zu vermieten.
Um den Leerstand optisch aufzuwerten, nutzt der in Kenia geborene und mittlerweile in Günzburg wohnhafte Künstler Terrence Carr die Schaufensterfläche zur Präsentation seiner Kunstwerke. Seine Skulpturen bestehen aus verschiedenen Materialien und erzählen alle eine eigene Geschichte. Charakteristisch für den Künstler ist vor allem der Entstehungsprozess seiner Werke, in dem er stets den kürzesten Weg sucht, um seinen Werken die gewünschte Ausdrucksform zu verleihen. Zur Gestaltung der Kanten nutzt Carr daher etwa eine Kettensäge.
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